Land-Motorsport gewinnt spannendes Saisonfinale

Zusammen sind sie fast unschlagbar: Marc Basseng (Waiblingen) und Patrik Simon (Wiesbaden). Im Porsche GT3 RSR fuhr das Duo beim Saisonfinale der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring nach 26 Runden als Sieger über die Ziellinie. Für das Team Land-Motorsport aus Niederdreisbach ist es der vierte Gesamtsieg in dieser Saison – die letzten beiden holten Basseng/Simon. Vor 22.000 Zuschauern erkämpften sich Dr. Hans-Peter Huppert-Nieder (Blieskastel), Sascha Bert (Ober-Ramstadt) und Peter Zakowski (Niederzissen) in der Dodge Viper GTS-R den zweiten Platz. Die Zakspeed-Viper hatte im Ziel 5:01,7 Minuten Rückstand auf die Erstplatzierten. Als Dritter beendete Lokalmatador Johannes Scheid (Kottenborn) zusammen mit Oliver Kainz (Kottenheim) und Dennis Rostek (Porta Westfalica) das 30. DMV 4-Stunden-Rennen. Claudia Hürtgen (Aachen), die sich beim vergangenen Lauf bereits vorzeitig den Meistertitel sicherte, holte zusammen mit Torsten Schubert (Oschersleben) und Marc Hennerici (Bonn) als 13. in der Gesamtwertung ihren achten Klassensieg.

Im Sprinttempo eröffneten Pole-Sitter Peter Zakowski in der Zakspeed-Viper und Marc Basseng im Land-Porsche den letzten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft 2005: Stoßstange an Stoßstange bahnten sie sich an der Spitze ihren Weg durch die „Grüne Hölle“. „In der Startphase haben wir heute den Grundstein für unseren Erfolg gelegt“, sagt Sieger Marc Basseng. „Der Fight mit Peter Zakowski, im Millimeterabstand rund um die Nordschleife, hat riesigen Spaß gemacht.“ Der Zweitplatzierte Zakowski spielt den Ball zurück: „Der Zweikampf in der Anfangsphase war hart, aber fair. Mit dem Rennverlauf sind wir zufrieden, es gab keine Probleme und wir haben gezeigt, dass die Viper siegfähig ist.“
Zur Rennmitte einsetzender Regen rief die Strategen auf den Plan: Während Land zum richtigen Zeitpunkt auf Regenreifen wechselte, wartete man bei Zakspeed etwas zu lang und verlor wertvolle Zeit. Zwar konnte die Viper in der Schlussphase noch mal angreifen, aber das Führungsduo hatte sich bereits zu weit abgesetzt. „Wir wussten, dass wir über die Distanz nicht zu schlagen sein würden. Gegen Rennende haben wir das Tempo etwas rausgenommen, konnten zur Sicherheit sogar zwei Runden vor Rennende noch mal auf Slicks wechseln“, erklärt Marc Basseng. Zakowski lobte die Sieger: „Die Fahrerpaarung Basseng/Simon ist einfach ausgewogener.“

Große Freude auch beim Team von Lokalmatador Johannes Scheid: Nach viel Rennpech in der laufenden Saison brachte er seinen BMW M3 GTRS zusammen mit Oliver Kainz und Dennis Rosteck auf dem dritten Gesamtrang ins Ziel. Dabei sah es lange Zeit sogar nach einem zweiten Platz für den „Eifelblitz“ aus. Erst gegen Rennende musste das Trio die stark auftrumpfende Viper vorbeiziehen lassen. Für Johannes Scheid kein Grund, Trübsal zu blasen: „Alles lief planmäßig – auf Platz drei hätten wir auch beim vergangenen Lauf gestanden, wenn wir keinen Unfall gehabt hätten“, so Scheid. „Das war ein versöhnlicher Abschluss einer nicht ganz einfachen Saison und motiviert uns, im nächsten Jahr wieder mit vollem Einsatz dabei zu sein.“

Zum wiederholten Mal kamen Klaus Abbelen (Tönisvorst) und Sabine Schmitz (Nürburg) im Porsche 911 GT3 Cup (Version 997) auf Platz vier ins Ziel. Zwei weitere Porsche-Teams belegten die Plätze fünf und sechs: Wolfgang Destreé (Zornheim), Kersten Jodexnis (Hannover) und Stefan Beil, Norbert Fischer (beide Köln).

Einen schönen Saisonabschluss erlebte Volker Strycek (Dehrn). Als Gaststarter im Opel Astra V8 Coupé von Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) fuhr der Opel-Sportchef auf Platz sieben im Gesamtklassement. „Mir hat das Rennen im ehemaligen DTM-Astra sehr viel Spaß gemacht“, so Strycek. „Bei den schwierigen Witterungsbedingungen haben wir am Ende ein Mal zu häufig Reifen gewechselt, sonst wäre eine bessere Platzierung möglich gewesen. Ich bin jedes Mal aufs neue von der Stimmung rund um die Nordschleife begeistert und danke vor allem den vielen Opel-Fans, die uns heute fantastisch unterstützt haben.“

Honda-Wertungen beim Finale entschieden
Auch wenn die Meisterin bereits feststand, waren beim letzten Lauf 2005 noch einige Entscheidungen offen. Ein dritter Platz in der Klasse reichte den neuen Champions des Honda Civic Type-R Cup: Norbert Bermes (Willich), Harald Thönnes (Mülheim-Kärlich) und Marcel Engels (Willich) haben den Honda-Markenpokal 2005 für sich entschieden. Die Titelträger ließen beim Saisonfinale der Konkurrenz den Vortritt und kamen hinter den Siegern der Klasse N3 (Gruppe N bis 2.000 ccm Hubraum) Ralph-Peter Rink (Frankfurt) und Andreas Weiland (Bad Vilbel) und den Zweitplatzierten Uwe Unteroberdörster (Lohmar) und Michael Ecker (Hauptstuhl) auf Rang drei ins Ziel. Der Rückstand betrug nach 23 gefahrenen Runden 4:42,532 Minuten. Nicht ganz so komfortabel der Vorsprung der Sieger: Nur 6,994 Sekunden trennten Rink/Weiland von Unteroberdörster/Ecker. „Wir haben jede Menge Glück gehabt“, gestand der 23-Jährige Marcel Engels nach dem Rennen. Im ersten Renndrittel hatte Harald Thönnes den Civic Type-R im Streckenabschnitt Klostertal nach einem Bremsproblem in die Leitplanken befördert und das Trio fiel auf Rang sechs zurück. Am Ende profitierten die Cup-Sieger vom einsetzenden Regen und Fehlern der Konkurrenz.

Bei den Honda S2000 fiel die Titel-Entscheidung zwischen den Fahrerpaarungen Ulfried Baumert (Windeck), Charles Kauffman (Luxemburg) und Andreas Mäder (Großkugel), Reinhold Renger (Rothenburg O.d.T.). Letztere hatten am Ende die Nase vorn. Baumert räumte ein: „Wir waren heute einfach nicht schnell genug um Mäder/Renger ernsthaft zu gefährden.“ Nach technischen Problemen im Training fuhren die Sieger zum neunten Cup-Sieg in Folge und sicherten sich den Titel. „Ein schöner Saisonabschluss“, freute sich Mäder. In der Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum platzierten sich Mäder/Renger hinter Josef Klüber (Alzenau) und Stefan Kissling (Schuld) im Opel Astra Coupé auf Platz drei.
Drei Teams waren in der Saison 2005 fast durchgehend in ihren Klassen erfolgreich unterwegs. Neben Claudia Hürtgen im Schubert BMW 320i fuhren auch Holger Pohlen (Geilenkirchen) im VW Bora TDI V (SP10, Alternative Kraftstoffe) sowie Jürgen Schulten (Hamminkeln) und Ludger Henrich (Schmitten) im Opel Astra OPC (V3, VLN-Serienwagen bis 2.500 ccm Hubraum) acht Mal erfolgreich auf Platz eins.