Gutes Rennen, viel gelernt und umgesetzt

Gegen elf Konkurrenten in der Klasse V4 musste sich das Team Derscheid (Much) beim 10. und letzten Rennen zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) stemmen. Eine harte Nuss für das Team, wenn erneut Punkte eingefahren werden sollten. Am Ende hatten die Frauen und Männer rund um Teamchef Rolf Derscheid allen Grund zum Jubeln. Beim Juniorenteam auf dem BMW 318is in der Klasse V2 lief es weniger rund, dennoch gab es auch hier Grund zur Freude.

Wie gewohnt war es Michael Flehmer (Heiligenhaus), der im BMW 325i den Trainingsreigen beim Team Derscheid eröffnete. Doch Flehmer hatte nicht den Hauch einer Chance eine gute Zeit vorzulegen: Schon wenige Minuten nachdem das Training freigegeben war, säumten zahlreiche Unfallstellen, Trümmerfelder und Ölspuren die gut 25 Kilometer lange Rennstrecke in der Eifel. Flehmers Tatendrang wurde eingebremst und so stand der BMW bereits nach einer Runde wieder an der Box. Teamchef Rolf Derscheid nahm hinterm Volant Platz und drehte seinerseits nur zwei Runden, in denen er mit einer Zeit von 10:01 Minuten den sechsten Startplatz sicherte. Auch beim Teamchef ging nicht mehr – die schwierigen Streckenbedingungen machten alle Versuche zu nichte, eine bessere Zeit einzufahren.

Nach Rempler frei gefahren
Den letzten Start der Saison übernahm Michael Flehmer der sich sofort am Heck des direkt vor ihm liegenden Klassenkonkurrenten fest biss. Gemeinsam machten sich beide im Einklang auf den Weg, die Spitzengruppe der Klasse einzufangen. Immer wieder hatte das V4-Duo langsamere Fahrzeuge vor sich, die beide Autos ausbremsten.

Im Laufe der folgenden Runden schaffte es der Derscheid Konkurrent, sich am langsameren Auto vorbeizubremsen, Flehmer musste weiter hinterher fahren. Eine völlig überflüssige Bremsung des langsameren Autos sorgte dafür, dass Michael Flehmer mit dem BMW 325i auffuhr und dabei die Front heftig verformte. Gleichzeitig konnte er nun vorbeifahren und sich auf die Verfolgung machen. In Runde neun steuerte Flehmer planmäßig die Box an, um sich frische Reifen zu holen und den Tank füllen zu lassen. Für weitere sieben Runden ging er auf die Piste und konnte einen Konkurrenten überholen, als dieser in der Box stand. Abgesehen von einigen Kämpfen mit Fahrzeugen anderer Klassen hatte Flehmer eine ruhige Fahrt und konnte einige Sekunden Vorsprung herausarbeiten.

Vorsprung ausgebaut
Rolf Derscheid übernahm den Wagen auf Platz drei liegend und ging auf gleicher Position wieder ins Rennen. Auch der Teamchef hatte zunächst ein ruhiges Rennen und konnte sich darauf konzentrieren, seine Verfolger in Schach zu halten, denn die Spitze war zwischenzeitlich uneinholbar enteilt. Gegen Ende des Rennens mehrten sich die Unfälle wieder: Zahlreiche Trümmerfelder, Ölspuren und havarierte Fahrzeuge musste Derscheid in langsamer Gangart passieren, um den Wagen nicht zu beschädigen. Einer der vor ihm liegenden Klassengegner ging nicht so sanft zur Sache, rutschte aus und das Team Derscheid erbte so den zweiten Rang in der Klasse V4. Nach vier Stunden und insgesamt 24 Rennrunden war auch das letzte Rennen der Saison beendet und alle Teammitglieder mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Nicht von der Stelle gekommen
Bei den Junioren des Teams Derscheid lief es nicht wirklich rund: Matthias Butz (Bergisch-Gladbach) und Martin Hörter (Ransbach-Baumbach) konnten zwar im Training noch den dritten Platz einfahren, kamen dafür aber im Rennen nicht richtig von der Stelle. Martin Hörter übernahm den Start und konnte zunächst seine Position in der Klasse V2 halten und verteidigen. Im Laufe der ersten Runden verließ er jedoch immer wieder die Ideallinie und sammelte so reichlich Reifenabrieb auf seine eigenen Pneus mit der Folge, dass jeglicher Grip verloren ging. Hörter kam in Runde fünf an die Box, um neue Reifen montieren zu lassen und wurde dabei von den Konkurrenten überholt. Zwar versuchte er alles, um wieder aufzuschließen, konnte sogar seinen dritten Platz wieder zurück erobern und blieb dann im Verkehr stecken. In Runde 12 stand der BMW erneut an der Box – diesmal planmäßig, Matthias Butz übernahm das Auto. Auch Butz schaffte es nicht mehr, den zweiten Platz zu erreichen, fuhr jedoch von Runde zu Runde schneller und konnte den Rückstand deutlich verkürzen. Dabei schaffte er es sogar, seine eigene Bestzeit zu unterbieten. Nach 22 Runden überquerte der BMW 318is auf Rang drei der Klasse V2 die Ziellinie.