NÜRBURGRING. Mit dem Sieg von Reinhold Renger/Dr. Edgar Althoff/Nils Bartels (Rothenburg/Viersen/Bensheim) endete der letzte der insgesamt zehn Läufe zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2001. Sie fuhren beim 26. Münsterlandpokal-Rennen des MSC Münster in 4:02:41.96 Stunden 27 Runden auf der 23,8 Kilometer langen Streckenkombination aus Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 159,190 km/h. Mit knapp zwei Minuten Rückstand kam das Vater/Sohn-Team Andreas und Ralf Schall mit einem Mercedes 190 E auf den zweiten Platz vor Edgar Dören (Wuppertal) und Carl Christian Lück (Wiehl) auf Porsche 911 RSR und Paul Hulverscheid/Michael Eschmann/Patrick Spadacini (Wipperfürth/Gummersbach/Bonn) auf Porsche 993.
Bei kalter, aber trockener Witterung waren 105 Fahrzeuge zum Rennen gestartet, 73 kamen in Wertung ins Ziel. Zu denen, die die schwarz-weiß karierte Flagge nicht sahen, gehörten auch Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen (Finnentrop). Thaler schied in der vierten Runde aus, weil der Motor seines Opel Astra plötzlich keine Leistung mehr abgab. Thaler/Remmen können den Ausfall jedoch verschmerzen, standen sie doch bereits nach dem neunten Lauf als neue Meister der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2001 fest.
Dagegen erlebten ihre Vorgänger im „Titelamt“, Jens Lührsen (Wildeshausen) und Uwe Unteroberdörster (Lohmar) beim DMV-Münsterlandpokal wohl die größte Enttäuschung ihrer Laufbahn. Sie verloren den Gewinn der hoch dotierten Honda Accord Type-R Challenge noch, als sie ihn bereits sicher in Händen glaubten. Mit denkbar knappem Vorsprung vor Karl-Heinz Teichmann (Dormagen) und Peter Kreuer (Köln) waren sie in das letzte, alles entscheidende Rennen gegangen. Nach der Zieldurchfahrt wurden Nicolas Räder/Frank Stippler/Jonathan Price (Mönchengladbach/Bad Münstereifel/England) als Tagessieger der Honda Challenge notiert, vor Teichmann/Kreuer. Lührsen/Unteroberdörster erschienen als Fünfte auf den Bildschirmen der Zeitnahme. Das hätte ihnen für den Gesamtsieg und den Gewinn eines Honda im Wert von 57.000 Mark gereicht. Doch dann stellte sich heraus, dass auf dem Räder-Honda zwar drei Fahrer gemeldet waren, aber nur zwei in das Renngeschehen eingegriffen hatten. Klarer Regelverstoß, stellte die Rennleitung fest und zog die einzig mögliche Konsequenz: Disqualifikation. Damit rückten Teichmann/Kreuer auf Platz eins vor und überholten in der Gesamtwertung wieder Lührsen/Unteroberdörster, deren nun vierter Rang dann aber nicht mehr für den Titel reichte.
Der Tages-Gesamtsieg im letzten Rennen der 25. Jubiläumssaison der VLN-Rennserie schien bis zur 14. Runde eine relativ sichere Sache für Jürgen Alzen/Arno Klasen (Kausen/Karlshausen) zu werden, die schon vier Siege auf ihrem Konto hatten. Mit komfortablem Vorsprung führten sie von der ersten Runde an. Aber am Ende des 14. Umlaufs geriet auf dem heißen Auspuff tropfendes Öl in Brand, und Klasen stellte den Porsche 996 GT3 R ab, um zu löschen und größeres Unheil zu verhindern.
Wieder eine feine Leistung zeigten die Andernacher Dirk Riebensahm und Christian Kohlhaas. Mit einem schon etwas betagten Audi Quattro Turbo wurden sie hinter dem Porsche 911 von Michael und Kevin Krohn (Hamburg) Gesamt-Sechste, einen Platz vor Carl Reh (Trier), der die Zakspeed Chrysler Viper in Alleinfahrt über die Vier-Stunden-Distanz steuerte.
Dass er nicht nur leiten, sondern auch lenken kann, zeigte wieder einmal Opel-Sportchef Volker Strycek (Dehrn). Zusammen mit Stefan Kissling fuhr er einen Opel Astra zum Sieg in der stark besetzten Klasse SP3 (Specials bis 2000 ccm), sonst die Domäne des neuen Meistergespanns Thaler/Remmen.
In einer ersten Stellungnahme bilanzierte Karl-Heinz Gürthler, Geschäftsführer der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN), die seit ihrer Gründung im Jahre 1977 die erfolgreichste europäische Langstrecken-Rennserie veranstaltet: „Unsere Jubiläumssaison war eine der erfolgreichsten in der Geschichte. Trotz der nicht befriedigenden Zahlen in den beiden letzten Rennen, kommen wir pro Lauf auf durchschnittlich 159 gestartete Fahrzeuge. Das ist gegenüber dem Vorjahr, das ebenfalls als sehr gut bewertet werden konnte, eine Steigerung um durchschnittlich 12 Fahrzeuge pro Rennen.“ Gürthler deutete an, dass der Terminkalender für die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2002 eine günstigere Gestaltung als in diesem Jahr haben werde. Gürthler: „Ich gehe davon aus, dass der letzte Lauf 2002 noch im Oktober gefahren werden wird.“
Um die Treue ihrer Fans braucht sich die Serie keine Sorgen zu machen: Trotz Temperaturen nicht weit vom Gefrierpunkt erlebten 14.000 Besucher das DMV-Münsterlandpokal-Rennen.
Rennergebnis 26. DMV-Münsterlandpokal des MSC Münster, 10. Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2001 (Plätze 1 bis 10):
1. Reinhold Renger/Dr. Edgar Althoff/Nils Bartels (Rothenburg/Viersen/Bensheim) Porsche 996 GT3, 4:02:41.598 Stunden (= 27 Runden) 159.190 km/h Durchschnitt; 2. Andreas Schall/Ralf Schall (Dornstadt) Mercedes Benz 190 E, 1:54.253 Minuten Rückstand, 157.951 km/h; 3. Edgar Dören/Carl Christian Lück (Wuppertal/Wiehl) Porsche 911 RSR, 2:49.110 min, 157.363 km/h; 4. Paul Hulverscheid/Michael Eschmann/Patrick Spadacini (Wipperfürth/Gummersbach/Bonn) Porsche 993, 7:47.336 min, 154.240 km/h; 5. Michael Krohn/Kevin Krohn (Hamburg) Porsche 911, 1 Runde zurück, 152.965 km/h; 6. Dirk Riebensahm/Christian Kohlhaas (Andernach) Audi Quattro Turbo, 1 R., 150.553 km/h; 7. Carl Reh (Trier) Viper GTS-R, 1 R., 148.525 km/h; 8. Walter Prüser sen./Rolf Jansen (Mönchengladbach/Köln) BMW Z3 Coupé, 1 R., 147.468 km/h; 9. Stefan Kissling/Volker Strycek (Schuld/Dehrn) Opel Astra, 2 R., 148.248 km/h; 10. Frank Lorenzo/Harald Jacksties (Willich) BMW M3 , 2 R., 147.906 km/h.