Am kommenden Samstag, den 22. September, startet die VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring in das letzte Saisondrittel. Das siebte von insgesamt neun Saisonrennen markiert für die Teilnehmer der einzigartigen Rennserie den Start in den spannenden Schlussspurt der Meisterschaft. Mit dem 58. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen des Dortmunder MC beginnt die heiße Phase. Neben den Kämpfen um Punkte und Platzierungen in den unterschiedlichen Klassen geht es auch am Samstag auch wieder um den prestigeträchtigen Gesamtsieg. Wer kann sich bereits frühzeitig einen entscheidenden Vorteil sichern?
Rund 160 Fahrzeuge – von seriennahen Renntourenwagen bis hin zum ausgewachsenen GT3-Boliden – werden pünktlich um 12 Uhr die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Nordschleife und Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses in Angriff nehmen, um über die klassische VLN-Distanz von vier Stunden die Schnellsten zu küren.
Nach zwei Testeinsätzen des Porsche 911 GT3 R in der 2019er-Spezifikation durch Manthey-Racing kommt jetzt zum ersten Mal ein Kundensportteam zum Zug. Falken Motorsports, Doppelsieger bei VLN 6, setzt den GT3-Elfer der Baureihe 991.2 beim siebten VLN-Lauf ein. Die Porsche-Einsatztruppe des Teams, Schnabl Engineering, wird dabei tatkräftig von Manthey-Racing und Porsche unterstützt. Am Volant wechselt sich Falken-Stammfahrer Martin Ragginger mit den Porsche-Werksfahrern Nick Tandy und Laurens Vanthoor ab. Ragginger holte beim sechsten Lauf zusammen mit Klaus Bachler jüngst den ersten Porsche-Sieg für das Team des japanischen Reifenherstellers. Auffällig unauffällig wird – wie schon bei den Einsätzen von Manthey-Racing – die Lackierung des Porsche mit der Startnummer 4 sein. Die Tarnoptik wurde an die Falken-Farben Türkis und Blau angepasst. Das Schwesterauto teilen sich der Schotte Peter Dumbreck und Stef Dusseldorp aus den Niederlanden. Der Falken-Porsche verfügt noch nicht über eine finale Homologation und ist aus diesem Grund in der Klasse SPX genannt und nicht in der GT3-Klasse SP9.
Hier sind die Top-Teams der VLN geschlossen am Start. Den Laufsieg fahren Black Falcon (Mercedes-AMG GT3), Car Collection Motorsport (Audi R8 LMS), Frikadelli Racing und GetSpeed Performance (beide Porsche 911 GT3), Konrad Motorsport (Lamborghini Huracan GT3), Walkenhorst Motorsport (BMW M6 GT3 und Z4 GT3) und das Wochenspiegel Team Monschau (Ferrari 488 GT3) unter sich aus.
Wieder am Start #1: Mike Jäger
Ferrari ist auch die dominierende Marke an der Tabellenspitze. Christian Kohlhaas und Stephan Köhler feierten mit dem 458 von racing one beim sechsten Lauf ihren sechsten Klassensieg. Bei diesem Rennen nicht am Start: Mike Jäger, der die ersten fünf Rennen das Trio komplettiert hatte. Aus persönlichen Gründen wollte der 47-Jährige aus Kaiserslautern den Helm an den Nagel hängen. Diesen Gedanken hegte er bereits Ende vergangenen Jahres. Den sechsten Lauf verfolgte Jäger als Zuschauer. Um der Sucht nach Geschwindigkeit weiter frönen zu können, erwarb er ein schnittiges und leistungsstarkes Zweirad. Was folgte, waren lautstarke Proteste seitens Familie und Freunden, das sei „viel zu gefährlich“. Die Folge: Jäger fährt die Saison in der VLN zu Ende und kämpft weiter um die Meisterschaft. Dank der Streichresultate in der VLN sollte sein einmaliges Fernbleiben ohne Auswirkungen bleiben. Und das Motorrad steht aktuell wieder zum Verkauf.
Wieder am Start #2: John Shoffner
Beim sechsten VLN-Lauf verunfallte John Shoffner im Porsche 911 GT3 Cup von GetSpeed Performance schwer. Nur den hohen Sicherheitsstandards heutiger Rennfahrzeuge in der VLN ist es zu verdanken, dass der US-Amerikaner bei seinem mehrfachen Überschlag am Streckenabschnitt Flugplatz bis auf kleine Blessuren unverletzt geblieben ist. Dementsprechend war Shoffners oberste Priorität, möglichst schnell wieder im Rennwagen zu sitzen. Was sich einfach anhört, war für das in Meuspath beheimatete Team eine große Herausforderung, die die Truppe rund um Adam Osieka aber meisterte. Da kein fertiges Rennfahrzeug in der Kürze der Zeit zu bekommen war, wurde die #101 komplett aus Einzelteilen neu aufgebaut – und das in Rekordzeit. Shoffner startet beim Reinoldus-Langstreckenrennen wieder zusammen mit seiner Lebensgefährtin Janine Hill und Fabian Schiller.
Das Rennen startet am Samstag um 12 Uhr. Zuvor werden im Zeittraining zwischen 08:30 bis 10 Uhr die Startplätze ausgefochten. Tickets gibt es über die offizielle Website VLN.de sowie an den Tageskassen vor Ort. Für familienfreundliche 15 Euro pro Person – Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt – erleben Fans Motorsport zum Anfassen. Im Eintrittspreis inbegriffen ist der Zugang zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs sowie zum Fahrerlager. Zwischen Training und Rennen gibt es beim Pitwalk eine Menge zu entdecken und in der für jedermann zugänglichen Startaufstellung trifft man die Stars der Szene hautnah. Die komplette Liveübertragung des Rennens gibt es ab 8:15 Uhr im kostenlosen Stream auf VLN.de.