Packender Showdown sorgt für drei Marken auf dem Podium

Auftakt nach Maß für Falken Simracing: In einem packenden Showdown sicherten sich Sindre Setsaas und Lewis Woods im BMW M4 GT3 den Sieg beim ersten Rennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie in der Wintersaison 2025/2026. Im Ziel betrug der Vorsprung auf Phil Denes und Kay Kaschube im Ford Mustang GT3 des MAHLE RACING TEAM gerade einmal 0,33 Sekunden. Über Platz drei jubelten Alexey Nesov und Constantin Tscharf im Aston Martin Vantage GT3 von Nürburgring eSports.

In der Anfangsphase dominierten die beiden Ford-Teams HRT Esports by Coanda und SZESE E-Sport rund um Truck-Racing-Europameister Norbi Kiss das Geschehen an der Spitze des Feldes. Auch im weiteren Rennverlauf präsentierten sich beide Teams stark. Am Ende blieben beide glücklos. SZESE fiel nach einer Strafe aufgrund der Unterschreitung der Mindeststandzeit beim Boxenstopp auf Rang fünf zurück. HRT übernahm die Führung, Schlussfahrer Luis Bellicke schied jedoch 10 Minuten vor Schluss mit einem technischen Problem – offenbar ein Disconnect vom iRacing-Server – aus.

Damit war der Weg frei für Falken Simracing, die den ersten Sieg in der DNLS verbuchten. „Ich kann es noch gar nicht fassen“, sagte Woods. „Es musste heute einfach so viel zusammenkommen, dass es für diesen Sieg gereicht hat. Wir mussten über das ganze Rennen etwas mit unseren Reifen haushalten, den Speed hatten wir. Auf den letzten Metern lief es für mich dann gut. Ich habe den Ausgang Galgenkopf perfekt erwischt und von da an habe ich daran geglaubt, dass ich den Ford noch würde kassieren können.“ Sein Teamgefährte Setsaas war ebenfalls überwältigt: „Das war ein sehenswerter Showdown“, grinste der NLS-Champion von 2022. „Ich war im Quali nicht ganz happy, hatte am Ende meiner Runde leichtes Untersteuern. Der Start war dann ganz gut, auch wenn ich einige Berührungen hatte. Das war hartes, aber faires Racing. Am Ende ist unsere Strategie aufgegangen.“

Die gleichen Gesichter, ein neues Team auf Platz eins: Die amtierenden PEETN-Champions Raphael Rennhofer und Luca Alpert hatten auch beim Auftakt der Wintersaison 2025/2026 die Nase vorne. Nach ihrem Wechsel zu EMM Esports sind sie unverändert das Maß der Dinge in der Porsche Esports Endurance Trophy Nürburgring. Im Rennen setzte sich das Duo gegen Julien Soenen und Sean Terre von Coanda Esports sowie Luis Glania und Felix Vötter von Pole Promotion Esports durch.

„Das hätte nicht besser laufen können“, sagte Rennhofer. „Pole, der Sieg, nur die schnellste Rennrunde haben wir leider nicht geschafft. Wir haben in dieser Kombi sehr viel Erfahrung und wissen in unserem dritten gemeinsamen Jahr genau, was wir zu tun haben.“ Auch Alpert war zufrieden: „Ich bin im realen Motorsport im Dacia Logan Cup und dem BMW 318ti Cup gefahren. Leider ist das sehr kostenintensiv, so dass ich mich jetzt auf Simracing konzentriere. In der DNLS habe ich die Möglichkeit, mich mit den Besten zu messen.“

In der GT4-Klasse SP 10 dominierten die BMW M4 GT4 das erste Rennen. Adam J. Isaksson und John Ehlen von SimRC setzten sich gegen Eetu Eskelinen und Siro Zambra von Williams Sim Racing durch. Platz drei ging an Nico Schiffer und Anton Zschemisch von LionGP-fenster.com. „Der Anfang war etwas stressig, aber wir hatten eine gute Pace und es ist uns gelungen, diese auch über die Stints zu halten“, so der Schwede Isaksson. Ehlen ergänzte: „Für unseren Erfolg war heute in erster Linie die gute Teamleistung ausschlaggebend. Den Grundstein hat Adam im Qualifying gelegt, ich musste am Schluss nur noch zu Ende fahren.“

Die ersten Sieger der neuen BMW M2 Racing Cup-Klasse heißen Elias Raikaa und Nils Koch. Im Kompaktsportler von BS+COMPETITION setzte sich das Duo gegen Ben Elias Reimer und Leon Klose von SCHERER eSPORT sowie Merlin Marc Wolf und Conner Karnik von Wolf Motorsport Simracing durch.

„Diese Klasse ist für mich eine neue Herausforderung“, gestand Koch, der im Jahr 2020 zusammen mit Bruno Spengler Champion der ersten DNLS-Saison wurde. „Ich bin letztes Jahr im GT4 gefahren. Aber in der realen Welt habe ich bereits mit einem BMW M240i in der RCN und der NLS Erfahrungen gesammelt. Daher reizte mich die neue M2-Klasse sehr. Hier geht es extrem eng zur Sache. Elias hat eine starke Qualifikation und einen guten Stint absolviert. Am Ende haben wir es uns selbst spannender als nötig gemacht, weil wir mit sehr spitzem Bleistift gerechnet haben. Am Ende hätte das Rennen nicht eine Runde länger dauern dürfen, sonst wäre uns der Sprit ausgegangen.“ Auf den Erfahrungsschatz mit dem neuen M2 angesprochen, sagte der Routinier: „Wir sind noch lange nicht am Limit mit dem M2, was das Setup anbelangt. Wir werden natürlich hier und da versuchen, mehr rauszuholen, es gibt aber keinen Grund, panisch zu versuchen, das Auto auf links zu drehen. Es hat ja gut funktioniert.“

Die Gelegenheit, den Status Quo zu bestätigen, haben Koch & Co bereits in zwei Wochen. Das zweite Rennen der DNLS am 20. Dezember beschließt kurz vor Weihnachten die erste Saisonhälfte der Wintersaison.