Sechs Autos schickte Dörr Motorsport ins größte Langstreckenrennen der Welt – sechs Autos sahen das Ziel, und neben einem Klassensieg errang das Team weitere Top-Platzierungen im Feld der über 200 Starter.
Winterliches Wetter begleitete die sechs Autos mit ihren Fahrern sowie das gesamte Team von Dörr Motorsport während der Trainingseinsätze zum 24h-Rennen auf dem Nürburgring und der Nordschleife. Die mehr als 90 Teammitglieder mussten trotz reichlich Arbeit immer wieder zu wärmendem Kaffee statt zu kühlenden Getränken greifen. Zum Start des 38. Internationalen ADAC 24h-Rennens hatte der Wettergott jedoch ein Einsehen: Die Wolkendecke riss auf, die Sonne kam heraus und dort, wo es windstill war, erreichten die Temperaturen sogar zweistellige Werte.
Die Speerspitze des aus Butzbach / Hessen stammenden Teams bildete das BMW Z4 Coupé GT3. Erst wenige Tage vorm Rennen fertig gestellt, mussten die vier Fahrer Rudi Adams (Ahütte), Stefan Aust (Münster), Markus Großmann (Euskirchen) und Jochen Übler (Lauffen) im freien Training zunächst den Wagen auf die Anforderungen der Nordschleife abstimmen. Die Routiniers machten zwar großartige Arbeit, konnten den Wagen im ersten Zeittraining am Abend jedoch nicht richtig von der „Leine“ lassen. Grund: Immer peitschte der eiskalte Wind Regengüsse über die Fahrbahn und am Ende zog derart dichter Nebel auf, dass die Rennleitung das Zeittraining abbrechen musste. Beim zweiten Zeittraining am Freitagmittag lagen die Temperaturen nach wie vor im einstelligen Bereich, jedoch ließ der Regen deutlich nach. Die Crew des GT3-Renners konnte die Zeit und damit den Startplatz deutlich verbessern und beendete auf Rang 21 das Zeittraining.
Der letztjährige Klassensieger, der BMW Z4 der Klasse SP6 wurde von Stefan Aust (Münster), Hanspeter Strehler (Schweiz), Dierk Möller-Sonntag (Hamburg) und Peter Posavac (Essen) pilotiert. Der Wagen ging nach seinem letzten Einsatz in der Langstreckenmeisterschaft komplett revidiert an den Start: Motor und Getriebe waren neu und stellten den Fahrern die volle Leistung zur Verfügung. Die vier Piloten nutzten das Potential aus und stellten den Wagen auf einen erstklassigen 32. Gesamtrang, was in der Klasse für Platz zwei reichte.
Aber auch die anderen Fahrer machten ihre Sache trotz schwieriger Streckenverhältnisse mehr als gut. Die Mannschaft des neu aufgebauten BMW M3 GT4 hatte nur wenig Zeit, das Auto unter realen Rennbedingungen im Langstreckenpokal zu testen und musste daher auch die Trainingsläufe des 24h-Rennens nutzen, um letzte Feinabstimmungen zu treffen. Die vollbesetzte Klasse mit wirklich hervorragenden Fahrzeugen und Fahrern ließ für das neue Auto von Dörr Motorsport „nur“ einen 14. Startplatz der Klasse und den 96. der Gesamtwertung zu.
Einsteigen, los fahren und Spaß haben lautete das Motto für die Besatzung des BMW 135i. Der Wagen erlebte 2009 sein Debüt beim 24h-Rennen und konnte schon damals völlig problemlos seine Klasse gewinnen. Auch 2010 war ein Sieg in der SP8T angepeilt. Mit der Fahrerpaarung Michael Funke (Tönisvorst), Tom Moran (Ismaning), Sebastian Schneider (Mainleus) und Bernhard Wagner (Schweiz) hatte Dörr Motorsport eine schlagkräftige Mannschaft am Start, die durchaus in der Lage war, den Sieg des letzten Jahres zu verteidigen.
Einfach nur rund liefen die Trainingssitzungen für den BMW 120d, der mit BMW Performance Parts unterwegs war. Friedrich Holoch (Stuttgart), Christian Penno (München), Roland Konrad (Michelstadt) und Teamchef Rainer Dörr (Butzbach) brauchten weder Einstellungsarbeit leisten noch an der Performance zu feilen: Laufen lassen und sich mit den widrigen Witterungsverhältnissen anfreunden, um im Rennen auf alles vorbereitet zu sein, lautete die Devise auf dem kleinen Diesel.
Mehr Probleme hatte indes die Mannschaft des umgebauten „Phantom“ zu bewältigen: Unter der Federführung von Kristian Vetter (Geroldshofen) wurde dem 1er BMW ein 3,5-Liter Dieselmotor implantiert. Die renn-erprobten Fahrer Heiko Hahn (Bad König), Simon Englerth (Ingolstadt) und Frank Weishar (Taufkirchen) standen Vetter auch handwerklich zur Seite und arbeiteten vor, während und nach den Trainingsläufen mit Hochdruck am Auto. Als der Wagen lief, zeigten die Vier sofort, wer Herr im Haus der Klasse D3T ist und setzten sich umgehend an die Spitze. Im Gesamtfeld stand der 135D auf Startplatz 111.