Die Meister sind gekürt – Marco Wolf (Lohmar), Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) sicherten sich mit ihrem achten Klassensieg den Titel in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. In einem spannenden Finale setzte sich das Trio vor 23.000 Zuschauern im Opel Astra GTC von Kissling-Motorsport mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,48 Punkten gegen die Vorjahresmeister Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) durch, die trotz ihres siebten Klassensieges am Ende das Nachsehen hatten. Der Sieg beim 32. DMV Münsterlandpokal ging nach 28 Runden an Marc Basseng (Leutenbach) und Marc Hennerici (Bonn) im Porsche 911 GT3 RSR von Land-Motorsport. Mit einem Rückstand von 42,652 Sekunden wurden Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) im Porsche 911 GT3 auf Platz zwei abgewinkt. Das Podium komplettierten Klaus Abbelen und Sabine Schmitz (beide Barweiler) in einem weiteren Porsche.
Die Meisterschaftsentscheidung präsentierte sich beim Finale der Langstreckenmeisterschaft so spannend wie selten zuvor. „Das war unser schwierigster Titel“, gestand Heinz-Otto Fritzsche nach dem Rennen erleichtert. „Nach unseren zwei Ausfällen zur Saisonmitte wurde es am Ende noch einmal richtig eng – umso schöner, dass es doch noch gereicht hat.“ Für die Fritzsche-Brüder ist es nach 1990, 1991 und 2003 der vierte gemeinsame Titel in der Langstreckenmeisterschaft. 1993 triumphierte Heinz-Otto ohne seinen Bruder zusammen mit Roland Senge (Nümbrecht). In diesem Jahr wurde Marco Wolf buchstäblich in die Familie aufgenommen. „Wir haben als Team super funktioniert“, sagte Wolf. „Für mich ist es eine große Ehre, mit den beiden Fritzsche-Brüdern diesen Erfolg zu feiern.“ Auch für Kissling-Motorsport aus Bad Münstereifel ist es nach 1993, 2000 und 2003 der vierte Triumph in der populärsten Breitensportserie Europas. „Einfach fantastisch“, freute sich Teamchef Helmut Kissling, der in diesem Jahr seine 30. Saison mit Fahrzeugen aus dem Hause Opel bestreitet und mit Hannu Luostarinen (Finnland) ein weiteres Fahrzeug in den Top 10 platzieren konnte. „Wir haben den Titel zu Beginn des Jahres ins Auge gefasst und unser Ziel erreicht.
Auch wenn ihnen die Titelverteidigung nicht gelang waren Merten/Silvester mit Platz zwei zufrieden. „Zweiter zu werden ist in dieser starken Meisterschaft keine Schande, sondern ein super Ergebnis, auf das wir stolz sind“, sagte Silvester. „Wir gratulieren dem Kissling-Trio zur Meisterschaft.“ Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr), die im Honda S2000 ebenfalls mit Chancen auf den Titel in das Rennen gestartet waren, fehlten in der Endabrechnung 3,12 Punkte – Position drei in der Meisterschaft. Auf dem vierten Platz beendeten Jörg Viebahn (Engelskirchen) und Stian Sørlie im Schubert-BMW 120d die Saison. Der Norweger gewann damit die VLN Junior-Trophäe 2007. Ein Erfolg, auf den der 25-Jährige besonders stolz ist: „Das ist mein erster Titelgewinn in einer Rennserie – und es soll nicht der letzte sein.“ Schubert-Motors triumphierte gleich doppelt. Claudia Hürtgen (Aachen), Hans-Joachim und Johannes Stuck (beide Österreich) fuhren im Rennen auf Platz vier und machten damit den Sieg in der VLN Stahlwille Top20 Wertung für das BMW Z4 M Coupé perfekt.
Harter Kampf an der Spitze – fünften Gesamtsieg für Land
Neben der Meisterschaftsentscheidung war auch der letzte Gesamtsieg hart umkämpft. Von der Pole-Position aus gestartet übernahm Uwe Alzen zunächst die Führung vor den vierfachen Saisonsiegern Tiemann/Bernhard/Klasen (Monaco/Dittweiler/Karlshausen) im Porsche 911 GT3 RSR von Manthey-Racing. Nach vier Runden schied das Trio mit Bremsproblemen vorzeitig aus. In der Spitzengruppe konnten sich auch – gestärkt durch Platz drei beim neunten Lauf – Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) im Lamborghini Gallardo zunächst behaupten. In Runde 23 war die Fahrt des Duos aber nach einer Kollision mit einem zu überrundenden Fahrzeug beendet. Die beiden Westerwälder Teams Alzen und Land machten den Sieg unter sich aus. Die Entscheidung fiel beim zweiten Stopp in der Boxengasse, als die Land-Mannschaft knallhart mit dem Treibstoff kalkuliert. „Mein letzter Stint war eine echte Herausforderung, denn die Ansage von Teamchef Wolfgang Land war ‚Gas geben’, ‚Das Auto heile lassen’ und ‚Benzin sparen’“, gestand Basseng. „Aber es hat funktioniert. Fantastisch – wir sind nach 2005 und 2006 erneut das erfolgreichste Porsche-Team in der Langstreckenmeisterschaft.“ Am Ende fehlten den beiden Alzen-Brüdern mehr als 40 Sekunden. „Den Sieg haben wir an der Box verschenkt“, ärgerte sich Uwe Alzen, sein Bruder Jürgen war dennoch zufrieden: „Unser Porsche lief heute tadellos.“
Mathol-Racing gewinnt die Civic-Cup-Klasse
Berthold Bermel (Krefeld), Bernd Schneider (Hagen) und Harald Proczyk (St. Margarethen) sicherten Mathol-Racing mit Platz drei den Titel in der Honda Civic-Cup-Klasse. Jürgen Nett (Mayen) und Rolf Schütz (Andernach) fuhren zwar beim Münsterlandpokal zu ihrem vierten Klassensieg, mussten sich aber am Ende mit Platz zwei in der Cup-Wertung begnügen. Oliver Lembeck (Buchloe) und Wolfgang Weber (Vilshofen) fuhren beim Saisonfinale im Mathol-Schwesterfahrzeug auf Platz zwei. Guido Michels (Kempenich) und Harald Weckbecker (Weilbrunn) entschieden die Cup-Wertung bei den Peugeot 206 RC für sich, nachdem beide Kontrahenten vorzeitig ausschieden. Den letzten Lauf der Seat Leon Langstrecken Challenge gewannen Dennis und Marc Busch – der erste Klassensieg für die Zwillinge aus Hemsbach. Für André Picker (Minden) und Steffen Faas (Bad Wildbach) war das Rennen nach sieben Runden vorzeitig beendet – das Duo stand jedoch bereits vor dem Finale als Gewinner der Challenge fest.