Strahlende Sieger ins beste Bild gerückt

Ehrungen, Einspieler und eine Enthüllung, die digitale Jahressiegerehrung der Nürburgring Langstrecken-Serie lieferte am Samstag ein perfektes Setup. Die Moderatoren Lukas Gajewski und Patrick Simon führten aus dem gläsernen Studio am Nürburgring mit dem NLS-Meisterauto von Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive als rasantem Hintergrundmotiv durch einen abwechslungsreichen Abend.

„Das war wieder mal eine sehr ereignisreiche Saison unter schwierigen Bedingungen. Die Fans sind unsere DNA, das haben wir Gottseidank in den letzten Rennen wieder erleben dürfen. Danke an die Clubs, die Helfer und die Sportwarte, ihr werdet alle dringend gebraucht. Ohne euch dreht sich hier kein Rad. Für 2022 gibt es über den Winter noch einiges zu planen und zu regeln. Wir gehen jetzt in die Detailarbeit für die 12 Stunden Nürburgring und in Bezug auf das neue Wertungssystem“, freute sich Christian Stephani, der Geschäftsführer VLN VV GmbH & Co. KG, schon auf die nächste Saison.

Es wird eine Cup2-Klasse ausgeschrieben

Insbesondere im Hinblick auf die Markenpokale im Rahmen der NLS gab es die eine oder andere Neuigkeit und Enthüllung. Julia Klee, die Serienverantwortliche der Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing, präsentierte den neuen Porsche 911 Cup 992. Ein echter Hingucker, der künftig in der Grünen Hölle für Aufsehen sorgen wird. „Wir sind stolz, wie sich die Trophy in den letzten sechs Jahren entwickelt hat. Dieses Jahr hatten wir mit 18 Startern ein Rekord-Teilnehmerfeld“, sagte Klee. In 2022 gibt es nun die Porsche Endurance Trophy Nürburgring. Neben der Cup3-Klasse wird mit dem neuen Boliden die Cup2 ausgeschrieben. „Somit können Teams nun unter derselben technischen und organisatorischen Betreuung mit denselben Ansprechpartnern in zwei verschiedenen Klassen antreten. Am Ende wird ein Meister gekürt, der aus beiden Klassen kommen kann“, so Klee.

In diesem Jahr waren dies Max Kronberg, Daniel Blickle und Tim Scheerbarth von W&S Motorsport. „Wir hätten mit diesem Ergebnis vor der Saison niemals gerechnet. Das ist mega, und das direkt in unserer Premieren-Saison in diesem Markenpokal. Alles hat perfekt gepasst, das Team sowie das Line-Up“, sagte Blickle.

Auch der BMW M2 CS Racing Cup, in dem Moritz Oberheim, Marc Ehret und Nico Otto von FK Performance Motorsport die Schnellsten und Konstantesten waren, erfreut sich großer Beliebtheit wie Nico Amende, der Verantwortliche für Marketing- und Vertrieb beim BMW unterstrich: „Die Nordschleife als Plattform ist für uns eine feste Größe. Das Auto ist einfach verdammt schnell. Wir waren selber überrascht davon. Mit 300 verkauften Einheiten in nur einem Jahr weltweit sind wir ausverkauft. Das Auto hat mit 450 PS eine tolle Bandbreite.“

Der legendäre Opel Manta kehrt zurück

Dass Zukunft und Vergangenheit eine Einheit bilden können in der NLS, das bewiesen Peter Hass und Volker Strycek, der zusammen mit Daniel Sorg über den BMW i8 und die neue Hybrid- und Elektroklasse berichtete. „Das ist ein spektakuläres Auto mit einer tollen Form“, schwärmte Teamchef Sorg. „Ich habe mich nicht zweimal bitten lassen, dieses Auto zu testen. Wir sind im regen Austausch mit dem DMSB für den Feinschliff des Reglements. Das Auto hat auf Anhieb gut performt. Wir sind über zwölf Runden ohne ein einziges Problem über die Nordschleife gefahren. Das wird am Anfang viel Arbeit für uns werden, aber wir müssen in der VLN den Anfang machen. Wir haben bereits Hochvolt-Schulungen für die Rennkommissare durchgeführt. Stillstand ist Rückschritt“, erzählte Strycek.

Peter Hass, der mit dem Team Beckmann Klassensieger in der SP3-Kategorie wurde, hatte indes für die Nostalgiker eine frohe Kunde. Der Fuchsschwanz weht weiter. Der legendäre Opel Manta kommt noch nicht aufs Altenteil: „Wir wollen nach vielen Schwierigkeiten in 2021 im nächsten Jahr wieder komplett da sein.“

Meisterpokal mit Handschellen verhaftet

Zu guter Letzt gehörte die Bühne den Meistern. Danny Brink und Philipp Leisen vom Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive holten sich ihre überdimensional großen Pokale ab. „Ich hatte vor dem letzten Lauf gar keine Erwartungen. Beide Konkurrenten haben aber ihre Matchbälle vergeben. Umso größer war die Freude und die Überraschung“, sagte Leisen, der sicherheitshalber den Pokal mit eigens mitgebrachten Handschellen an sich kettete. Gerüchten zufolge hatte der Titelverteidiger im Vorjahr seinen Pokal auf dem Boden der Tiefgarage am Nürburgring „vergessen“. Nun ging er auf Nummer sicher.

Der erfolgreiche Teamchef Matthias Unger berichtete von seinem simplen Erfolgsrezept und wagte ein wenig den Blick in die Glaskugel: „Um Meister zu werden, muss man gewinnen und das möglichst oft. Durch das neue Punktesystem werden wahrscheinlich mehr Klassen dazukommen, aus denen der Meister in 2022 kommen kann. Ich bin sehr stolz. Der Erfolg hat uns auch in den schweren Corona-Zeiten immer wieder motiviert, weiter zu machen.“