Am kommenden Samstag, 27. Oktober, startet das Finale der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Der 32. DMV Münsterlandpokal markiert den Showdown der spannenden Saison 2007, denn erst beim letzten Rennen fällt die Entscheidung um den Titel. Daneben kündigt sich ein hochkarätig besetztes Starterfeld an, bei dem sich anerkannte Größen aus dem nationalen und internationalen Motorsport ein Stelldichein geben. Von Aston Martin über BMW, Dodge, Lamborghini und Porsche bis hin zu V8STAR reicht die Bandbreite der Rennfahrzeuge, die die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Der veranstaltende MSC Münster erwartet mehr als 180 Teams, die um 12 Uhr das Rennen über die Distanz von vier Stunden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife aufnehmen werden.
Nach vier Saisonsiegen, drei davon in Folge, zählen Marcel Tiemann (Monaco) und Arno Klasen (Karlshausen) im Porsche 911 GT3 RSR von Manthey-Racing zu den haushohen Favoriten. Beim Finale steht dem Duo der amtierende ALMS-Champion in der LMP2-Klasse Timo Bernhard (Dittweiler) als dritter Fahrer zur Seite. „Ich freue mich, das Manthey-Team und den Ring wieder zu sehen“, sagt Bernhard, der zusammen mit dem Meuspather Rennstall das 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2006 und 2007 gewann. „Ein Sieg zum Finale wäre natürlich etwas ganz Besonderes – weil er einfach länger in Erinnerung bleibt.“
Ein Wiedersehen gibt es beim Saisonfinale mit dem Aston Martin DBRS9 von Phoenix-Racing. Das Team – ebenfalls ansässig in Meuspath nahe dem Nürburgring – schickt beim 32. DMV Münsterlandpokal zwei Österreicher ins Rennen. Neben Stammfahrer Robert Lechner greift Toto Wolff zum ersten Mal ins Lenkrad des englischen Sportwagens. Der erfolgreiche Rallye-Pilot sammelte unlängst im Rundstreckensport Erfahrungen und gewann unter anderem die 24 Stunden von Dubai 2006. An der Seite des Österreichers stand damals Wahl-Österreicher Hans-Joachim Stuck, der auch den zehnten Lauf in der Langstreckenmeisterschaft zusammen mit seinem Sohn Johannes (Österreich) und Claudia Hürtgen (Aachen) im BMW Z4 M Coupé bestreitet. „Der zweite Platz vor 14 Tagen hat die Stimmung im Team natürlich deutlich verbessert“, sagt Teamchef Torsten Schubert (Oschersleben). „Wir gehen optimistisch in das Finale.“ Im gleichen Fahrzeug, allerdings mit einem stärkeren Acht-Zylinder-Motor ausgestattet, kehren Michael Bäder (Ofterdingen), Tobias Hagenmeyer (Köln) und Markus Gedlich (Frankfurt) an den Nürburgring zurück. Nach einem Unfall beim zweiten Testeinsatz des neuen Z4 im Rahmen des achten Laufes musste das Trio ein Rennen auslassen, da die Reparaturen am Fahrzeug nicht in der Kürze der Zeit zu realisieren waren.
Apropos Comeback: Eine schnelle Rückkehr ist auch das ausgesprochene Ziel von Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) – nämlich auf das Podium. Nach erfolgreichen Jahren mit dem V8STAR in der „Grünen Hölle“ musste das Duo mit dem neuen Lamborghini Gallardo von Raeder-Motorsport fast zwei Jahre lang auf die obligatorische Sektdusche verzichten. In einem weiteren Gallardo treten Stephan Rösler und Alfred Backer (beide Lichtenfels) an. Zu den weiteren Highlights der Starterliste zählen Christophe Bouchut (Frankreich) und Patrick Simon (Wiesbaden) in der Dodge Viper GTS-R von Zakspeed-Racing, Kurt Thiim (Luxemburg), der sich den Nissan 350Z von RJN-Motorsport zusammen mit Holger Eckhardt (Erkrath) und Nicole Lüttecke (Winterberg) teilt, sowie Franz Engstler (Wippensbach) und Andre Romanov (Russland), die im BMW M3 beim letzten Rennen des Jahres ihr Debüt in der Langstreckenmeisterschaft 2007 geben.
Der amtierende Champion des Porsche Supercups, Richard Westbrook (Großbritannien) startet beim Finale zu seinem zweiten Renneinsatz auf der Nordschleife. Zusammen mit Martin Ragginger (Österreich) fuhr der Brite bei seinem Debüteinsatz beim achten Lauf zum Sieg bei den Porsche Cup-Fahrzeugen und möchte diesen Erfolg gerne wiederholen. Neben einer Reihe von ambitionierten Amateurrennfahrern in der Klasse kommt die Konkurrenz vor allem aus eigenem Manthey-Lager: Christian Menzel (Kehlberg) und Wolfgang Kohler (Aldingen) sowie Marc Gindorf (Schweiz) und Frank Kräling (Winterberg).
Spannung garantiert: Mehrere Titelentscheidungen sind offen
Nicht nur die Entscheidung in der Meisterschaft, die sich zwischen Marco Wolf (Lohmar), Jürgen und Heinz-Otto Fritsche (beide Hückeswagen), Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) oder Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr) ausgehen wird, ist vor dem Finale noch offen. Auch in der VLN Junior Trophäe und im VLN Stahlwille Top20 Pokal werden die Top-Positionen erst beim letzten Rennen vergeben. Während sich die Nachwuchswertung zwischen Stian Sorlie (Norwegen) und Christian Kosbu (Brachttal) entscheiden wird, haben im Stahlwille-Pokal noch vier Teams Aussichten auf den Titel: Schubert-Motors, Schall-Motorsport, Land-Motorsport und das Wochenspiegel-Team Manthey. Für ausreichend Spannung ist beim Saisonfinale also gesorgt. Der 32. DMV Münsterlandpokal startet wie gewohnt um 12 Uhr, das Zeittraining entscheidet zwischen 08:30 und 10 Uhr über die Startplätze.