Die Meisterschaftsentscheidung rückt näher

Die Titelentscheidung in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring rückt näher. Bereits beim vorletzten Lauf der populärsten Breitensportserie Europas kann eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen. Der veranstaltende MSC Münster rechnet für den 33. DMV Münsterlandpokal erneut mit einem prall gefüllten Teilnehmerfeld mit über 200 Fahrzeugen. Dabei nehmen die Organisatoren des neunten von zehn Rennen Rücksicht auf die möglichen Witterungsbedingungen rund um die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife. Das Zeittraining, das über die Vergabe der Startpositionen entscheidet, findet zwischen 9:30 und 11 Uhr statt, das Rennen über die Distanz von vier Stunden startet um 13 Uhr.

Neben der Meisterschaftsentscheidung spielt natürlich der Kampf um den Tagessieg eine große Rolle. Einige Topteams haben noch eine Rechnung offen, konnten sie sich doch in dieser Saison noch nicht in die Siegerlisten eintragen. Dass Sie zum Siegen imstande wären, haben Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) im Turbo-Porsche beim letzten Lauf eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit seiner Trainingszeit von 8:09,779 Minuten stellte Ex-DTM-Star Uwe Alzen eine eindrucksvolle neue Jahresbestmarke in der „Grünen Hölle“ auf. Im Rennen dominierte das Brüderpaar lange Zeit das Geschehen an der Spitze, bis ein Reifenschaden den lang ersehnten Sieg kostete. Die Fähigkeit zu Siegen würde auch Marc Basseng (Leutenbach) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im Porsche 911 GT3 RSR von Land-Motorsport niemand absprechen. Trotzdem ist das erfolgreichste Porsche-Team der letzten zwei Jahre mit nur einem Triumph 2008 bislang unter Wert geschlagen – und es besteht Nachholbedarf. Für einen Sieg kämen auch Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln) in Frage, die mit ihrem BMW Z4 M Coupé dieses Jahr bereits einmal als Sieger abgewinkt wurden. Zu den Exoten mit gesundem Siegpotential zählen Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) im Lamborghini Gallardo sowie Stefan Kissling (Schuld) und Hannu Luostarinen (Finnland) in der Chevrolet Corvette von Kissling Motorsport aus Bad Münstereifel.

Ukraine vs. Eifel – zwei Teams machen den Titel unter sich aus
Die Meisterschaft entscheidet sich aller Voraussicht nach zwischen zwei Teams, wenn sie ähnlich stark fahren wie bisher. Andri Kruglik und Alexji Mochanov (beide Ukraine) führen seit dem vierten Rennen die Tabelle der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an. Mit ihrem Ford Fiesta ST fuhren beide bei den VLN-Specials bis 1.600 ccm Hubraum bei sieben Rennen zu sechs Klassensiegen. Diese Serie gelang auch Matthias Unger (Heusenstamm) und Alexander Böhm (Kelberg) im BMW 325i von Black Falcon. Das Team aus der Eifel leistete sich im Gegensatz zu den beiden Ukrainern, die einmal Zweite wurden, einen Ausfall und liegt daher in der Tabelle nur auf Platz drei. Im Schnitt war die Klasse der VLN-Specials bis 2.500 ccm Hubraum allerdings besser besetzt und Unger/Böhm haben gemäß der VLN-Punkteformel und unter Berücksichtigung der beiden Streichergebnisse gute Aussichten, auf der Zielgeraden der Saison 2008 die Führung zu übernehmen. Beide Teams müssen jedoch weiter konzentriert arbeiten, denn bei zwei ausstehenden Rennen kann noch viel passieren.

In einer weiteren Wertung liegt das Black-Falcon-Team komfortabel vorne. Christer Jöns (Ingelheim) führt mit 56,23 Punkten souverän die VLN Junior-Trophäe vor Christian Leutheuser (Reyerbach) an, der wie Jöns bei den VLN-Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum am Start ist. Im Stahlwille Top20 Pokal – einer von zwei Sonderwertungen für Top-Fahrzeuge – liegt der Porsche 911 GT3 des Wochenspiegel Team Manthey-Racing in Front. Trotz null Punkten beim letzten Lauf hält das Opel Astra V8 Coupé von Schall-Motorsport Rang zwei. Der Gran Turismo Speedpokal setzt sich aus einem Koeffizienten der schnellsten Rennrunden zusammen – der Porsche 911 GT3 RSR von Manthey-Racing erweist sich aktuell als schnellstes Fahrzeug im Feld, gefolgt von dem Pendant aus dem Hause Land-Motorsport. Offen sind zwei Rennen vor Schluss die beiden Tabellen des tv14 Honda Civic Cups. Dupré-Motorsport führt in der Teamwertung vor Fleper-Motorsport und Mathol-Racing 1. In der Fahrerwertung haben Jürgen Nett (Mayen) und Rolf Schütz (Andernach) die Nase vorne, die beim letzten Rennen als Fünfte gewertet wurden. Steibel-Motorsport hält im New Renault Clio Cup die Spitze, die Positionen zwei und drei belegen Benz-Racing und Brinker-Racing. Auf Platz eins der Seat Leon Langstrecken-Challenge liegt Lokalmatador Thomas Koll (Bad Münstereifel) in der MK1-Wertung vor Mikhail Zasadych (Russland) und den Zwilingsbrüdern Dennis und Marc Busch (beide Hemsbach), die ihrerseits die MK2-Wertung anführen.

Zwei Wochen nach dem 33. DMV Münsterlandpokal, der ursprünglich den Schlusspunkt der Saison 2008 in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft markieren sollte, findet das Finale statt. Die ‚BFGoodrich Trophy‘ führt am 9. November – ausnahmsweise einem Sonntag – über die gewohnte Distanz von vier Stunden.