Mit frischem Wind in das letzte Saisondrittel

Die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring startet am Samstag, 11. Oktober, in das letzte Drittel der Saison 2008. Wer gedacht hatte, das 32. Jahr der populärsten Breitensportserie Europas würde zum Ende hin an Spannung einbüßen, hat sich geirrt. Neben der Entscheidung um den Titel gibt es eine Reihe interessanter Neuigkeiten, die in der finalen Phase noch einmal für frischen Wind sorgen werden. Eine Konstante hingegen ist zum wiederholten Mal das Nennergebnis. Für das 32. DMV 250-Meilen-Rennen des AC Monheim haben mehr als 200 Teams ihre Nennung abgegeben, so dass auch beim achten von zehn Läufen die Devise lautet „Volles Haus“. Die Fans rund um die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife dürfen sich also auf einen spannenden Renntag gefasst machen, der am Samstagmorgen mit dem Zeittraining von 08:30 bis 10 Uhr beginnt. Der Startschuss zu dem Rennen über die Distanz von vier Stunden fällt dann wie gewohnt um 12 Uhr.

Ein Comeback in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring feiert der Aston Martin DBRS 9 von Robert Lechner (Österreich) und Tomas Enge (Monaco). Bereits beim zweiten Lauf des Jahres war der britische Sportwagen zur Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu Gast. Zum Saisonende gilt es noch einmal weitere Daten zu sammeln. „Natürlich ist das für uns ein Testrennen“, räumt Lechner ein. „Aber es geht auch um mehr. Wir wollen uns mit der Konkurrenz messen, denn bislang sind wir unter Wert geschlagen worden. Wir werden das Rennen sportlich angehen.“ In der Klasse SP8 (VLN-Specials bis 6.200 ccm Hubraum) treffen Lechner und Enge nicht nur auf starke Konkurrenz in Form von Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) mit ihrem Turbo-Porsche und Stefan Kissling (Schuld) und Hannu Luostarinen (Finnland) in der Chevrolet Corvette sondern auch auf Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen), die im Lamborghini Gallardo von Hans-Joachim Stuck (Österreich) unterstützt werden. Der Repräsentant des Volkswagen-Konzerns für den Bereich Motorsport bestritt bereits das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen an der Seite von Adorf und beendete den Saisonhöhepunkt der Langstreckenmeisterschaft auf Platz sieben.

Von der Leistung her unterlegen, gingen in der laufenden Saison dennoch alle Siege an die Fahrzeuge der SP7 (VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum). Nach sechs Rennen stehen fünf Porsche-Erfolge zu Buche, einen Sieg sicherten sich Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln) im BMW Z4 M Coupé. Eine besondere Form der Vorbereitung wählte das Porsche-Duo Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Barweiler). Mit ihrem Porsche 911 GT3 bestritten sie zwei Läufe zur Rundstreckenchallenge auf dem Nürburgring – und gewannen beide. Daneben markierte Schmitz, die unmittelbar an der Nordschleife in Nürburg aufgewachsen ist, in beiden Rennen einen neuen Rundenrekord für Saugmotor-Fahrzeuge in der „Grünen Hölle“ – wenn das kein gutes Omen für den bevorstehenden Lauf zur Langstreckenmeisterschaft ist.

Nach dem Abbruch des 40. ADAC Barbarossapreises vor zwei Wochen ist ein Team besonders heiß auf das Rennen fahren. Heinz Schmersal, Christoph Koslowski (beide Wuppertal) und Mike Stursberg (Wermelskirchen) steht der erste Renneinsatz im BMW Z4 M Coupé von Schubert-Motorsport bevor. Nach dem viel zu kurzen Lamborghini-Intermezzo zu Beginn der Saison, der mit einem Totalschaden des Italo-Sportlers endete, nimmt das Trio nun erneut in einem PS-starken Fahrzeug Platz. Die bis dato Stammfahrer Claudia Hürtgen (Aachen), Jörg Viebahn (Engelskirchen), und Stian Sorlie (Norwegen) bestreiten das 250-Meilen-Rennen mit zwei BMW 320d in der SP10 (VLN-Specials Alternative Treibstoffe bis 2.000 ccm Hubraum). Seine Nordschleifen-Premiere feiert Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen). Im Cup-Porsche, der von Manthey-Racing eingesetzt wird, teilt sich der junge Nachwuchsfahrer das Renncockpit mit Martin Ragginger (Österreich), der bei seiner Jungfernfahrt in der „Grünen Hölle“ an der Seite von Richard Westbrook (Großbritannien) auf Anhieb die Klasse gewinnen konnte. „Ich freue mich riesig darauf“, so Holzer. „Auf der Nordschleife Rennen zu fahren, gehört zu den großen Erlebnissen für einen Rennfahrer.“

Führungsduo wieder in trauter Einheit
Andri Kruglik und Alexji Mochanov (beide Ukraine) führen gemeinsam die Tabelle der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an. Der MSC Ruhr-Blitz-Bochum hat als Veranstalter des 6h-Rennens im Nachhinein einen Fehler in der Wertung festgestellt und berichtigt. Die Meisterschaftstabelle der Langstreckenmeisterschaft wurde daraufhin von der VLN nachträglich korrigiert. Kruglik/Mochanov liegen nach sieben Veranstaltungen mit 56,08 Punkten in Führung. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Andreas Mäder (Großkugel) beträgt bei noch drei zu fahrenden Rennen 2,56 Punkte. Die dritte Position halten Matthias Unger (Heusenstamm) und Alexander Böhm (Kelberg).