Der doppelten Sabine „juckt der Gasfuß“

Sabine Schmitz als doppeltes Lottchen: Die VLN-Meisterin von 1998 absolviert beim fünften Lauf einen Doppelstart. In der Klasse V4 startet die „Speedbee“ beim ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen mit ihrem Bruder Beat und Andre Sommerberg auf dem als „Gisela“ bekannten BMW und in der Cup3 mit ‚Jules‘ und Hendrik von Danwitz auf einem Porsche Cayman GT4 CS.

„Mit der Gisela bin ich öfter schon unterwegs gewesen, die fährt sich genauso wie der Porsche nur 100 km/h langsamer. Sie hat ein bisschen die Eigenschaften eines Go-Kart. Mit beiden Autos kannst du die Kurven voll fahren. Der BMW ist natürlich ein ganz anderes Auto, aber trotzdem sind sie sich irgendwo ähnlich“, sagt Schmitz, die mit dem Cayman eine Premiere in ihrer langen VLN-Geschichte erlebt. Die Sitzprobe verlief bereits erfolgreich. „Der Besitzer, der Julian, ist etwas kräftiger von der Statur, genauso wie der Klaus. Deswegen passte meine Sitzschale da gut rein. Der Sitz geht weit genug nach vorne, also ist alles klar.“

Bedenken kommen Schmitz keine. Gewohnt schlagfertig geht die erfahrene Nordschleifen-Pilotin an die ganze Sache ran: „Freitagmittag drehe ich mal ein Ründchen mit dem Auto. Der Cayman ist ein Mittelding zwischen Gisela und dem GT3 R. Die Gisela ist zwei Minuten, der Cayman eine Minute langsamer als der SP9-Porsche. Ich bin ja die ganzen Gummikühe von den Taxifahrten gewohnt. Da werde ich wohl noch so einen Cayman rumschleudern können.“

Schmitz freut sich auf das Rennen fahren in den kleineren Klassen. Ihrer Vorfreude tut der Umstieg vom Porsche GT3 R keinen Abbruch. Sie kann das Wochenende kaum noch erwarten, wie sie bildreich rüberbringt: „Die kleinen Autos machen mir mehr Spaß. Du hast mehr Nahkampf auf der Strecke. Mit den großen Boliden kannst du dir nichts erlauben. Je nachdem welches Setup du fährst, hast du direkt einen platten Reifen. Die Dinger können ja Nichts ab. Hier habe ich mehr Tuchfühlung, wie früher im Fiesta-Cup. Da kann man auch den Spiegel mal ein bisschen abfahren und hat Zeit zu gucken, wie viele Leute im Brünnchen sind, oder ob der Bierdosen-Mann noch an der alten Stelle steht. Mit dem GT3 R kriegst du nichts mehr mit, da hast du einen Tunnelblick. Du bist froh, wenn du während der Fahrt die Flaggen erkennst. Mit den Autos wirst du ein bisschen entschleunigt, hast aber trotzdem sehr viel Freude.“

Eine große Erwartungshaltung hat Schmitz nicht. Für sie gilt erst Mal dabei sein ist alles: „Mein Ziel ist es, nichts kaputt zu machen und mal wieder in den gewohnten Trott reinzukommen. Ich bin jetzt seit April nicht mehr gefahren und mir juckt der Gasfuß. Deswegen dachte ich, dann fährst du am besten gleich auf zwei Autos“, sagt Schmitz lachend.