Teamsport VLN und die magische Zahl 3

Langstreckensport ist Teamsport – man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Bis zu vier Fahrer teilen sich in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ein Cockpit. Ein Blick in die Starterliste des Auftaktrennens zeigt, dass 52 Prozent aller Teams aus drei Piloten bestanden. Immerhin noch 39 Prozent gingen als Duo ins Rennen, fünf Prozent als Viererteam und vier Prozent als Solist. Die Gründe für diese Verteilung sind genauso vielfältig wie auch pragmatisch.

Die VLN, das ist Breitensport – auf einem sehr hohen Level und mit einer großen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit; vor allem unter den eingefleischten Motorsport-Enthusiasten, die ehrlichen Sport zum Anfassen schätzen. Abgesehen von einer Handvoll Profi-Rennfahrern, müssen die Teilnehmer ihre Kosten selber tragen. Der Kompromiss ist, sich die Einsatzkosten mit mehreren Fahrern zu teilen. Das verringert zwar die sogenannte ‚Tracktime’, also die Zeit jedes Einzelnen auf der Rennstrecke, bei einem Rennen über die Distanz von Stunden kommt dennoch jeder Fahrer mit mehr als 60 Minuten voll auf seine Kosten. Denn eine Stunde Nürburgring Nordschleife am Limit, das lässt auch keinen Profirennfahrer kalt, der in Sachen Sport und Ausdauer bestens vorbereitet ist. Neben der Kostenteilung ist daher die Ausdauer ein wichtiger Punkt, der dazu führt, dass sich mehrere Piloten im Cockpit abwechseln. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Leistung der sieben Solo-Starter beim Auftaktrennen gar nicht hoch genug zu bewerten. Ein weiterer Punkt, der maßgeblich Einfluss auf die Anzahl der Fahrer nimmt, ist die Strategie. Kommt ein Fahrzeug über die Distanz von vier Stunden mit zwei Boxenstopps aus, wird ein Team unter normalen Umständen keinen dritten Boxenstopp in Kauf nehmen, um einen vierten Fahrer ins Rennen zu schicken. Die durchschnittliche Anzahl von drei Fahrern bietet also die optimale Kombination aus Kosteneffizienz, Fahrspaß und Performance.

Beim zweiten VLN-Rennen, dem 39. DMV 4-Stunden-Rennen, wird die Anzahl der Fahrer je Fahrzeug im Vergleich zum 1. Lauf noch einmal leicht ansteigen. Grund dafür ist die Vorbereitung vieler VLN-Teilnehmer auf das ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Juni, wo die 3er- und 4er-Teams in Summe fast das gesamte Teilnehmerfeld stellen. Für Lauf zwei rechnet die Renngemeinschaft Düren als Veranstalter mit einem prall gefüllten Starterfeld, das die Zuschauer rund um die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Kurzanbindung und Nordschleife in ihren Bann ziehen wird. Der Startschuss fällt pünktlich um 12 Uhr und das Rennen führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden. Zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr die Startplätze ausgefahren.