ROWE Speed Trophäe by VLN: Die #6 war der schnellste Stern am VLN-Himmel

Am Ende war es eine klare Angelegenheit. Mit 40 Punkten Vorsprung sicherte sich der Mercedes-AMG GT3 des Teams Black Falcon AutoArena Motorsport die ROWE Speed-Trophäe by VLN. Beim neunten und letzten Saisonlauf der weltweit größten Breitensportserie konnte selbst Laub den Siegeszug der #6 in der seit 2013 ausgeschrieben Wertung für die Schnellsten der Schnellen rund um die legendäre Nordschleife nicht stoppen.

Ein unplanmäßiger Stopp in der Anfangsphase warf Patrick Assenheimer und Maro Engel während des 44. DMV Münsterlandpokals scheinbar aussichtslos zurück. Im Kühlergrill des Mercedes-AMG GT3 hatte sich Laub angesammelt, das von den Black-Falcon-Mechanikern entfernt werden musste, weil die Motortemperatur bedrohlich anstieg. „Das war Fluch und Segen zugleich. Der frühe Stopp hat uns 30 Sekunden gekostet. Ab Runde drei bin ich aber komplett auf einer freien Strecke gefahren und ich konnte pushen. Ich hatte keinen Konkurrenzkampf, die führenden Fahrzeuge haben sich bekriegt. Uns hatte keiner mehr auf dem Schirm. Der Porsche vorne hat das Rennen verwaltet, bis zu dem Zeitpunkt, als ihm eine Zeitersatzstrafe drohte, dann hat er nochmal Gas gegeben und bei einem Überrundungsmanöver Pech gehabt“, sagt Assenheimer im Nachhinein.

Der 27-Jährige war die Konstante hinter dem Cockpit der #6. Engel und Manuel Metzger spielten hingegen Lenkrad-wechsel-dich. „Mercedes-AMG wollte, dass ihre Performance-Fahrer übers Jahr möglichst viel Praxis sammeln können. Nach dem 24h- Rennen habe ich mich in Absprache mit Black Falcon-Teammanager Sean Paul Breslin für Maro Engel und Manuel Metzger entschieden. AMG hat dann festgelegt, wer wann auf welchem Auto fährt. Beide sind nachweislich Top-Fahrer. Bei solch genialen Piloten sagt man nicht Nein“, sagt Assenheimer, der bei VLN 4 und VLN 6 mit Metzger und bei VLN5 sowie VLN9 mit Engel triumphierte.

Ein Eintrag in die VLN-Geschichtsbücher

Bis 2016 fuhr der gebürtige Heilbronner auf der Nordschleife noch gegen die BMW-Armada in der Produktionswagenklasse V4. 2018 glückte ihm mit Dominik Baumann im Mercedes-AMG GT3 des Teams HTP Motorsport der erste Gesamtsieg in seinem 56. VLN-Rennen. 2019 sicherte er sich seinen Platz in den VLN-Geschichtsbüchern mit drei Siegen in Folge. Dieses Kunststück gelang zuletzt Christian Mamerow und Dirk Werner, die 2008 die letzten drei Saisonläufe für sich entschieden. „Ich bin mit Black Falcon mit einem neuen Team und neuen Fahrern in die Saison gestartet. Ich wusste, auf dem Papier sind wir gut aufgestellt. Aber, man weiß, auf der Nordschleife ist keine Runde wie die andere. Deswegen kann man Erfolge hier nicht planen, wir waren aber optimal vorbereitet. Wir sind in sieben von neun Rennen an den Start gegangen. Bei VLN1 sind wir leider unverschuldet direkt auf Höhe der Gegengerade aus dem Rennen genommen worden. Im Endeffekt haben wir an sechs Läufen teilgenommen, wir waren fünfmal auf dem Podium und haben dabei vier Mal gewonnen. Was will man mehr dazu sagen? Das macht einen stolz, dass wir jetzt ganz oben angekommen sind.“

Platz zwei in der ROWE Speed-Trophäe by VLN ging mit 145 Punkten an den #5 Audi R8 LMS von Phoenix Racing, Dritter wurde der #4 Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports (130 Punkte). In jedem Lauf erhielten die ersten 20 Fahrzeuge Punkte für die Wertung. Im Jahr 2019 fuhren dabei insgesamt 61 Autos Punkte in der Grünen Hölle ein. Für einen Sieg gab es 35 Punkte, für Platz zwei 28 und der Dritte bekam 25 Punkte. Zusätzlich wurden die drei Schnellsten des Zeittrainings mit drei, zwei, eins Punkten belohnt.

Nachdem VLN1 und VLN3 von einem ROWE BMW beziehungsweise einem Manthey-Porsche gewonnen wurden, räumte danach Mercedes-AMG sechs Mal in Folge den größten Pokal ab. „Was Langlebigkeit und Zuverlässigkeit angeht, ist Mercedes momentan in der Eifel das Maß der Dinge. Hinzu kommt, dass Mercedes sich committed hat gegenüber der VLN, permanent die bestmöglichen Paarungen fahren zu lassen. Über die Saison gesehen hat kein anderer Hersteller bei jedem Rennen jeweils gleich gute Fahrer am Start gehabt. Von dem her waren die Chancen für Mercedes-AMG einfach größer“, so Assenheimer.