Die richtige Strategie war entscheidend – Zweiter Sieg von Land Motortsport bei Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. Marc Basseng (Köln) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) gewannen das 28. DMV-250-Meilen-Rennen auf dem Nürburgring, neunter von zehn Läufen zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Auf ihrem Porsche 996 GT3 RS von Land Motorsport fuhren sie nach 3:33:12,94 Stunden und 24 absolvierten Rennrunden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und verkürztem Grand-Prix-Kurs über die Ziellinie. Für dasTeam aus Niederdreisbach im Westerwald war es bereits der zweite Saisonerfolg. Auf den zweiten Platz kamen Frank Schmickler/Dirk Adorf (Rösrath/Altenkirchen), ebenfalls auf Porsche 996 GT3 RS, der dritte Gesamtrang der Porsche-GT2-Piloten Jürgen Alzen/Thomas Messer (Betzdorf/Schmitten) machte das „Westerwälder Podium“ komplett. Hinter dem Alzen-Porsche kam der „Eifelblitz“, der BMW M3 GTRS von Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz (Kottenborn/Nürburg/Kottenheim) auf Rang vier. Sein bisher bestes Saisonresultat erzielte ein Fahrzeug, das viele Fans an der Strecke hat: der in den Farben von Seriensponsor BFGoodrich lackierte Porsche 996 GT3 von Karl Christian Lück/Dr. Bert Flossbach/Kurt Thiim (Wiehl/Köln/Luxemburg). Der vom Team der zu Saisonbeginn verstorbenen Langstreckenlegende Edgar Dören eingesetzte schwarz-rote Renner kam auf den zehnten Platz. Insgesamt waren bei schönem Herbstwetter 133 Fahrzeuge an den Start gegangen.

Im ersten Drittel wurde das Renngeschehen von spannenden Positionskämpfen bestimmt. Pole-Setter Jürgen Alzen konnte zwar in den ersten Runden die Führung behalten, wurde jedoch von Timo Berhard (Miesau) im Manthey-Porsche hart bedrängt. Hinter der Spitze reihten sich zunächst Mario Merten im Scheid-BMW, das Vater-Sohn-Team Andreas und Ralf Schall auf Opel Astra V8 Coupé, Marc Basseng und Schmickler/’Adorf ein. Auf den Rängen dahinter lagen der BMW M3 von Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Köln), die Porsche-Piloten Marc Gindorf/Dennis Rosteck (Schweiz/Porta Westfalica) und Lück/Flossbach/Thiim in Lauerstellung. Bereits nach der fünften Runde sah alles ganz anders aus. Jürgen Alzen hatte sich mittlerweile Bernhard geschlagen geben müssen und wurde jetzt auf Position zwei geführt. Startfahrer Dirk Adorf hatte im Recaro-Raeder-Porsche Plätze gutgemacht und war neuer Dritter. Dahinter Merten und – nachdem der Schall-Opel mit Motorschaden ausgefallen war – der Land-Porsche. Timo Bernhard konnte sich nur eine Runde lang über die Führung freuen, dann musste er sein Fahrzeug ebenfalls wegen eines Motorschadens abstellen.

Nach Runde acht eröffnete dann der Führende Jürgen Alzen den Reigen der routinemäßigen Boxenstopps, eine Runde später folgten Adorf, der „Eifelblitz“, Bäder/Hagenmeyer und der Dören-Porsche, den Kurt Thiim auf den sechsten Gesamtrang nach vorne gebracht hatte. Erst eine Runde später kam Marc Basseng, der durch die Stopps der Konkurrenz die Spitze übernommen hatte, an die Box. „Wir konnten eine Runde länger draußen bleiben als die anderen Top-Teams“, analysierte Teamchef Wolfgang Land gegen Rennende. „Diese Runde hat letzten Endes über den Sieg entschieden.“ In Umlauf 14 hatte Stippler schon fast eine halbe Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten Alzen-Porsche herausgefahren, dahinter lautete die Reihenfolge Schmickler, Merten/Scheid/ Kainz, Bäder/Hagenmeyer und Gindorf. Auf dem siebten Platz konnte sich über mehrere Runden der von Position elf gestartet V8STAR Opel Omega von Georg Berlandy/Reinhold Mölig (Stromberg/Waldalgesheim) halten. Ein längerer Boxenaufenthalt warf dieses Team im letzten Renndrittel dann weit zurück.

Einen frühen zweiten Stopp legte man beim Raeder-Team ein. Bereits nach sechs Runden übergab Frank Schmickler den Porsche wieder an Dirk Adorf, der dann im letzten Renndrittel eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass er auf der Nordschleife zu den Besten gehört. Nachdem auch alle anderen Spitzenteams ihren zweiten Routinestopp absolviert hatten, führte Basseng weiter überlegen, gefolgt von Adorf, dem Alzen-Porsche und Scheid im BMW. Eine Schrecksekunde hatte man an der Alzen-Box zu überstehen. Ein Reifenproblem zwang den schwarzen Super-Renner noch kurz vor Rennende an die Box, der sicher geglaubte Podestplatz schien kurz in Gefahr. Doch man bekam die Situation rasch in den Griff und konnte sich schließlich wieder vor dem Scheid-BMW einreihen.

In der Meisterschaft bleibt es weiter spannend. Mit-Favorit Jörg Viebahn (Engelskirchen) musste seinen Honda Civic Type-R bereits in der vierten Runde wegen eines Kupplungsschadens abstellen, die Tabellenführenden Arnd Meier/René Wolff (Hannover/Köln) schieden mit Motorproblemen aus. Damit hat vor dem letzten Lauf der Kölner Ullrich Andrée, der auch heute wieder einen Klassensieg feiern konnte, zumindest rechnerisch noch eine hauchdünne Chance auf den Meistertitel.

Das nächste und gleichzeitig letzte Rennen der Saison, der 28. DMV-Münsterlandpokal, wird am Samstag, 23. Oktober, gefahren.