Meisterschaftsanalyse vor VLN6

Das ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen hat das Klassement der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ordentlich durcheinander gewürfelt.

Einige Teams, die in der Fahrerwertung der VLN bislang brillierten, mussten beim fünften Lauf Federn lassen. So schieden die bisherigen Tabellenführer Norbert Fischer, Christian Konerth und Daniel Zils nach einem Unfall in Runde sieben vorzeitig aus. Das Trio vom Pixum Team Andrenalin Motorsport hat somit genauso das erste Streichergebnis eingefahren, wie Christopher Brück. Der Kölner hatte zusammen mit Frank Kräling in der SP7 zuletzt drei Siege in Folge gefeiert. Beim VLN-Saisonhighlight schied er zwei Runden vor Schluss aus und büßte so Rang drei in der Tabelle ein.

Nutznießer des 6-Stunden-Rennens waren Moritz Kranz, Hamza Owega und Alex Schula, die in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing den vierten Saisonsieg feierten und damit für Mühlner Motorsport bei schwierigsten Witterungsbedingungen die Tabellenführung übernahmen. „Das Rennen war für uns relativ risikolos“, sagte Schula. „Ich habe mir immer vom Kommandostand sagen lassen, was die Mitbewerber für Zeiten fahren. In meinem zweiten Stint haben sich ständig die Bedingungen auf der Strecke verändert. Regen, trocken, Regen, trocken – das war eine Herausforderung, hat aber richtig Spaß gemacht.“

Von Position fünf auf zwei verbesserte sich Marcel Mannheller. Der 27-Jährige aus Döttingen bestritt das 6-Stunden-Rennen ausnahmsweise nicht mit seinem angestammten Teamgefährten Hajo Müller. Peter Bonk nahm im BME 325i des MSC Adenau Platz und verhalf Mannheller zum zweiten Saisonsieg in der V4. Zusammen mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen sammelte er bis jetzt 45,55 Punkte. Zudem führt Mannheller die Tabelle der VLN-Produktionswagen-Trophäe an.

Auch Platz drei ist nur einfach vergeben. Zusammen mit seinem angestammten Mitstreiter Ivan Jacoma holte Claudius Karch seinen vierten Saisonsieg in der V6. Beim vierten Lauf war er zusammen mit Hendrik Still am Start.

Eine weiße Weste haben nach fünf Rennen Ralf Schall und Christopher Gerhard. Fünf Siege fuhr das Duo mit dem Porsche 911 GT3 Cup von TAM-Racing ein. Allerdings ist die Klasse H4 im Schnitt nur mit drei Fahrzeugen besetzt, so dass die Punkteausbeute für einen Sieg entsprechend niedrig ausfällt. Wer die meisten Teilnehmer in seiner Klasse hinter sich lässt, erhält die meisten Punkte. Und hier sind Kranz / Owega / Schula in der Cayman-Cup-Klasse mit acht, Mannheller in der V4 mit 16 und Karch mit vier Gegnern in der V6 deutlich im Vorteil. So belegen Schall / Gerhard aktuell nur Rang vier in der Tabelle.

Hinter den fünftplatzierten Janine Hill, Arno Klasen und John Shoffner, die in der Klasse Cup 2 mit dem Porsche 911 GT3 des GIGASPEED Team GetSpeed Performance zwei Siege, einen zweiten und zwei dritte Plätze erreichten, ist Oskar Sandberg Sechster und gleichzeitig Führender der VLN Junior Trophäe. Der 25-Jährige ist wie Manheller in der Klasse V4 am Start und punktete hier konstant bei jedem Rennen. Sein persönliches Saisonhighlight war der Klassensieg beim zweiten Lauf zusammen mit dem Österreicher Torsten Kratz.

In der VLN kommen am Ende des Jahres sieben von neun Ergebnissen zur Wertung. Für diejenigen, die beim 6-Stunden-Rennen strauchelten, ist die Saison noch lange nicht gelaufen. Allerdings haben sie zum jetzigen Zeitpunkt bereits eines von zwei Streichergebnissen aufgebraucht. Daher gilt es für die kommenden Rennen, möglichst konstant zu punkten, um am Ende noch ein Wörtchen bei der Vergabe der vorderen Positionen in der Fahrerwertung mitreden zu können. Für die Fans bedeutet das weiterhin jede Menge Spannung.