Heißer Kampf in der „Grünen Hölle“ steht bevor

Tropische Temperaturen in Deutschland und auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring steht am kommenden Samstag, den 29. Juli 2006, ein heißer Kampf in der „Grünen Hölle“ bevor. Das 29. RCM-DMV-Grenzlandrennen des Rheydter Club für Motorsport e.V. im DMV läutet die zweite Saisonhälfte in der Meisterschaft ein. Die Positionen in der Tabelle sind bezogen und geben erste Anzeichen, wer in diesem Jahr um die Vergabe des Titels ein Wörtchen mitreden kann, und wer nicht. Die Lager sind gespalten, denn auf der einen Seite stehen die Fahrerinnen und Fahrer, die ihre guten Leistungen bestätigen müssen, um an der Spitze zu bleiben. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Teams, deren Plan es ist, sich zu steigern. Für Zündstoff ist also gesorgt – und das ganz zur Freude der zahlreichen Fans von Europas populärster Breitensportserie.

Drei Porsche-Teams stehen beim Kampf um den Gesamtsieg am kommenden Samstag im Vordergrund. An der Seite von Jürgen Alzen (Betzdorf), der mit seinem Bruder Uwe den vierten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft für sich entscheiden konnte, nimmt beim Grenzlandrennen Artur Deutgen (Duisburg) Platz. „Wir sind zuversichtlich, den Erfolg vom letzten Rennen wiederholen zu können“, sagt Alzen. „Unser Motor wurde nach dem letzten Rennen revidiert und sollte wieder die gewünschte Leistung bringen.“ Den zweiten Sieg der Saison haben Marc Basseng (Leutenbach) und Patrick Simon (Wiesbaden) im Visier. Hoffnung besteht, auch wenn Teamchef Wolfgang Land mit der Performance des Porsche 911 GT3 RSR nicht ganz zufrieden ist. „Fakt ist, wir sind im Moment einfach zu langsam“, so Land. Hoffnung ist auch bei Christian und Peter Mamerow (beide Castrop-Rauxel) ein gutes Stichwort. Nach Platz zwei beim Reinoldus Langstreckenrennen und Platz drei im Porsche Carrera Cup auf dem Norisring wittert der Junior den Erfolg: „Am liebsten würde ich beim fünften Lauf zur Langstreckenmeisterschaft die dritte Podiumsplatzierung in Folge holen – mal sehen, ob es klappt.“ In der laufenden Saison hat eine Reihe von weiteren Fahrzeugen mit Podiums-Platzierungen geglänzt. Der BMW M3 von Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln) zählt ebenso zum Favoritenkreis wie das Opel Astra V8 Coupé von Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt). An einem ersten Podestplatz in der Langstreckenmeisterschaft schrammten Dirk Riebensam (Andernach), Christopher Gerhard (Viersen) und Werner Mohr (St. Ingbert) mit Platz vier in der Dodge Viper GTS-R beim letzten Rennen nur knapp vorbei.

Das Ziel von Raeder-Motorsport aus Mönchengladbach ist für das Heimspiel beim 29. RCM-DMV-Grenzlandrennen klar definiert: Dirk Adorf (Hennef), Hermann Tilke (Aachen) und Peter Oberndorfer (Starnberg) wollen mit dem Lamborghini Gallardo die Zielflagge sehen. Nach ersten Testeinsätzen in der Langstreckenmeisterschaft und dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring wurde der italienische Sportwagen gründlich überarbeitet und soll nun seine erste volle Renndistanz absolvieren. „Für uns gilt es, Erfahrungen zu sammeln“, sagt Teamchef Martin Raeder. „Das Ergebnis ist zunächst einmal zweitrangig.“

Erste Tendenzen: Claudia Hürtgen wieder vorne mit dabei
Der Blick auf die Meisterschaftstabelle der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zeigt ein aus dem Vorjahr bekanntes Bild: Claudia Hürtgen in Führung. Die Renn-Amazone aus Aachen holte sich in der vergangenen Saison den Titel in der Meisterschaft und liegt nach vier Siegen in vier Rennen auch jetzt vorne. Hürtgen teilt sich mit Marc Hennerici (Bonn) nicht nur die Führung, sondern auch das Cockpit im BMW 120d mit der Startnummer eins von Schubert Motors aus Oschersleben. Der drittplatzierte Wolf Sylvester (Nürnberg) fuhr in diesem Jahr zusammen mit Mario Merten (Nürburg) zwei Mal in der stark besetzten Klasse der VLN-Serienwagen bis 1.850 ccm Hubraum ganz nach vorne. Einen Sieg mehr holte Alex Böhm (Kruft), der im BMW 325i des Team-Black-Falcon.com drei Mal die Klasse V4 für sich entscheiden konnte – Platz vier in der aktuellen Punkte-Tabelle. Dass er auf fast jedem Fahrzeug schnell ist, stellte der fünftplatzierte Volker Strycek (Dehrn) unter Beweis. Seine vier Klassensiege holte der Nordschleifen-Kenner zusammen mit Reinhold Mölig (Waldalgesheim) im Irmscher V8STAR, mit Andreas und Ralf Schall im Opel Astra V8 Coupé, mit Stefan Kissling (Schuld) im Opel Astra GTC sowie mit Jürgen Schulten (Hamminkeln) und Ludger Henrich (Schmitten) im seriennahen Opel Astra OPC.