Sieg und neuer Rundenrekord für Alzen-Motorsport

Beim siebten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, dem 37. ADAC Barbarossapreis, sicherten sich Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) im spektakulären Porsche 996 Turbo den zweiten Gesamtsieg der Saison in Folge. Das Brüderpaar fuhr nach 24 Rennrunden mit einem Vorsprung von 2:17,518 Minuten auf die Zweitplatzierten Marc Basseng (Waiblingen) und Patrick Simon im Porsche GT3 RSR über die Ziellinie. Auf Platz drei kamen Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) im V8STAR Jaguar ins Ziel. Nicht nur die Fahrzeuge an der Spitze des 163 Fahrzeuge starken Starterfeldes begeisterten bei besten Wetterbedingungen die 28.500 Zuschauer rund um den Nürburgring und die Nordschleife, auch dahinter wurde in Klassen hart um die Platzierungen und die Meisterschaft gekämpft.

Das bis zur letzten Sekunde spannende Rennen begann prompt mit einem Paukenschlag: Von der Pole-Position aus gestartet, fuhr der spätere Sieger Uwe Alzen gleich in der ersten Runde einen neuen Rundenrekord. Der Ex-DTM-Pilot umrundete die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife in 8:09.949 Minuten – das entspricht einem Schnitt von 179.526 km/h. Vom ersten Meter an kontrollierte der Betzdorfer das Geschehen an der Spitze. „Das Rennen war nicht so einfach, wie es ausgesehen hat“, erklärte der Uwe Alzen im Ziel. „Wir haben uns beim ersten Turn um eine Runde verrechnet, so dass ich im Sparprogramm die letzte Runde fahren musste.“ Mit dem letzten Tropfen Kraftstoff erreichte Alzen die rettende Box und übergab an seinen Bruder Jürgen. „Unser Porsche lief heute wieder nahezu perfekt“, so Jürgen Alzen. „Wir freuen uns riesig über den zweiten Sieg in Folge.“
Hinter dem Alzen-Duo setzte sich zunächst Timo Bernhard im Porsche GT3 MR des Team Manthey-Racing an die zweite Position vor Marc Basseng auf Platz drei.

Nach dem Fahrerwechsel im Team Land eroberte Patrick Simon Platz zwei. „Unser Vorteil ist, dass Marc und ich eine sehr ausgewogene Fahrerpaarung sind“, sagte Simon nach dem Rennen und Basseng ergänzte: „Das Gesamtpaket stimmt einfach – Unser Porsche war noch nie so schnell wie in diesem Rennen.“ Eine Stunde vor Rennende endete der Kampf um Platz zwei aber abrupt. Die Manthey-Truppe trat eine Stop-and-Go-Strafe, die das Team für die Missachtung von Flaggensignalen erhalten hatte, nicht an und wurde disqualifiziert. Dirk Adorf und Hermann Tilke erbten Platz drei. „Manchmal gehört einfach auch etwas Glück dazu“, kommentierte Adorf nach dem Rennen. „Mehr ist mit unserem V8STAR nicht drin.“

Hinter dem Spitzentrio kämpften zehn weitere Teams, die im Ziel alle innerhalb einer Runde lagen, um Positionen ab Platz vier. Johannes Scheid (Kottenborn), Oliver Kainz (Kottenheim) und Dennis Rosteck (Porta Westfalica) hatten am Ende die Nase ihres BMW M3 GTRS vor Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé aus der DTM. Georg Berlandy (Stromberg) und Reinhold Mölig (Genheim) wurden im Irmscher V8STAR Sechste vor Solist Kurt Thiim (Luxemburg) im BMW M3 von Dolate-Motorsport.

Zu der Verfolgergruppe in den Top Ten zählten auch Thomas Jäger (München) und Klaus Hahn (Leinfelden) in dem von Airnergy-Motorsport eingesetzten Porsche GT3 Cup. Der Ex-DTM-Werksfahrer lieferte sich in der zweiten Rennhälfte ein spannendes Duell mit Jörg Otto (Grevenbroich), Georg Weiss (Monschau) und Peter-Paul Pietsch (Leonberg) um den Sieg in der Klasse Cup4. Erst in der letzten Runde des Rennens schob sich Jäger an seinem Kontrahenten vorbei und holte mit einem Vorsprung von 11,068 Sekunden den Klassensieg. „Das Rennen hat riesigen Spaß gemacht“, freute sich der Münchner, der im Airnergy-Porsche sein erstes Rennen in diesem Jahr auf der Nordschleife fuhr. „Als ich mich erstmal an das Fahrzeug gewöhnt hatte, lief alles hervorragend.“

Ein Jubiläum der besonderen Art begingen die Brüder Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen): Die Meister der Jahre 1990, 1991 und 2003 feierten am Renntag ihren 100. Geburtstag – in der Addition, denn die Zwillinge wurden jeweils 50 Jahre alt. Das schönste Geburtstagsgeschenk bereitete sich das Duo selbst: Im Opel Astra Coupé des Team Kissling-Motorsport gewannen die „Fritzsche-Brüder“ die Klasse der VLN-Specials bis 2.500 ccm Hubraum für sich.

Die knappste Entscheidung des Rennens gab es bei den VLN-Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum. Dietmar Capelle und Rainer Kathan (beide Bad Wiessee) sahen im BMW M3 mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade einmal 0,393 Sekunden Oliver Rövenich (Merzenich), Thomas Brügmann (Altenahr) und Thomas Ambiel (Flein) die Zielflagge. Mit ihrem zweiten Platz verteidigte das Trio im BMW M3 von Bonnfinanz-Motorsport (51,47 Punkte) die Tabellenführung mit einem Vorsprung von nur 0,03 Punkten vor Benjamin Koske (Büttelborn) und Vorjahresmeister René Wolff (Köln) im BMW 318 ti.