Alzen-Brüder gewinnen 6h-Rennen vor Rekordkulisse

Das Saisonhighlight der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft machte seinem Namen alle Ehre: Eine Rekordkulisse von 40.000 Zuschauer säumten die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Sprintkurs und Nordschleife und erlebte den ersten Sieg des Jahres für Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) im Porsche 996 Turbo. Nach 40 gefahrenen Runden beim 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen verwies das Brüderpaar Marc Basseng (Waiblingen) und Patrick Simon (Wiesbaden) im Porsche GT3 RSR des Team Land-Motorsport mit einem Rückstand von 3:01.908 Minuten auf Platz zwei. Dritte wurden Peter Zakowski (Niederzissen) und Sascha Bert (Ober-Ramstadt) mit der Dodge Viper GTS-R des Zakspeed-Teams.

Das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen forderte schnell erste Opfer. Beim Anbremsen der ersten Kurve rammte Dirk Adorf im Jaguar V8STAR den Trainingsschnellsten Lucas Luhr im Porsche GT3 MR von Manthey-Racing. Beide Fahrzeuge schieden nach der Kollision aus. „Der Vorfall geht voll auf meine Kappe“, gestand Dirk Adorf. „Ich wollte noch vor der ersten Kurve an der Zakspeed-Viper vorbei. Dabei ist mir am Ende die Straße ausgegangen und ich habe den Manthey-Porsche hinten rechts getroffen.“ Ein sichtlich verärgerter Lucas Luhr kommentierte den Zwischenfall knapp: „Man gewinnt ein 6h-Rennen einfach nicht in der ersten Kurve.“

Startfahrer Uwe Alzen übernahm die Führung und kontrollierte fortan das Tempo. „Ich bin einfach nur glücklich, dass es gerade beim wichtigsten Rennen des Jahres endlich für uns geklappt hat“, freute sich der ehemalige DTM-Fahrer bei der Siegerehrung. „Das Rennen über die Distanz von sechs Stunden war wirklich hart, zumal wir auf unseren dritten Fahrer Heinz Remmen verzichten mussten.“ Der Unternehmer aus Finnentrop war mit dem Renault Clio RS, den er sich mit Christian und Klaus-Peter Thaler teilte, bereits in der ersten Runde im Streckenabschnitt Galgenkopf mit einem weiteren Fahrzeug kollidiert und zog sich dabei eine Schnittwunde am Unterarm zu.

Im Kampf um Platz zwei lieferten sich die Teams Land-Motorsport und Zakspeed-Racing heiße Duelle. Marc Basseng reihte sich im Porsche GT3 RSR zunächst hinter der Viper ein, im Verlauf des Rennens wechselten die Positionen mehrfach. Teamchef Peter Zakowski monierte: „Wir waren mit dem Speed unseres Fahrzeuges nicht ganz zufrieden.“ Während die bissige Viper mit stumpfen Waffen kämpfte, hatten Basseng und Simon am Ende trotz eines Reifenschadens im Streckenabschnitt Tiergarten die Nase vorne. „Ich konnte unseren Porsche zum Glück kontrolliert abfangen, als er plötzlich bei Tempo 280 im Tiergarten ausbrach“, erklärte Basseng. „Nach einem schnellen Reifenwechsel konnten wir unseren Rückstand aufholen.“

Auf einen hervorragenden fünften Gesamtrang fuhren Bert Lambrecht (Braaschat) und Paul Hulverscheid (Wipperfürth) im Porsche GT3 Cup, eingesetzt von Manthey-Racing. Das erfahrene Duo überholte innerhalb der letzten Runden die lange Zeit führenden Heinz-Josef Bermes (Willich), Andy Bovensiepen (Buchloe), Klaus Abbelen (Tönisvorst) und Thomas Koll (Bad Münstereifel) im Mühlner-Porsche. „In der Summe fehlten unserem Fahrerquartett am Ende die entscheidenden Zehntel“, räumte Teamchef Bernhard Mühlner ein. „Dennoch sind wir mit den Positionen sechs und acht im Gesamtklassement zufrieden.“ Der zweite Porsche wurde pilotiert von Heinz-Josef Bermes, Thomas Koll; Klaus Abbelen und Ulf Karlsson (Karlstadt).

Ein sensationelles Ergebnis brachte Publikumsliebling Hans-Joachim Stuck (Ellmau) zusammen mit Claudia Hürtgen (Aachen) und Torsten Schubert (Oschersleben) ins Ziel. Das Trio belegte nach sechs Stunden im BMW 320i des Schubert-Teams den neunten Rang im Gesamtklassement. Für die Stammfahrer Hürtgen und Schubert war dies der dritte Klassensieg in Folge, der vierte in der laufenden Saison.

Die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft im TV
Die Fans der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring sollten sich am Montagmorgen den Wecker stellen, denn das Sat.1-Frühstücksfernsehen (29. August 2005, 05:30 bis 09:00 Uhr) zeigt zum Wochenbeginn einen Beitrag zum 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen. Aufhänger ist dabei der „Länderkampf“ der vier von Kissling-Motorsport eingesetzten Opel Corsa Sport. Das Team aus Österreich mit den Fahrern Michael Böhm, Christoph Dirtl und Rupert Schachinger entschied die inoffizielle Wertung mit Platz 88 im Gesamtklassement für sich.