Ende der ersten Halbzeit: Mit Vollgas in die Sommerpause

Das 47. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen des Dortmunder Motorsportclubs beschließt am kommenden Samstag die erste Saisonhälfte der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Dabei wird dem fünften Lauf des Jahres eine wichtige Rolle zuteil, ist es doch das letzte Rennen auf der Nürburgring Nordschleife vor dem 24-Stunden-Rennen vom 8. bis 10. Juni. Eine Vielzahl an Teams nutzt die Generalprobe, um sich optimal auf den Langstreckenklassiker vorzubereiten. Die Veranstalter rechnen mit annähernd 200 Fahrzeugen, die am Samstag pünktlich um 12 Uhr das Rennen über die Distanz von vier Stunden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife in Angriff nehmen werden.

Aus der Tatsache, dass nur zwei Wochen nach dem Reinoldus-Langstreckenrennen das 24-Stunden-Rennen an gleicher Stelle stattfindet, ergeben sich im Teilnehmerfeld einige neue Konstellationen. So schont beispielsweise Land-Motorsport den Porsche 911 GT3 RSR, mit dem Marc Basseng (Leutenbach), Marc Hennerici (Bonn) und Dirk Adorf (Hennef) in diesem Jahr bereits drei Gesamtsiege erringen konnten. Trotzdem müssen die Fans nicht auf die beliebten Fahrer verzichten, denn das Team rund um Wolfgang Land (Niederdreisbach) setzt einen Cup-Porsche ein. Neben Basseng und Hennerici nimmt Ex-DTM-Fahrer Frank Stippler (Bad Münstereifel) am Volant Platz. Der Audi-Fahrer startet in dieser Saison in der Schwedischen Tourenwagenmeisterschaft und komplettiert Land-Motorsport bei der Hatz zwei Mal rund um die Uhr. Den zweiten Nordschleifeneinsatz des spektakulären Aston Martin DBRS9 von Phoenix Racing Aston Martin Austria bestreiten Robert Lechner (Österreich) und Marcel Fässler (Schweiz). Auch wenn der britische Supersportler bereits beim dritten Lauf seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat, als Klaus Ludwig (Bornheim) und Sascha Bert (Ober-Ramstadt) zeitweise auf Podiumskurs unterwegs waren, steht am Samstag die Testarbeit im Vordergrund.

Anders ist die Situation der Teams, die nicht am 24-Stunden-Rennen teilnehmen werden. Hierzu zählen unter anderem Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé sowie Michael Bäder (Ofterdingen), Tobias Hagenmeyer (Köln) und Markus Gedlich (Frankfurt) im BMW M3. Beide Teams schafften 2007 bereits den Sprung auf das Siegerpodest und haben beim Reinoldus-Langstreckenrennen gute Chancen auf einen Gesamtsieg. Ein Fragezeichen steht hinter der Rückkehr der Auftaktsieger Christian und Peter Mamerow (beide Castrop-Rauxel). Der Porsche 911 RSR des Teams nähert sich nach einem Totalschaden beim zweiten Lauf der Vollendung. „Ob wir bereits am kommenden Wochenende starten können, entscheidet sich erst kurz vor dem Rennen“, sagt Teamchef Peter Mamerow. „Die Chancen stehen 50:50. Wir arbeiten mit Hochdruck am Fahrzeug, es darf aber nichts dazwischenkommen.“

Wer wird Halbzeitmeister 2007?
Nach vier Läufen zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring lohnt sich langsam aber sicher ein Blick auf die Tabelle. Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) führen die Fahrerwertung mit 37,97 Punkten an. Die beiden Vorjahresmeister holten im BMW 318is von Bonk-Motorsport drei Klassensiege in der stark besetzten Klasse der VLN-Serienwagen bis 1.850 ccm Hubraum. Nur 0,3 Punkte dahinter liegen Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg) auf Platz drei. Im Honda S2000 errangen beide zwei Klassensiege und zwei zweite Plätze. Mit vier Klassensiegen bei den VLN-Serienwagen bis 2.000 ccm Hubraum gelang bislang nur Roland und Ulrich Henning (Butzbach und Weiterstadt) im Opel Astra OPC ein Durchmarsch. Zu ihrem Leidwesen ist die Klasse im Schnitt nur mit drei Fahrzeugen besetzt, so dass in der Tabelle nur Platz zehn zu Buche steht.

In der VLN Junior Trophäe liegt Johannes Stuck (Mauren) in Führung. Der Sohn von Hans-Joachim Stuck (Ellmau) holte sich zusammen mit Claudia Hürtgen (Aachen) im BMW Z4 M-Coupé von Schubert Motors aus Oschersleben nicht nur drei Podiumsplatzierungen sondern auch drei Klassensiege bei den VLN-Specials bis 3.500 ccm Hubraum. Hürtgen – selber Langstreckenmeisterin im Jahr 2005 – entwickelt sich langsam aber sicher zum Erfolgsgarant für junge Fahrer. In der letzten Saison fuhr Marc Hennerici zusammen mit der schnellen Amazone zum Junior-Titel. Nach drei Klassensiegen im Ford Fiesta ST belegt Christian Kosbu (Brachttal) aktuell Rang zwei in der Junior Trophäe.