Der ‚klassische Höhepunkt‘ des 24h-Wochenendes – die ADAC 24h-Classic – bot auch in diesem Jahr einen Ausflug in die Tourenwagen- und GT-Historie. 155 Starter mit Fahrzeugen der Jahrgänge zwischen 1946 bis 1989 traten zur dreistündigen Hatz über die Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife an. Vorjahressieger Dr. Edgar Althoff ging im Porsche 911 RSR von der Pole ins Rennen und wiederholte 19 Runden später seinen Triumph. Das Podium teilte sich der Sieger mit zwei weiteren Teams in ihren 911er RSR. Stefan und Maximilian Struwe belegten Rang zwei vor Dieter Schmidtmann / Christoph Breuer. Pech hatten dagegen die beiden Mitfavoriten Daniel und Michael Schrey in ihren Porsche 935 K1. Ihr Versuch, den jeweils dritten Gesamtsieg zu erreichen, endete vorzeitig mit technischen Problemen. Schnellster Starter auf einem Fahrzeug des FHR Langstreckencup für originalgetreue Fahrzeuge nach Anhang K war Michael Oehme. Er belegte in seinem Porsche 911 ST im Gesamtklassement den 21. Rang.
Dr. Edgar Althoff, routinierter VLN-Starter und Nordschleifen-Spezialist, war schon vor dem Start entspannt. „Klar, ich stehe auf der Pole, aber schon direkt nach dem Start werden die beiden Schrey’s an mir vorbeiziehen. Sie haben wesentlich mehr Leistung, aber das regeln wir dann auf der Nordschleife.“ Der Routinier aus Viersen orakelte weiter: „Drei Rennstunden sind lang, der Michael (Schrey) ist 30 Jahre jünger als ich, da muss ich mir meine Kräfte einteilen.“ Und seine Vorhersagen traten genau so ein. Beim Start schoben sich Michael Schrey, der zweitschnellste des Qualifyings, und sein von Platz fünf kommender Cousin Daniel Schrey, in ihren Porsche 935 K1 an Althoff vorbei. In der zweiten Runde fiel Daniel Schrey – „ich wollte nur heil und ganz vorne ankommen“ – zurück. Nach einem Boxenstopp kam in Runde vier dann das vorzeitige Aus. An der Spitze führte Michael Schrey souverän das Feld an. Nach dem obligatorischen Boxenstopp in der neunten Runde endete aber auch für den zweiten Schrey-Cousin das Rennen vorzeitig. Ihre Siegesserie von 2009 und 2012 (Michael) und 2010 und 2011 (Daniel) konnten sie nicht wieder fortsetzen. Ärgerlich vor allem für Michael Schrey, der noch vor dem Start erklärte hatte: „Nach dem Sieg bei der Eifel-Historik vor drei Wochen möchte ich hier das Double schaffen, das ist noch niemandem gelungen.“
So blieb es nach dem Ausfall der Mitfavoriten anderen überlassen, die weiteren Podiumsplätze zu erobern. Stefan Struwe und sein und Sohn Maximilian (Porsche 911 RSR) waren mit Rang zwei mehr als zufrieden. „Überhaupt ins Ziel zu kommen und sogar den dritten Platz aus dem Qualifying zu verbessern, das ist schon perfekt“, freute sich Vater Struwe anschließend. Strahlende Gesichter gab es auch bei den Drittplatzierten Dieter Schmidtmann / Christoph Breuer. „Unser RSR ist brandneu und nach dem vierten Startplatz wollten wir unbedingt aufs Podest. Weiter nach vorne ist im Moment noch nicht möglich, aber mal schauen, wie es im nächsten Jahr aussieht.“
Hinter Stefan Oberdörster und Andreas Gülden, die im Porsche 911 Carrera RSI von Startplatz 24 auf den vierten Rang nach vorne fuhren und den Gesamt-Fünften Pedro und Luco Sanches (Porsche 911 RSR) kam der beste ‚Nicht-Porsche‘ über die Ziellinie. Die saarländischen Brüder Peter und Jürgen Schumacher fuhren ihr ‚Schlachtschiff‘ BMW 635 CSI von Startplatz 14 bis auf den sechsten Platz nach vorn. „Einfach fantastisch, wir hatten bestenfalls mit einem Platz in den Top-Ten spekuliert. Mit dem BMW können wir wegen dem Mehrgewicht und der fehlenden Leistung gegen die Porsche normalerweise nur im Regen gut aussehen.“