Der Heimvorteil der Mannschaft von Olaf Manthey zahlte sich auch beim zweiten Saisonlauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft aus: Lucas Luhr (Monaco), Timo Bernhard (Miesau) und Marcel Tiemann (Monaco) sicherten sich im Porsche GT3 MR den zweiten Sieg in Folge. Das Trio gewann den 48. ADAC ACAS H&R-Cup mit einem Vorsprung von 3:59.375 Minuten vor Jürgen Alzen (Betzdorf) und Klaus Ludwig (Hochacht) im Porsche 911 GT3. Als Drittplatzierte sahen Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln) im BMW M3 die Zielflagge. Auf die Plätze vier und fünf fuhren Ralf und Andreas Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé vor Wolfgang Destreé (Zornheim) und Kersten Jodexnis (Hannover) im Porsche 911 GT3. 28.000 Zuschauer entlang der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife erlebten bei strahlendem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen einen spannenden zweiten Lauf. Von 195 gestarteten Teams erreichten 138 das Ziel.
Vom Start weg hatte Lucas Luhr im Manthey-Porsche das Geschehen an der Spitze dominiert. Dahinter entbrannte der spannende Kampf zwischen den weiteren Porsche-Spitzenteams Jürgen Alzen und Klaus Ludwig, Marc Basseng (Leutenbach) / Patrick Simon (Wiesbaden) und Christian und Peter Mamerow (beide Castrop-Rauxel). Nach einer Kollision mit einem zu überrundenden Fahrzeug gab das Vater-Sohn-Gespann im Porsche 911 GT3 RS auf. „Sehr ärgerlich“, kommentierte Peter Mamerow den Vorfall. „Wir hatten gar nicht damit gerechnet heute an der Spitze mitfahren zu können. Jetzt bin ich enttäuscht, dass wir die Entscheidung nicht auf der Rennstrecke austragen konnten.“ Für das Duo Basseng / Simon war das Rennen nach einem Reifenschaden am Porsche 911 GT3 RSR von Land-Motorsport beendet. Ein Fremdkörper hatte den Pneu beschädigt. Der Alzen-Porsche hielt über die Renndistanz, wenn auch mit leichten Problemen. „Wir hatten ein perfektes Training, im ersten Turn war unser Porsche dann mit vollem Tank extrem schwierig zu fahren“, sagte Jürgen Alzen nach dem Rennen. „Im zweiten und dritten Turn hatten wir das Problem dann im Griff.“
Pole-Position, schnellste Runde und am Ende der Sieg – ein perfekter Renntag für Luhr, Bernhard und Tiemann. Doch auch der zweite Lauf des Jahres ging nicht ohne Nervenkitzel zu Ende. Wenige Minuten vor Ablauf der Renndistanz – die Uhr zeigte 3:58:22.420 Stunden – trat am Ende der Start-Ziel-Geraden ein Reifenschaden am Manthey-Porsche auf. „Die Ursache ist bislang ungeklärt“, sagte Teamchef Olaf Manthey. Tiemann steuerte die Box an, die Entscheidung im Rennen war jedoch wenige Minuten später klar. Der zweite Lauf des Jahres wurde in den letzten Minuten aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgewinkt. „Uns lag eine Meldung über eine Ölspur im Bereich Breidscheid vor“, erklärte Rennleiter Peter Bröcher (Olpe). „Wir haben uns dann sofort entschlossen, das Rennen zum Wohle der Teilnehmer mit der schwarz-weiß karierten Flagge abzuwinken. Die Wertung erfolgt nach Runde 27.“
„Ich konnte es nicht fassen, als ich plötzlich die Kontrolle über den Porsche verloren habe“, sagte Pechvogel Marcel Tiemann, der bereits beim Saisonauftakt nach einem Reifenschaden die finale Runde auf der Felge absolviert hatte. „Ich bin froh, dass für uns erneut alles gut gegangen ist.“ Mit ihrem zweiten Sieg in Folge übernahmen Luhr, Bernhard und Tiemann mit 19,22 Punkten die Tabellenführung in der Meisterschaft. Auf Platz vier liegen Marc Hennerici (Bonn) und Claudia Hürtgen (Aachen) mit 19,06 Punkten. Das Duo gewann zusammen mit Reinhard Huber (Albaching) im BMW 320i die mit 26 Fahrzeugen am stärksten besetzte Klasse der VLN-Specials bis 2.000 Hubraum.
Spannende Rennaction bei den Markenpokalen
Die Markenpokale innerhalb der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring werden oft als „Salz in der Suppe“ bezeichnet. Zu Recht, denn beim zweiten Lauf wurde den Fans hier viel geboten. Ralph-Peter Rink (Frankfort) und Andreas Weiland (Bad Vilbel) entschieden den Honda Civic Cup für sich. Die Cup-Führung übernahmen die heute zweitplatzierten Bernd Schneider (Hagen) und Gerd-Michael Schumacher (Euskirchen). Der Sieg im Honda S2000 Cup ging zum zweiten Mal in Folge an Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg OdT) auch wenn der Druck der Konkurrenz in Form der zweitplatzierten Matthias Holle (Diez) und Wolfgang Weber (Albersdorf) langsam aber sicher zunimmt. Im Peugeot 206 RC Cup waren erneut an Jürgen Nett (Mayen) und Rolf Schütz (Andernach) erfolgreich. Karl-Eduard Reinders, Frank Borowsky (beide Mönchengladbach) und Ron Grüter (Heinsberg) hatten souverän die Klasse angeführt, verpassten jedoch die Boxeneinfahrt beim Tankstopp und büßten wertvolle Zeit ein. Der schnellste Seat Leon Supercopa beim 48. ADAC ACAS H&R-Cup wurde von Bora Bölk (Düren) und Carsten-Struwe (Mechernich) pilotiert.
Neun ehemalige DTM-Fahrer am Start
Apropos Carsten Struwe – der ehemalige DTM-Privatier war heute nicht alleine. Neben ihm waren auch Sieger Marcel Tiemann, der zweitplatzierte Klaus Ludwig und Peter Mamerow in der deutschen Topserie am Start. Das Feld der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft wurde zudem durch die weiteren Ex-DTM-Piloten Kurt Thiim (mit Karl-Christian Lück, Porsche GT3, Platz sieben), Roland Asch (mit Reinhold Mölig im Omega V8, Platz zehn), Frank Jelinski (mit Ronny Mai und Rudi Seher, BMW Compact GTR, Platz vier in der SP5), Volker Strycek (mit Ludger Henrich und Jürgen Schulten, Opel Astra OPC, Klassensieg in der V3) und Mario Ketterer (mit Rainer Brückner und Werner Gusenbauer, Carlsson SLK 350, ausgeschieden) aufgewertet.
Pop-Trio Tic Tac Toe von der Langstreckenmeisterschaft begeistert
Begeistert zeigten sich Jazzy, Ricky und Lee von der Band Tic Tac Toe nach ihrem Besuch beim 48. ADAC ACAS H&R-Cup. Für die drei jungen Damen war es nicht die erste Motorsport-Erfahrung, ohne Zweifel aber die schönste. Ein Höhepunkt bereits am Freitag: Jazzy und Lee nahmen neben Andreas Mäder im Honda S2000 Platz und fuhren je zwei Runden im Renntempo auf dem Nürburgring. „Es war einfach großartig, einmal in einem Rennwagen mitzufahren“, sagte Jazzy. Lee ergänzte: „Die Fahrer müssen eine ausgesprochen gute Kondition haben, denn die Hitze im Fahrzeug war echt enorm.“ Ricky, die auf eine Mitfahrt aus gesundheitlichen Gründen verzichtete, genoss vor allem die familiäre Atmosphäre im Fahrerlager der Langstreckenmeisterschaft. „Echt super, dass man sich hier alles einmal genau anschauen kann.“