Scheerbarths Sprung ins kalte SP9-Wasser

Tim Scheerbarth ist beim siebten VLN-Lauf ein viel beschäftigter Mann. Der Meister des Jahres 2011 bestreitet beim 59. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen einen Doppelstart. 

Seit diesem Jahr startet er in der VLN wieder für das Team Black Falcon zusammen mit Tobias Müller und dem Letten Tristan Viidas in der SP10 mit einem Mercedes-AMG GT4. Dies mit durchschlagendem Erfolg, drei Klassensiege wurden bereits gefeiert.

Bei VLN7 wird der Dormagener nun auch einen Mercedes-AMG GT3 in der SP9 zusammen mit Lance David Arnold und Edoardo Mortara beim Team HTP Mann Filter steuern. Dass Scheerbarth die Nordschleife aus dem Effeff kennt und ein schneller Fahrer ist, ist allseits bekannt. 2018 verteidigte er bei Mühlner mit einem Porsche 911 GT3 den Titel in der Cup2-Klasse mit Moritz Kranz und Marcel Hoppe an seiner Seite. Ein Jahr zuvor war er mit Alexander Mies und Steve Jans bei GetSpeed in derselben Klasse erfolgreich.

Nun darf er sich mal wieder in der Königsklasse beweisen. Dort war er zuletzt im Jahr 2015 insgesamt drei Mal im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 über Döttinger Höhe und Hatzenbach gerast. „Aufgrund meiner Erfolge in der VLN hat Mercedes-AMG nun gesagt, der Junge kann ja vielleicht was, lasst uns ihm doch mal die Möglichkeit auf einem SP9-Auto geben“, sagt Scheerbarth. Da Black Falcon aber bei diesem Lauf nicht in der SP9 antritt, „hat sich AMG dafür entschieden, dass ich den Testeinsatz jetzt bei HTP bestreite. Ich bin froh, dass Black Falcon-Geschäftsführer Alex Böhm mir das Go dafür gegeben hat.“

Der Nordschleifen-Experte betritt somit teilweise Neuland. „Das Auto hat natürlich bessere Reifen und deutlich mehr Aerodynamik, das muss man erstmal auf der Strecke umsetzen. Wir haben leider vorher keine Möglichkeit zu testen. Das wird für mich ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt Scheerbarth. Am Freitagmorgen wird es mit der #48 lediglich ein paar Runden über die Grand-Prix-Strecke gehen, am Nachmittag fährt er dann zwei Stunden durch die Grüne Hölle. „Das war es mit der Eingewöhnung. Dann starten wir direkt ins vierstündige Rennen. Trotz der geringen Vorbereitungszeit freue ich mich da sehr drauf. Ich bin voller Vorfreude in einem Auto zu sitzen, mit dem man um den Gesamtsieg fahren kann.“

Den ersten Stint wird Scheerbarth aber auf jeden Fall im Mercedes-AMG GT4 mit der #162 bei Black Falcon absolvieren: „Wir fighten da ja noch um die Meisterschaft in der Klasse. Das will ich durch meinen GT3-Start auf keinen Fall vernachlässigen.“