Am Ende einer bewegten Saison ließen sich Christopher Rink, Danny Brink und Phillipp Leisen beim neunten und letzten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring als Meister 2018 feiern. Das Trio des Pixum Team Adrenalin Motorsport fuhr in der hart umkämpften Klasse für Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum insgesamt sechs Klassensiege ein und punktete in den weiteren Rennen konstant. „Ich bin einfach nur überglücklich“, strahlte Teamchef Matthias Unger, seinerseits VLN-Champion von 2008. Neben dem Platz eins belegte der Porsche Cayman des Teams mit den Fahrern Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils Rang zwei in der Meisterschaft und machte den Doppelsieg perfekt. Beide Fahrzeuge belegten zudem in der VLN-Produktionswagen-Trophäe ebenfalls die Plätze eins und zwei.
„Ich kann noch gar nicht richtig fassen, was uns da gelungen ist“, sagte Rink im Ziel und Brink ergänzte: „Vor allem nach den ganzen Vorkommnissen im Anschluss an den achten Lauf fällt mir ein Stein vom Herzen.“ Der Adrenalin-BMW wurde bei VLN 8 nach einem technischen Protest zunächst disqualifiziert. Das Team legte gegen diese Entscheidung Berufung ein und erhielt von DMSB-Berufungsgericht Recht – das Fahrzeug entsprach in den beanstandeten Punkten zu dem Reglement. „Wir standen wirklich unter Strom und sind froh, dass wir den Titel nun endlich in der Tasche haben“, sagte Leisen.
Platz drei in der Meisterschaft geht an Stephan Köhler und Christian Kohlhaas, die mit dem Ferrari 458 von racing one beim Finale den neunten Klassensieg im neunten Rennen holten. Aufgrund von durchschnittlich nur sechs Gegnern in der Klasse SP8 reichte diese außergewöhnliche Leistung am Ende trotzdem nicht zum Titel. In der Langstreckenmeisterschaft erhalten seit jeher die Fahrer die meisten Punkte, die die meisten Gegner in ihrer Klasse hinter sich lassen. In der Meisterklasse V4 waren im Schnitt 21 Fahrzeuge am Start.
Zweiter Saisonsieg für den Falken-Porsche
Der Sieg beim Finale ging an Falken Motorsports. Beim letzten Rennen des „alten“ Porsche 911 GT3 R setzten sich Klaus Bachler und Martin Ragginger nach 28 Runden mit einem knappen Vorsprung von 5,334 Sekunden gegen die zweitplatzierten Maximilian Götz, Raffaele Marciello und Patrick Assenheimer im Mercedes-AMG GT3 von HTP-Motorsport durch. Auch Rang drei ging an ein Team mit Stern auf dem Kühlergrill. Hubert Haupt, Yelmer Buurman und Luca Stolz fehlten auf die Spitze am Ende 20,845 Sekunden. Die SP9-Premium-Wertung sicherten sich zum fünften Mal in diesem Jahr Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach im Ferrari 488 GT3.
„Uns war klar, dass unsere Boxenstrategie am Ende aufgehen würde“, erklärte Ragginger. „Wir hatten am Ende noch ein kleines technisches Problem – eine Runde mehr wäre nicht drin gewesen.“ Zum Abschiedsrennen des grün-blauen Elfers hatte Falken Motorsports allen VLN-Fans die Möglichkeit gegeben, sich auf der Motorhaube zu verewigen. Davon hatten unzählige Zuschauer Gebrauch gemacht und dem Porsche so eine einmalige Optik verpasst. „Ich bin davon überzeugt, dass uns das Glück gebracht hat“, sagte Bachler mit einem Augenzwinkern. Es wird spekuliert, dass das Team 2019 einen neuen Porsche 911 GT3-R der Baureihe 991.2 an den Start bringen wird. Falken Motorsports hat mit zwei Saisonsiegen und zwei dritten Plätzen die VLN-Speed-Trophäe gewonnen, die Sonderwertung für die Top-Fahrzeuge der Serie.
Nach seinem ersten Sieg bei vergangenen Lauf bestätigte Assenheimer seine Top-Form auch beim Finale. „Ich freue mich immer über einen Podestrang“, sagte er. „Jetzt hoffe ich, dass die Rennpause für mich nicht allzu lang sein wird und ich ein paar Rennen in Übersee bestreiten kann. Und dann beginnen auch schon die Verhandlungen für die neue Saison. Ich würde auf jeden Fall gerne die komplette VLN-Saison fahren. Bis dahin halte ich mich mit Fitness und vielen Runden im Simulator in Form.“
Auch Hubert Haupt war mit Platz drei zufrieden. „Platz drei ist nach zwei Siegen in dieser Saison perfekt, um das Motorsportjahr zu beendet“, sagte er. „Es wäre heute vielleicht mehr drin gewesen heute, vor allem im Qualifying. Hier haben wir Zeit liegen lassen. Dadurch haben wir gleich zu Beginn den Anschluss an die Spitze verloren.“
Tristan Viidas gewinnt VLN-Junior-Trophäe
Der Sieger der VLN-Junior-Trophäe heißt Tristan Viidas. Im BMW M235i Racing Cup des Securtal Team Sorg Rennsport setzte sich der Este gegen Finn Unteroberdörster und Janis Waldow durch, die mit ihrem Renault Mégane am Ende Platz zwei in der Nachwuchs-Wertung belegten. Dritte wurden Tobias Müller, Nico Otto und Lars Peucker, die sich am Volant des BMW M235i Racing Cup von Scheid-Honert Motorsport abwechselten.
Ein historischer Erfolg gelang beim 43. DMV Münsterlandpokal Volker Strycek. Der langjährige Opel-Sportchef fuhr zusammen mit seinen Kindern Lena und Robin zum Klassensieg in der SP3T – seinem 100. Klassensieg in der seit 1990 geführten Statistik der VLN. Strycek ist erst der zweite Fahrer, dem dieses Kunststück gelang. Ralf Schall ist mit 102 Klassensiegen aktuell der erfolgreichste VLN-Pilot.
Die erfolgreichen Fahrerinnen und Fahrer der VLN werden am 24. November bei der großen Jahressiegerehrung im Bitburger-Event-Center am Nürburgring geehrt. Eine Woche später ist die weltweit größte Breitensportserie auf der Essen Motor Show in Halle 5, Stand 5A10 zu finden. Neben dem auf Infotainment ausgelegten Messeauftritt mit Ausstellungsfahrzeugen, Fanshop und Autogrammstunden werden VLN-Boliden auch in der aktionsgeladenen Motorsport-Arena in Halle 4 im Einsatz sein.
Das Auftaktrennen 2019 findet am 23. März statt. Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring setzt mit der 43. Saison ihre einmalige Erfolgsgeschichte fort.