Start ins Jubiläumsjahr mit Rekordzahlen – Am Samstag eröffnet die 50. ADAC-Westfalenfahrt die 25. VLN-Saison

NÜRBURGRING. Eine Jubiläumsveranstaltung eröffnet das 25. Jubiläumsjahr der erfolgreichsten Langstrecken-Rennsportserie Europas: Am Samstag, 24. März, wird die 50. ADAC-Westfalenfahrt gefahren, das erste von zehn Rennen zur „BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001“. 1977 trat die „Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring“ (VLN) erstmals als Veranstalter der Serie an.

Der Start in das VLN-Jubiläumsjahr findet nicht nur mit neuem Namen statt – Reifenhersteller BF Goodrich hat den Schmieröl-Spezialisten Deutsche Veedol als Hauptsponsor abgelöst und aus „Langstreckenpokal“ wurde „Langstreckenmeisterschaft“ – auch das Interesse am Wettbewerb ist weiter deutlich gestiegen. Über 160 Fahrerinnen und Fahrer haben sich für die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring fest eingeschrieben. VLN-Geschäftsführer Karl-Heinz Gürthler: „Ein Rekordergebnis, das uns zeigt, dass die VLN mit ihrer Breitensport-Philosophie richtig liegt.“

Zufriedene Mienen auch beim ADAC Westfalen, dem Veranstalter des Auftaktrennens am nächsten Samstag. 172 Nennungen sind in der Dortmunder Sportabteilung eingegangen, genau 30 mehr als bei derselben Veranstaltung vor einem Jahr. Durchweg sind die einzelnen Hubraumklassen noch stärker besetzt als 2000. Das erhöht mit Sicherheit für manchen Teilnehmer die Chance auf einen Platz an der Sonne in der Jahres-Gesamtwertung. Denn in der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft zählen die Erfolge in der Klasse, wobei die Punktezuteilung sich aus den Komponenten Platzierung und Anzahl der gestarteten Fahrzeuge ergibt. Die VLN-Titelträger des Jahres 2000, Jens Lührsen (Wildeshausen) und Uwe Unteroberdörster (Lohmar) fuhren einen Suzuki Swift GTI in der Klasse der VLN-Specials bis 1400 Kubikzentimeter Hubraum. Ein Jahr zuvor gewannen Peter Zakowski (Niederzissen) und Hans-Jürgen Tiemann (Soltau) auf einer Chrysler Viper mit zehn Zylindern, acht Litern Hubraum und über 500 PS Leistung. So ist das eben in der Top-Langstreckenserie: Jeder hat eine Titelchance.

Das Titelverteidiger-Duo Lührsen/Unteroberdörster ist auch in der Saison 2001 am Start. Immer noch unter der Bewerbung und mit einem Auto des Fleper-Teams aus Lennestadt, aber nicht mehr mit einem Suzuki. Die Startnummer 1 des Vorjahresmeisters ziert 2001 einen im Giftgrün der Fleper-Hausfarbe gehaltenen Honda Accord Type-R. Die Honda Accord Challenge wird in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben. Gewertet werden die Ergebnisse der Rennen der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring sowie des ADAC 24-Stunden-Rennens. 25 Fahrzeuge sind gemeldet. Honda Motorsport-Manager Andreas Mansfeld: „Ein tolles Ergebnis. Ich bin sicher, dass wir spannende Rennen erleben werden.“ Auch der Bochumer Dino Drössiger, bereits zum VLN-Urgestein zählend und im vergangenen Jahr nur knapp am Titelgewinn „vorbei geschrammt“, fährt in der Honda Challenge. Spannung vor der Westfalenfahrt, wo die erste Standortbestimmung innerhalb der auch sonst hochkarätig besetzten „Challenge“ stattfindet.

Nicht einfacher geworden als im vergangenen Jahr ist die Antwort auf die Frage nach dem Gesamtsieger des Auftaktrennens und der folgenden Läufe. Carl Reh (Trier) und Meinhard Rittmeier (Wermelskirchen) fallen dem VLN-Kenner ein. Sie fahren wieder die bärenstarke Chrysler Viper von Zakspeed, mit der sie im letzten Jahr vier Mal den Tagessieg errangen. Zwei Gesamtsiege wurden 2000 für Olaf Manthey (Meuspath) und Ulrich Galladé (Dortmund) registriert. Ohne Galladé/Manthey und ihren Porsche 996 GT-MR sollte auch in der neuen Saison niemand eine Rechnung machen, der über den Tagessieg nachdenkt.

Einen Lauf-Gesamtsieg verzeichnete im vergangenen Jahr Johannes Scheid aus Kottenborn am Nürburgring. Der fünfmalige VLN-Titelträger fährt 2001, wie schon die meisten Rennen im vergangenen Jahr, zusammen mit dem Nürburger Mario Merten. Scheid, passionierter Rennfahrer, begnadeter Techniker und rastloser Schaffer, hat im Winter einen neuen BMW M3 E 46 GTRS aufgebaut. Ein Auto, „fast zu schön, um Rennen damit zu fahren“, wie Presseleute und Fans bei der VLN-Probe- und Einstellfahrt am vergangenen Samstag begeistert und staunend feststellten. 420 PS leistet das starke bayrische Herz in diesem „Traumwagen aus der Eifel“. Scheid/Merten gehören nicht nur zu den Favoriten auf den einen oder anderen Tagesgesamtsieg, sie haben auch gute Chancen, in den Titelkampf einzugreifen, ist doch ihre Klasse relativ gut besetzt. Neun Fahrzeuge zum Beispiel sind für die ADAC-Westfalenfahrt in dieser Kategorie der VLN-Specials über 3000 bis 4000 ccm gemeldet. Hier starten auch das englische Team Willie Moore/David Cox. Die VLN-Getreuen von der Insel haben Klasse und Fahrzeug gewechselt. Bisher waren sie auf einem BMW unterwegs, jetzt fahren sie einen Nissan Skyline. Ein Auto, das nicht nur optisch und technisch interessant, sondern auch erfolgversprechend ist.

Einen Erfolg verspricht auch die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001 zu werden. Die 50. ADAC-Westfalenfahrt deutet mit ihrem ausgezeichneten Nennungsergebnis bereits auf einen starken Start der Serie hin.

Das Rennen wird auf der 23,8 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und der Kurzanbindung der Grand-Prix-Strecke gefahren und geht über 3 1/2 Stunden. Zeittraining ist von 8.30 Uhr bis 10 Uhr. Um 12 Uhr erfolgt der Start zur 50. ADAC-Westfalenfahrt

Stimmen zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft 2001

Hans-Jürgen „Jöckel“ Hilgeland, VLN-Vorstandssprecher: Unsere Arbeit der letzten Jahre trägt Früchte. Die Zahl der Einschreibungen und das Nennungsergebnis der ADAC-Westfalenfahrt belegen, dass die Serie als Trägerin des Breitensports in höchstem Ansehen steht.

Johannes Scheid, VLN-Rekordmeister (fünf Titel): Unser neues Auto läuft hervorragend. Bei der Probe- und Einstellfahrt haben wir verschiedene Flügel ausprobiert. Wir werden einen relativ kleinen Heckflügel fahren, da wir durch die Diffuser am Ende des Unterbodens bereits sehr viel Abtrieb haben.

Edgar Dören, VLN-Legende: Keine Experimente. Nach den Versuchen mit der Corvette fahren Karlchen Lück und ich wieder einen Tuffi-Porsche RSR. Bei der Einstellfahrt jagten die Fans schon wieder Raketen in die Höhe, wenn das Auto kam. Ich werde Fans und Streckenposten auch wieder winken, wenn es die Situation zulässt. Wir wollen am Saisonende mit bei der Musik sein.

Mario Ketterer, Ex-Europa-Bergmeister und VLN-Fahrer: Ich fahre in diesem Jahr mit Wolfgang Destrée auf dessen Porsche RSR Gruppe H. Der Wechsel vom BMW auf den Porsche ist viel leichter gefallen, als ich gedacht hatte. Das Auto geht toll. Das Handling ist fantastisch.