Die Fritzsches jagen Rekorde

Besonders heiß auf die siebte VLN-Veranstaltung des Jahres sind die Piloten der Cup1-Klasse – dem Opel OPC Cup. In dem beliebten Markenpokal schicken sich nach fünf gewerteten Rennen zwei alte Recken an, ihren Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Die Brüder Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche gehen gemeinsam mit Hannu Luostarinen für das Team Ti-Tarvike-Racing als Tabellenführer in das 6h-Rennen. Doch der Abstand zu den Verfolgern ist nicht groß, der vergangene VLN-Lauf am 22. August war dramatisch bis zur letzten Runde. Zudem spricht die bisherige Saisonbilanz gegen Luostarinen und die Fritzsche-Brüder in ihrem GTC OPC.

Denn zwei Rennen hintereinander konnten das Trio im Jahr 2015 noch nicht für sich entscheiden. Die Konstanz aber spricht eindeutig für das Auto mit der Startnummer 353: drei Siege und ein zweiter Platz in fünf gewerteten Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Auch beim bisher schlechtesten Abschneiden – dem zehnten Rang beim dritten VLN-Lauf – kämpfte der GTC OPC von Ti-Tarvike-Racing zunächst um die Podiumsplätze, bis ein Problem mit der Schaltung alle Hoffnungen zunichte machte. Das Luostarinen und die beiden erfahrenen Zwillinge in der Lage sind, solch Rückschläge locker wegzustecken, bewiesen sie im darauffolgenden Lauf, den sie souverän mit fast zwei Minuten Vorsprung für sich entschieden.

Doch so scheinbar leicht, wie bei der 46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy, wurde es keinem Fahrerteam in der Saison gemacht. Der OPC Cup ist hart umkämpft. Besonders das Team Lubner Motorsport mit Juha Hannonen, Jari Nuoramo und Daniel Bohr machte den jeweiligen Siegern das Leben schwer. Drei zweite Plätze und ein dritter Platz stehen nach fünf gewerteten Rennen zu Buche. Mit 97 Punkten auf dem Konto fehlen dem aktuell Dritten der Gesamtwertung 29 Zähler auf die Führenden. Ein Abstand, der wohl deutlich geringer ausfallen würde, wenn das Trio nicht im ersten gewerteten Lauf ihren GTC OPC nach 14 Runden hätten abstellen müssen. Nun hofft die Crew des Wagens mit der Startnummer 345, den Abstand mit einem Sieg beim 6h-Rennen verkürzen zu können. Zumal es für den Sprung nach ganz oben auf das Podest in dieser Saison noch nicht reichte. Beim vergangenen Lauf war Bohr ganz dicht dran, musste in der letzten Rennrunde aber aufgrund abbauender Reifen Jürgen Fritzsche im Kampf um den Sieg den Vortritt lassen.

Willy Hüppi und Alexander Schula sind momentan die größten Herausforderer im Kampf um den Titel. Das Duo gewann den vierten VLN-Lauf am 1. August und hat als Zweiter der Tabelle 26 Punkte Rückstand. Kappeler Motorsport hat mit den beiden zwei potente Fahrer, die sich nun auch über die längere Renndistanz behaupten wollen. Gleiches gilt für Robert Schröder, Marcel Hartl und Roger Vögli, die etwas überraschend den zweiten gewerteten OPC Cup-Lauf am 20. Juni für sich entscheiden konnten. Sie sind das zweite heiße Eisen von Lubner Motorsport Eisen im Fahrerfeld. Dem Trio fehlt jedoch ein wenig die Konstanz, um ganz oben im Tableau mitmischen zu können. In Sachen Tagessieg sind sie beim Ruhr-Pokal-Rennen aber sicherlich zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen. Diesem gehören auch Moritz Oestreich und Robin Strycek an. Beide machten durch schnelle Zeiten auf sich aufmerksam. In den Rennen wer der GTC OPC vom Team Schirmer jedoch häufiger vom Pech verfolgt. Technische Problem versagten dem Duo mögliche bessere Platzierungen – zweimal sprang nichtsdestotrotz der dritte Rang heraus.

Wenn die Teilnehmer des OPC Cups am 5. September in der Startaufstellung stehen, ist folglich ein spannender Rennverlauf vorprogrammiert. Sollten sich Luostarinen und die Fritzsche-Brüder erneut gegen die Konkurrenz behaupten können, stünde Hans-Otto Fritzsche kurz davor, mit einem der erfolgreichsten VLN-Piloten nach Siegen gleichzuziehen. Überquert das Auto mit der Startnummer 353 auch nach dem sechsstündigen Lauf des Opel ADAC Ruhr-Pokals als Erster die Ziellinie, hätte Fritzsche 81 Klassensiege auf seinem Konto verbucht – einen weniger als der derzeitige Rekordhalter Ralf Schall. Neben der Aussicht auf seinen bereits sechsten Meisterschaftstitel, hat er somit in dieser Saison die Möglichkeit, sich ein beeindruckendes Denkmal in der VLN zu setzen. Heinz-Otto Fritzsche: „So lange ich noch Rennen fahre, ist mir die Statistik egal. Aber wenn ich den Helm an den berühmten Nagel hänge, dann will ich schon gerne vorne stehen.“