Am kommenden Samstag startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in das Jahr 2008. Durch die Absage der 56. ADAC Westfalenfahrt Ende März wird der Renngemeinschaft Düren nun die Ehre zuteil, mit dem 33. DMV 4-Stunden-Rennen die Auftaktveranstaltung der populärsten Breitensportserie Europas auszurichten. Die Spannung bei den Fans ist durch die zweiwöchige Verschiebung noch größer geworden, die Vorzeichen haben sich hingegen nicht verändert. Unbeantwortet sind noch immer die Fragen, wer den ersten Tagessieg holt und in welchen stark besetzten Klassen 2008 die meisten Punkte für die Meisterschaft zu erringen sind. Die Antworten geben am Samstag mehr als 200 Fahrzeuge. „Wir haben mehr als 230 Nennungen vorliegen und sind somit ausgebucht“, freut sich Organisationsleiter Robert Rust (Düren).
Bei dem Vier-Stunden-Rennen auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife starten alte Bekannte und ambitionierte Neulinge. Neben den drei favorisierten Porsche-Teams Alzen, Land und Manthey feiert beim ersten Rennen des Jahres ein Team mit dem deutschen Klassiker 911 seine Nordschleifenpremiere. HISAQ Competition, das Meisterteam im Porsche Supercup 2007, nimmt eine Joker-Rolle ein. Die fehlende praktische Erfahrung auf der schönsten aber auch schwierigsten Rennstrecke der Welt wird durch eine hochkarätige Fahrerbesetzung kompensiert, die für Überraschungen sorgen könnte. Am Volant wechseln sich die drei Rennprofis Emmanuel Collard (Frankreich), Frank Stippler (Bad Münstereifel) und Richard Westbrook (Großbritannien) ab. Letzterer, amtierender Champion des Zuffenhausener-Markenpokals, bestritt in der Langstreckenmeisterschaft im letzten Jahr seinen ersten Renneinsatz auf der Nordschleife und war gleich Feuer und Flamme. Die Equipe aus Delbrück nahe Paderborn nutzt noch mindestens ein weiteres Rennen im ersten Saisondrittel als Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dann ist auch der vierte Fahrer für den Langstreckenklassiker mit von der Partie – Marino Franchitti (Schottland), der jüngere Bruder des Ex-DTM-Piloten Dario Franchitti.
Im Gegensatz zur letzten Saison ist die Schar derer, die der Porsche-Meute den Sieg streitig machen wollen, deutlich gewachsen. Mit Podiumsplätzen aus dem Vorjahr im Rücken greifen beim ersten Lauf Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) im Lamborghini Gallardo von Raeder-Motorsport genauso nach den Sternen wie Sascha Bert (Ober-Ramstadt) und Duncan Huisman (Niederlande) in der Dodge Viper GTS-R von Zakspeed Racing aus Niederzissen. Stefan Kissling (Schuld), Hannu Luostarinen (Finnland) und Marc Hennerici (Bonn) sorgen mit einer Chevrolet Corvette genauso für Abwechslung in der Spitzengruppe, wie Fredy Lienhard (Dollendorf) und Thomas Koll (Bad Münstereifel). Ähnlich bullig wie die beiden US-Sportler ist der V8STAR in Farben von BFGoodrich, der auch 2008 von Reinhold Mölig (Waldalgesheim) pilotiert wird. In der gleichen Klasse starten Andreas und Ralf Schall im Opel Astra V8 Coupé aus der DTM. Zu den weiteren Favoriten zählen die beiden BMW-Teams Michael Bäder (Ofterdingen), Tobias Hagenmeyer (Köln) und Jörg Weidinger (Happurg) im Achtzylinder BMW Z4 M Coupé sowie Claudia Hürtgen (Aachen), Stian Sorlie (Norwegen) und Jörg Viebahn (Engelskirchen) im Sechszylinder Pendant. Die prall gefüllte Starterliste wird mit vier Aston Martin V8 Vantage garniert.
Stark besetzte Klassen stehen für eine satte Punkteausbeute
Die Entscheidung um die Meisterschaft ist beim ersten von zehn Läufen noch weit hin – trotzdem blicken die Fahrerinnen und Fahrer schon heute auf ihre direkte Konkurrenz. Denn nach der bewährten Formel der Langstreckenmeisterschaft erhält das Team die meisten Punkte, welches die meisten Gegner in der Klasse hinter sich lässt. Mit guten Vorzeichen starten die Titelverteidiger Marco Wolf (Lohmar), Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) im Opel Astra GTC von Kissling-Motorsport. Das Trio bestreitet die Saison in der Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum (SP3), die mit 25 Fahrzeugen beim ersten Lauf stark besetzt ist. Ähnlich viele Teilnehmer – derer 20 – haben in der großen Specials-Klasse bis 4.000 ccm Hubraum (SP7) genannt. 19 Fahrzeuge starten bei den VLN-Serienwagen bis 1.850 ccm Hubraum. Diese Klasse stellte 2002 (Mario Merten), 2003 (Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche), 2004 (Arnd Meier, René Wolff) und 2006 (Mario Merten, Wolf Silvester) die Meister.
Insgesamt dürfen sich die Fans der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf Fahrzeuge von 23 Automobilherstellern freuen, die nach dem Zeittraining (8:30 bis 10 Uhr) am Mittag pünktlich um 12 Uhr das Rennen in insgesamt 23 Klassen in Angriff nehmen.