Die Geschichte von Dirk und Tim Groneck (beide Melle) ist beispielhaft für die VLN Langstreckenmeisterschaft und unterstreicht eindrucksvoll den Breitensportcharakter, den die Serie seit Jahren auf höchstem Niveau pflegt. Die motorsportliche Laufbahn des Brüderpaars zählt gerade einmal 25 Rennen in der Langstreckenmeisterschaft. Trotzdem ist es ihnen beim letzten Rennen gelungen, die Tabellenführung zu übernehmen.
„Das ist einfach der Knaller“, sagt Tim Groneck. „Wir wussten zu Saisonbeginn, dass es für uns gut laufen kann und ein Platz in den Top 10 war unser Ziel. Dass wir aber am Ende um die Meisterschaft kämpfen würden, ist einfach fantastisch. Damit konnten wir nicht rechnen.“ Mit ihrem Renault Clio gewann das Team bei sechs Rennen fünf Mal die gleichnamige Cup-Klasse und schob sich so vor Christoph Breuer und Elmar Deegener, die im Audi TT RS 2.0 lange Zeit das Tableau angeführt hatten.
Dirk und Tim Groneck verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrungen im Kartsport. 2008 wagten sie in der RCN Leistungsprüfung den Schritt auf die Nordschleife. Mit mäßigem Erfolg, denn allzu oft schlug der Defektteufel zu. Das Blatt sollte sich mit dem Erwerb eines gebrauchten Cup-Clio wenden. Bei den Renneinsätzen in der VLN Langstreckenmeisterschaft stellten sich schnell erste Erfolge ein, was schließlich in den Top-Ergebnissen in diesem Jahr gipfelte. „Wir haben nicht das stärkste Fahrzeug in unserer Klasse, aber über die Distanz sind wir konstant schnell unterwegs“, sagt Dirk Groneck.
Ihr ursprüngliches Ziel, einmal beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring dabei zu sein, haben die Brüder erreicht. Und an das Ziel Meisterschaft wollen sie im Moment noch keinen Gedanken verschwenden. „Wir fahren einfach weiter wie bisher und schauen, wo wir am Ende landen“, sagt Tim Groneck. „Fakt ist, dass der Druck eher bei den anderen Teams liegt.“
Das nächste Top-Ergebnis streben Dirk und Tim Groneck beim 45. ADAC Barbarossapreis an. Am 28. September geht es erneut über die gewohnte Distanz von vier Stunden.