Beim achten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring siegte zum wiederholten Mal in diesem Jahr die Zuverlässigkeit. Marcel Tiemann (Monaco) und Arno Klasen (Karlshausen) triumphierten im Porsche 911 GT3 RSR bei dem 32. DMV 250-Meilen-Rennen nach 3:11:20,549 Stunden und bescherten Manthey-Racing den vierten Saisonsieg. Groß war die Freude auch bei den zweitplatzierten Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf), die 2008 zum ersten Mal auf dem Podium standen. Als Dritte wurden Armin Hahne (Monaco), Christian Haarmann (Aachen) und Pierre Kaffer (Österreich) in einem weiteren Manthey-Porsche abgewinkt.
Aufgrund von starkem Nebel rund um den Nürburgring musste das auf 8:30 Uhr angesetzte Zeittraining verschoben werden. Die auf 60 Minuten verkürzte Session begann um 11:36 Uhr. Der Start des Rennens wurde daraufhin auf 14:55 Uhr verschoben, die Distanz von vier auf 3:05 Stunden verkürzt. Da bei strahlendem Sonnenschein mehr als 75 Prozent der ursprünglichen Distanz absolviert wurden, geht der achte Lauf des Jahres mit vollen Punkten in die Meisterschaftswertung ein.
Uwe Alzen setzte mit seinem Porsche 911 Turbo eine neue Jahresbestmarke im Zeittraining: 8:09,779 Minuten. Die Fabelzeit des Betzdorfers stellte die Verfolger Tieman/Klasen vor eine Denksportaufgabe – der Rückstand des Manthey-Duos betrug ganze 9,462 Sekunden. Auch im Rennen dominerte der Alzen-Porsche von Beginn an das Geschehen an der Spitze des Feldes und dem Brüderpaar schien der Sieg sicher, bis eine Kollision 40 Minuten vor Schluss zu einem Reifenschaden und einem unplanmäßigen Service an der Box führte. Das Manthey-Duo übernahm die Spitze, im Ziel betrug der Vorsprung auf die Alzen-Brüder 3:44,951 Minuten – ungefähr die Zeit, die die Zweitplatzierten bei ihrem zusätzlichen Boxenstopp eingebüßt hatten. „Klar haben wir den Sieg verloren, aber auf der anderen Seite müssen wir ja auch mal zufrieden sein“, freute sich Uwe Alzen. „Unser Porsche hat heute einwandfrei funktioniert und unsere Performance gibt uns für die verbleibenden zwei Rennen Hoffnung. In zwei Wochen greifen wir wieder volles Rohr an.“ Tiemann hob in erster Linie die Leistung seines Teamgefährten Klasen hervor. „Arno ist heute zum ersten Mal den Start gefahren und konnte sich gut in der Spitzengruppe behaupten. Wir hatten im Rennen keinerlei Probleme. Mit konstanten und schnellen Rundenzeiten sind wir fehlerfrei durchgekommen.“ Die drittplatzierten Hahne/Haarmann/Kaffer mussten um ihren Podiumsplatz bis zuletzt zittern. „Pierre und ich sind jeweils zehn Runden gefahren“, erklärte Hahne. „Zwei Runden vor Schluss musste Christian ins Cockpit. Sonst hätten wir uns eine Strafe eingehandelt, da er auf dem Fahrzeug genannt war – die Renndistanz war einfach zu kurz.“ Das Manthey-Trio profi-tierte am Ende von einem unplanmäßigen Boxenstopp der beiden Aston-Martin-Fahrer Tomas Enge (Monaco) und Robert Lechner (Freilassing), die das Podium um 1,468 Sekunden verfehlten. „Das war sehr ärgerlich“, sagte Enge. „Wir haben uns beim Überfahren von Trümmerteilen einen Plattfuß eingehandelt.“
Erfolgreiche Nordschleifen-Premiere von Ludwig junior und Marco Holzer
Zwei junge Nachwuchspiloten feierten beim achten Lauf ihre Nordschleifenpremiere. Luca Ludwig (Kottenborn) fuhr zusammen mit seinem prominenten Vater Klaus Ludwig (Kaltenborn) und Niklas Steinhausen (Wermelskirchen) im BMW 335d GTR auf Anhieb zum Klassensieg bei den VLN-Specials bis 6.200 ccm Hubraum mit alternativen Treibstoffen. Ähnlich positiv verlief die Jungfernfahrt von Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) an der Seite von Martin Ragginger (Österreich). Das Duo belegte im Gesamtklassement Platz neun und in der Klasse der Porsche-Cup-Fahrzeuge Rang zwei. „Die Nordschleife ist eine absolute Respektstrecke, die tierisch viel Spaß macht“, zeigte sich Holzer beeindruckt. „Ich habe heute sehr viel gelernt, vor allem im Verkehr mit den langsamen Fahrzeugen.“
Schwarzer Samstag für Kissling-Motorsport, Ukrainer weiter in Front
Kissling-Motorsport aus Bad-Münstereifel erlebte einen schwarzen Samstag. Die Titelaspiranten Marco Wolf (Lohmar), Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) konnten das Rennen nach einem Motorschaden am Opel Astra GTC im Training gar nicht erst aufnehmen. Während die amtierenden Meister nun keine Chancen auf eine Titelverteidigung mehr haben, verteidigten Andri Kruglik und Alexji Mochanov (beide Ukraine) im Ford Fiesta ST mit ihrem sechsten Klassensieg die Tabellenführung. Eine satte Punkteausbeute errangen auch die in der Meisterschaft drittplatzierten Matthias Unger (Heusenstamm) und Alexander Böhm (Kelberg), die mit ihrem Black-Falcon-BMW bei den VLN-Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum 14 Gegner in ihrer Klasse hinter sich ließen. Der zweitplatzierte Andreas Mäder (Großkugel) wurde bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum im Honda S2000 zusammen mit Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr) als Zweiter abgewinkt. Den Sieg in der mit 17 Fahrzeugen am stärksten besetzten Klasse feierte Solist Wolfgang Weber (Vilshofen), den Honda S2000-Dreifacherfolg an der Spitze komplettierten Markus Fugel (Chemnitz) und Steve Kirsch (Hohenstein-Ernstthal).
Der neunte Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, der 33. DMV Münsterlandpokal des MSC Münster, findet am 25. Oktober statt.