In Ruhe Richtung Winterpause

Überraschend ruhig war es bei Dörr Motorsport zum 10. und letzten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Das Team startete mit nur einem Fahrzeug, dem BMW 130i in neuer Fahrerkonstellation. Für das gesamte Dörr-Paket lief alles rund und problemlos.

Lediglich mit einem „weichen Bremspedal“ hatten Stammfahrer Willi Friedrichs und Gaststarter Thomas Frank am vergangenen Wochenende beim 10. Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft zu kämpfen. Der wandernde Druckpunkt verursachte weder Stress noch Hektik, die Fahrer arrangierten sich damit und hatten trotz des kleinen Mangels viel Spaß.
Willi Friedrichs sollte am frühen Morgen als erster zum letzten Training der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft 2007 starten. Um 8:30 Uhr zeigte das Thermometer etwa 4°C an – zum Rennfahren eigentlich zu wenig. Das bekam Friedrichs auch zu spüren, denn die Reifen waren auch für den geübten Fahrer nur schwer auf Temperatur zu bekommen. Einige heftige Rutscher gab es gleich zu Beginn des Trainings, die Friedrichs zu entsprechender Fahrweise mahnten. Zahlreiche andere Teilnehmer nahmen das Temperaturproblem weniger ernst und so war die erste Trainingshalbzeit von vielen Gelbphasen geprägt. Die „Besichtigungsrunde“ von Friedrichs wurde immer wieder durch Ölspuren, Wrackteile und gestrandete Fahrzeuge unterbrochen, einen richtigen Fluss erreichte er nicht. Seine erste schnelle Trainingsrunde beendete er in springender Weise: Spritmangel brachte das 3-Liter Aggregat zum Stottern, was jedoch erst kurz vor der Start-Ziel-Linie einsetzte. Friedrichs schaffte es den Wagen in die Box zu bringen und an Thomas Frank zu übergeben. Der Stuttgarter konnte nun mit warmen Reifen ein deutlich höheres Tempo gehen als Friedrichs. Frank fuhr eine respektable Rundenzeit von 10:13 und hinterließ einen positiven Trainingseindruck beim gesamten Team. Schließlich saß er zum ersten Mal im Dörr-BMW. Die Zeit reichte für einen respektablen vierten Rang in der Klasse SP5, in der Dörr mit Serien-Material gegen reinrassige Rennsportautos antrat.

Pünktlich um 12 Uhr überquerte die erste Startgruppe die Start-Ziel-Linie, das letzte Rennen der Saison 2007 war bei nahezu winterlichen Temperaturen eröffnet. Stammfahrer Friedrichs übernahm den Start, konnte seine Position im Getümmel der ersten Kurven halten und schaffte es auch den Anschluss an den Drittplatzierten nicht zu verlieren. In dem von Ausfällen geprägten Rennen musste Friedrichs schon in der Anfangsphase seine Geschwindigkeit wegen zum Teil schwerer Unfälle massiv drosseln. Im weiteren Verlauf bremste eine Ölspur den Tatendrang des Sauerländers massiv ein. Dennoch fuhr er im achten Umlauf eine beachtliche 10:01 Zeit und war seinem persönlichen Rundenrekord von 9:56 nahe.

Zufriedene Gesichter am Ende der Saison
Nach der elften Runde wurde Friedrichs in die Box beordert, um Sprit zu fassen und das Auto an Thomas Frank zu übergeben. Bis zur 24. Runde befand sich der hessische Rennwagen nun in schwäbischer Hand und typisch geizig zeigte sich der Schwabe in Sachen Rundenzeiten: Runde für Runde wurde er schneller und konnte den vierten Platz halten. Die Aussicht auf Rang drei war nur über einen Ausfall des Wettbewerbs möglich, doch auch dessen Auto zeigte sich standfest. Nach vier Stunden Renndistanz erreichte der BMW 130i von Dörr Motorsport auf dem vierten Klassenrang das Ziel – ohne eine Schramme abbekommen zu haben. Übrigens: Im Rennverlauf wurden fast 70 Ausfälle registriert, viele aufgrund versagender Technik, einige aber auch durch schwere Unfälle, bei denen große Verletzungen Gott sei dank ausblieben. Der BMW 130i von Dörr Motorsport erreichte neun Mal das Ziel in der Saison 2007. Besonders Stammfahrer Willi Friedrichs führt die Erfolgsserie auf eine tadellos vorbereitetes Auto zurück. In der Klassenwertung SP5, in der Stammfahrer Friedrichs mit dem 1er an den Start ging, landeten Fahrer, Fahrzeug und Team auf dem zweiten Rang.