Große Freude bei Land-Motorsport – mit ihrem souveränen Sieg beim 30. DMV 250-Meilen-Rennen nach 27 Runden sicherten Marc Basseng (Leutenbach) und Patrick Simon (Wiesbaden) dem Rennstall aus dem Westerwald den zehnten Gesamtsieg in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. In der laufenden Saison gelang dem Fahrerduo zum dritten Mal das magische Tripple: Pole-Position, schnellste Rennrunde und schließlich der Sieg. Nach einem wahren Favoritensterben an der Spitze des Feldes komplettierten Dirk Riebensahm (Andernach), Christopher Gerhard (Viersen) und Hans Peter Huppert-Nieder (Blieskastel) in der Dodge Viper GTS-R des Zakspeed-Teams und Reinhold Mölig (Waldalgesheim) im Irmscher V8STAR vor 21.000 Zuschauern das Podium. Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) haben mit ihrem sechsten Sieg bei den VLN-Serienwagen bis 1.850 ccm Hubraum den Meistertitel fast sicher.
Von der Pole-Position aus gestartet übernahm Marc Basseng im Land-Porsche die Führung beim Start. Im Verlauf des Rennens bauten er und Patrick Simon den Vorsprung bis auf sieben Minuten aus. Ein ausreichend großes Polster, um in der Schlussphase des Rennens nach leichten Vibrationen am Fahrzeug noch einen Sicherheitsstopp einzulegen. „Unser Porsche war heute einfach traumhaft zu fahren“, sagte Simon nach seinem siebten Sieg. An allen zehn Erfolgen des Land-Teams war Basseng beteiligt, der nach der Siegerehrung ebenfalls lobende Worte fand: „Mit Ausnahme der leichten Vibrationen, die aufgetreten sind nachdem ich über einige Trümmerteile gefahren bin, hatten wir keinerlei Probleme mit unserem Fahrzeug – und wir waren wirklich schnell.“
Die direkte Konkurrenz im Rennen fiel technischen Problemen zum Opfer. Nicht über das Zeittraining hinaus kamen Raeder-Motorsport (Getriebeschaden am Lamborghini Gallardo) und Alzen-Motorsport (Motorschaden am Porsche 911 GT3). Im Rennen erwischte es nach 20 Runden die bis zu ihrem Ausfall auf Platz zwei geführten Michael Bäder (Ofterdingen), Tobias Hagenmeyer (Köln) und Markus Gedlich (Frankfurt). „Eine defekte Achsmanschette führte zu einem Bruch der Antriebswelle“, analysierte Gedlich den Ausfall. Volker Strycek (Dehrn), Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) haderten mit Problemen an der Bremsanlage ihres Opel Astra V8 Coupés und zwei Reifenschäden. Einen von beiden fing sich Schlussfahrer Ralf Schall in der vorletzten Runde ein, als er zur Aufholjagd auf den Drittplatzierten Mölig angesetzt hatte. Am Ende belegte die Opel-Mannschaft Platz vier. Jochen Krumbach (Eschweiler) und Tom Clost (Waregem) fuhren im Porsche 911 GT3 von Mühlner-Motorsport auf Platz fünf vor Frank Lorenzo (Willich), Harald Jacksties (Schweiz) und Nils Bartels (Mannheim) in einem weiteren Porsche 911 GT3 R.
Merten/Silvester trennt nicht viel vom Meistertitel
Eine kleine Formalie trennt Merten/Silvester noch von dem Meistertitel in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring: Sie müssen am Saisonfinale teilnehmen. Egal, ob sie dabei die Zielflagge sehen oder nicht – nur dann wird ihnen das letzte Rennen als Streichergebnis gewertet. Sollten beide beim letzten Rennen nicht antreten, würde diese Nullrunde nicht als Streichresultat zählen.
An dem Triumph von Silvester/Merten konnten auch die Klassensiege zweier Teams nicht rütteln. Claudia Hürtgen (Aachen), Marc Hennerici (Bonn) und Torsten Schubert (Oschersleben) behalten im BMW 120d nach acht Siegen in achtRennen ebenfalls eine weiße Weste, wie Jürgen Schulten (Hamminkeln), Ludger Henrich (Schmitten) und H. Helmut Engelbracht (Rheurdt) im Opel Astra OPC. Gleich zwei Klassensiege in einem Rennen verbuchten Alex Böhm (Kruft) und Daniel Zils (Bendorf). Zusammen mit Michael Luther (Barsbüttel) gelang dem Duo im Black-Falcon-BMW M3 der Sieg in der Klasse V5. Der dritte Mann im Sieger-BMW 325i des Teams in der Klasse V4 war Thomas Ehleiter (Loffenau).
In der schnellsten VLN-Cup-Klasse für Porsche-Cupfahrzeuge fuhren die David Croft (Wuppertal), Jonathan Baker und Daniel Cooke (beide Großbritannien) zum Sieg. Das Manthey-Trio profitierte von dem Pech von Agon-Motorsport, das in Führung liegend mit einer defekten Radaufhängung wertvolle Zeit an der Box einbüßte. Jörn Schmidt-Staade (Dülmen), Stefan Müller (Bovenden) und Michael Schaal (Stuttgart) wurden am Ende hinter dem zweiten Manthey-Porsche von Gary Williams, Stephen Ivermee und Julian Perry (alle Ochtendung) Dritte. Im Honda Civic VLN Cup sicherten sich Uwe Unteroberdörster (Lohmar), Marcel Engels (Willich) und Wilfried Schmitz (Setterich) ihren vierten Saisonsieg, nachdem die in Führung liegenden Bernd Schneider (Hagen) und Gerd-Michael Schumacher (Euskirchen) mit Kupplungsproblemen in der letzten Runde mehr als 50 Sekunden einbüßten. Im schnellsten Honda S2000 fuhren Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg OdT) zum Klassensieg bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum – der siebte Erfolg im Honda S2000 Cup. Unterstützt wurde das Inter-Racing-Team dabei von Ex-No Angel Jessica Wahls, die nicht nur die Daumen drückte, sondern sich im Rahmen der Test- und Einstellfahrt am Freitag als Beifahrerin von Renger selber ein Bild von der Nordschleife machte. „Wir sind zwei Runden gefahren und die waren schon sehr cool“, so die Sängerin, die aktuell an ihrem ersten Soloalbum arbeitet.