Zum Saisonende ein echter Höhepunkt – Letzter Lauf zur Langstreckenmeisterschaft hochkarätig besetzt

NÜRBURGRING. Mit einem Highlight geht die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft am Samstag, 23. Oktober, ins Finale. Der 29. DMV-Münsterlandpokal, letzter der insgesamt zehn Läufe der Saison 2004, ist nicht nur zahlenmäßig hervorragend besetzt. „Bis jetzt liegen uns 154 Nennungen vor“, erklärte Rolf Krimpmann vom ausrichtenden Verein, dem MSC Münster, Ende vergangener Woche. „Vor der Winterpause wollen viele noch einmal Nordschleifenluft schnuppern.“ In der vorläufigen Starterliste finden sich zahlreiche prominente Namen. Neben den bekannten Stammteams haben sich auch viele Gastfahrer angekündigt, denen durchaus vordere Plätze oder sogar der Tagesgesamtsieg zuzutrauen sind.

Zu den „Gewohnheitstätern“ in der von der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) seit 1977 veranstalteten Serie gehört das Team Manthey Racing. Die Mannschaft um Teamchef Olaf Manthey ist nicht nur regelmäßig am Start, sondern auch fast genauso regelmäßig auf den vorderen Rängen zu finden. Bereits zwei Tagesgesamtsiege konnte aus Meuspath am Nürburgring in dieser Saison einfahren. Auch beim letzten Lauf, dem 250-Meilen-Rennen am 9. Oktober, hatte ein Manthey-Porsche GT3 mit Timo Bernhard (Miesau) am Steuer kurzzeitig geführt, dann beendete ein technischer Defekt zunächst den Traum von Saisonsieg Nummer drei. Den wollen Bernhard und sein Fahrerkollege Lucas Luhr (Monaco) beim Münsterlandpokal noch wahr machen.

Auf ebenfalls zwei Gesamtsiege in der aktuellen Saison kommt Land Motorsport. Das Team aus dem Westerwald konnte den fünften Lauf für sich entscheiden. Nach dem zweiten Sieg im neunten Saisonrennen wird das Fahrer-Trio Marc Basseng/Patrick Simon/Frank Stippler (Köln/Wiesbaden/Bad Münstereifel) alles daran setzen, einen Doppelschlag zu landen. Das möchte ein weiteres Westerwälder Team verhindern: Alzen Motorsport. Nachdem der Porsche 996 GT2 der Betzdorfer in dieser Saison lange vom Ausfallpech verfolgt worden war, hatte man beim siebten Lauf, dem Barbarossapreis am 25. September, endlich ganz oben auf dem Siegerpodest stehen dürfen. Der dritte Platz bei den „250 Meilen“ spricht dafür, dass man die Probleme am schwarzen Super-Renner endlich in den Griff bekommen hat. Beim Münsterlandpokal wird sich Jürgen Alzen am Steuer mit seinem Bruder Uwe, der in der vergangenen Saison von den VLN-Fans zum beliebtesten Fahrer des Jahres gewählt wurde, und Michael Bartels (Monaco) abwechseln.

Auch Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz (Kottenborn/Nürburg/Kottenheim) wollen ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Das Team aus der Eifel ist an Erfolge gewöhnt: Scheid hält mit fünf Titeln den VLN-Rekord, Merten gewann 2002 mit dem Münsteraner Team Bonk Motorsport die Meisterschaft, 2003 konnte man zwei Tagesgesamtsiege feiern. Nach einer durchwachsenen Saison mit zum Teil guten Platzierungen, aber auch einigen Ausfällen, möchten die Eifelaner zum Abschluss wieder ganz oben auf dem Treppchen stehen. Auch Andreas und Ralf Schall warten noch auf einen Tagessieg. Das Vater-Sohn-Gespann war erst zu Saisonbeginn von Mercedes auf einen Opel Astra V8 Coupé umgestiegen. Seit sie den aus der DTM stammenden Boliden bereits im dritten Rennen auf den zweiten Rang fahren konnten, gelten die Dornstädter als potenzielle Anwärter auf den Gesamtsieg.

Ihnen allen die Siegessuppe versalzen kann ein weiterer Ex-DTM-Opel, der Astra V8 Coupé von Volker Strycek/Marcel Fässler (Dehrn/Schweiz). Zwei Siege konnte Opel-Sportchef Strycek im vergangen Jahr auf dem von Phoenix Racing (Meuspath) betreuten Fahrzeug erringen. Auch wenn die Opel-Gastspiele in der aktuellen Langstrecken-Saison nicht so erfolgreich waren, muss man nicht abergläubisch sein, wenn man dem Sieger des Münsterlandpokals 2003 auch für das kommende Rennen gute Siegchancen prophezeit.

Ein weiterer bekannter Gaststarter ist Roland Asch. Der prominente Tourenwagen-Pilot aus Ammerbuch wird sich beim Münsterlandpokal mit Jörg Otto (Grevenbroich) am Steuer eines Porsche 996 Cup abwechseln. Von den Fans mit Spannung erwartet wird auch der Auftritt von Thomas Mutsch. Der Bitburger tritt zum Saisonfinale auf einem V8STAR Audi an. Und dass mit den V8STAR-Rennern auf der Nordschleife zu rechnen ist, haben in dieser Saison unter anderem die zwei Gesamtsiege von Hermann Tilke/Ullrich Galladé/Dirk Adorf (Aachen/Wetter/Altenkirchen) bewiesen.

In der Meisterschaft sieht es vor dem letzten Rennen der Saison ganz nach einem Titelgewinn von Arnd Meier/René Wolff (Hannover/Köln) aus. Auch wenn man die Möglichkeit eines „Nullers“ im ausstehenden Rennen in Betracht zieht, scheint der Vorsprung der BMW-Piloten auf den Zweitplatzierten Ullrich Andrée auszureichen. Andrées Klasse müsste beim lezten Lauf schon einen Starterrekord verzeichnen, damit der Kölner noch nach der Meisterkrone greifen kann. Trotzdem: Meier/Wolff führen mit großem Abstand, aber eben nicht uneinholbar. Deshalb legte ihr Team Sax Racing nach dem neunten Lauf den etwas voreilig herbeigeholten Sieges-Champagner auch wieder auf Eis. Nach dem Münsterlandpokal will das Team aus Schkeuditz dann die Korken umso lauter knallen lassen.

Der Zeitplan: Samstag, 23. Oktober, 8.30 bis 10 Uhr Zeittraining, 12 Uhr Start zum Rennen über vier Stunden.