Das Hygiene-Konzept der VLN – die Maßnahmen im Überblick

Nach der Freigabe durch die Kreisverwaltung Ahrweiler wird der Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken-Serie am 27. Juni stattfinden. Grundlage für das Rennen unter Corona-Bedingungen ist ein Hygienekonzept der VLN, das von dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn für gut befunden wurde und vom Kreis Ahrweiler abgesegnet ist.

Die wichtigsten Eckpfeiler zur Durchführung der Rennen unter Corona-Bedingungen sind, persönliche Kontakte zu minimieren, Menschenansammlungen zu vermeiden und eine konsequente Umsetzung der Hygienemaßnahmen. Um das zu erreichen, wurden die gewohnten Abläufe bei VLN-Rennen angepasst und umgestaltet.

Dokumentenabnahme

Die Dokumentenabnahme für die Registrierung der Teams vor Ort wird grundlegend überarbeitet. Im Drivers-Briefing-Raum sind drei Counter mit Spuckschutzscheiben eingerichtet, an denen je Team ein Verantwortlicher in einem vorgegebenen Zeitslot alle Formalitäten erledigen kann. Die Mitarbeiter sind – wie alle anderen verantwortlichen Personen vor Ort auch – mit Mund-Nasen-Schutz ausgestattet. Für die Desinfektion der Hände stehen entsprechende Mittel bereit. Zudem ist der Laufweg in dem großzügigen Raum vorgegeben, um Kontakte zu minimieren.

Technische Abnahme

Das Personal bei der Technischen Abnahme wird auf fünf bis sechs Techniker reduziert. Für die Teams besteht keine generelle Pflicht die Abnahme im TÜV-Gebäude zu besuchen. Es werden lediglich Stichproben durchgeführt. Mittels eines Formulars bestätigen die Teams die Einhaltung aller Technischen- und Sicherheitsbestimmungen. Gleiches gilt für Fahrer, die die Korrektheit ihrer persönlichen Sicherheitsausrüstung bestätigen müssen.

Fahrerbesprechung

Die Fahrerbesprechung in Form einer Zusammenkunft im Media-Center des Nürburgrings entfällt. Ein entsprechendes Briefing-Dokument wird allen Teams vorab zur Verfügung gestellt (Download). Die Fahrer müssen schriftlich bestätigen, dass sie alle Punkte verinnerlicht haben. Bei Fragen stehen die Sportverantwortlichen den Teams im Vorfeld telefonisch zur Verfügung.

Startaufstellung

Der zeitliche Ablauf des Rennens entspricht dem Standardzeitplan. In der Startaufstellung sind bei den Rennen unter Corona-Bedingungen nur zwei Personen je Fahrzeug sowie der Startfahrer selbst zugelassen. Weitere Personen sind nicht erlaubt. Die Ordner in der Startaufstellung werden deutlich reduziert.

Boxenstopps

Die Boxengasse wird in das Fahrerlager verlegt. Jedes Team erhält dort mindestens eine Parzelle mit sechs Metern Breite und 20 Metern Tiefe. In jeder Parzelle darf sich gemäß eines in Abstimmung mit der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring) errechneten Schlüssels nur eine bestimmte Anzahl an Personen aufhalten. Bei dem Einsatz eines Fahrzeugs sind dies der Teamchef, ein Ingenieur, drei Mechaniker und jeweils eine Person für die Reifen und das Catering, also sieben Personen zuzüglich der Fahrer, erlaubt. Die ursprüngliche Boxengasse wird nur für den Tankvorgang genutzt. Hier sind je Team drei Personen zugelassen: ein Ingenieur für die Zeitnahme sowie je eine Person für die Betankung und die Überwachung des Tankvorgangs mit Feuerlöscher.

Der Fahrweg beim Boxenstopp führt durch die normale Boxeneinfahrt, dann durch Box 1 in das Fahrerlager, in einer Schleife mit Wendekreisel durch das Fahrerlager hindurch und durch Box 2 wieder in die normale Boxengasse zurück. Es gilt von der Boxeneinfahrt bis zur Boxenausfahrt ein Tempolimit von 40 km/h, in den Boxendurchfahrten, die ins Fahrerlager hinein- und wieder hinausführen, sowie im Wendekreisel ist die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren. Die Machbarkeit dieser Maßnahmen wurde zusammen mit der ILN sowie Porsche-Testfahrer Lars Kern im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing bei einem Vor-Ort-Termin erprobt und für gut befunden.

Um für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen herzustellen, wird es für alle Teams eine Mindestdauer der Summe aller Boxenstopps im Rennen geben. Diese Zeitvorgabe wird in der Woche vor der Veranstaltung errechnet. Zu diesem Zweck wird VLN-Technikchef Volker Strycek und selbst langjähriger Teilnehmer des Nordschleifen-Championats, den vorgegebenen Fahrweg mehrfach abfahren. Die Sportleitung der VLN behält sich vor, die Vorgaben für weitere Rennen unter Corona-Bedingungen mit den Erfahrungen aus Rennen eins anzupassen.

Neben dem Platz in der Outdoor-Boxengasse haben die Teams die Möglichkeit, weitere Flächen im hinteren Teil des Fahrerlagers für Aufbauten anzumieten. Für den Transfer aus der Workinglane in das Fahrerlager, zum Beispiel im Falle eines Defekts am Fahrzeug, stehen in regelmäßigen Abständen Durchfahrten zwischen den Parzellen zur Verfügung.

Nach dem Rennen dient das Fahrerlager zudem als Parc Fermé. Nach der Zieldurchfahrt fahren dazu alle Fahrzeuge durch die Boxengasse hinein und stellen die Fahrzeuge im 45° Winkel vor ihren Parzellen ab. Sobald der Fahrer ausgestiegen ist, darf das Fahrzeug bis zur Aufhebung des Parc Fermé von keinem Teammitglied mehr berührt werden.

Rennleitung

Die grundlegende Struktur der Rennleitung bleibt unverändert. Die Anzahl der Personen wird dennoch reduziert, indem beispielsweise die Anzahl der Protokollführer verringert wird. Die Sicherheit der Veranstaltung ist dadurch nicht beeinträchtigt. Für die Kommunikation mit den Teams während der Veranstaltung kommt eine neue App zum Einsatz, über die sich die Rennleitung mit den Teamverantwortlichen bidirektional austauschen kann.

Sportwarte der Streckensicherung

Die Sportwarte der Streckensicherung werden von der VLN mit Mund-Nasen-Masken sowie Desinfektionsmittel ausgestattet. Solange sie sich unter freiem Himmel aufhalten und ein entsprechender Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, besteht keine Mundschutzpflicht. Um auch bei den Sportwarten die Anzahl der Personen zu reduzieren, werden alle Posten entlang der Nordschleife nur mit der vorgeschriebenen Mindestanzahl an Personen besetzt. Auch dies geht selbstverständlich nicht auf Kosten der Sicherheit. So findet zum Beispiel bei den Rennen unter Corona-Bedingungen keine Ausbildung von Anwärtern statt.

Zuschauer

Die Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie finden vorerst ohne Zuschauer statt. Das betrifft nicht nur das Fahrerlager und die Tribünen am Grand-Prix-Kurs sondern auch die Streckenabschnitte rund um die Nordschleife, die seitens des Rennstreckenbetreibers und der Behörden entsprechend überwacht werden. Aus diesem Grund appelliert die VLN an alle Fans: #stayhome. Per Livestream haben die Fans die Möglichkeit, das Rennen online zu verfolgen.

Ausführliche Informationen für Teilnehmer werden unter folgendem Link gesammelt: www.nuerburgring-langstrecken-serie.de/corona