Mit einem Highlight in die heiße Phase – 6-Stunden-Rennen eröffnet Schlusssprint zur Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. Mit einem Saison-Höhepunkt startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2004 in ihre heiße Schlussphase. Im Abstand von nur jeweils 14 Tagen werden die letzten vier der insgesamt zehn Rennen umfassenden Serie gefahren. Den Auftakt macht das 6-Stunden-Rennen am 11. September, das nicht nur der längste Lauf im Kalender ist, sondern auch bei Fans und Fahrern besonders beliebt. Über 196 genannte Fahrzeuge konnte man sich Ende der vergangenen Woche beim verantwortlichen Club, dem MSC Ruhrblitz Bochum, freuen. Das ist auch für eine vom Erfolg verwöhnte Serie ein überragendes Ergebnis, und es untermauert die Stellung der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft als populärste Breitensport-Rennserie Europas.

Mit den \“6 Stunden\“ beginnt der Endspurt um die Meisterschaft. Nach der ersten Saisonhälfte hatte es nach einem Durchmarsch von Jörg Viebahn auf Honda Civic Type-R ausgesehen. Fünf Rennen, fünf Klassensiege – das war die stolze Bilanz des Engelskircheners zur Saisonmitte. Dann warf ihn ein Ausfall beim sechsten Lauf auf Rang elf in der Tabelle zurück. Die wird derzeit angeführt von den BMW-Piloten Arnd Meier (Hannover) und René Wolff (Köln). Dahinter auf dem dritten Platz in der Meisterschaft liegt der Kölner Ullrich Andrée. Mit seinem vom Team Mühlner Motorsport eingesetzten Volvo S60 konnte Andrée in Alleinfahrt bisher fünf Klassensiege und einen zweiten Rang einfahren. Beim 6-Stunden-Rennen wird sich der „Solist“ am Steuer mit Andreas Middendorf (Grevenbroich) abwechseln. Beim Kampf um den Meisterpokal hat Andrée allerdings eher geringe Aussichten. Denn das ausgeklügelte VLN-Reglement billigt jedem Fahrer zwei Streichresultate zu, nur die besten acht Ergebnisse werden gewertet. Außerdem gilt die Regel „Viel Feind, viel Ehr“: Die Zahl der zu vergebenden Punkte richtet sich nicht nur nach der Platzierung, sondern auch nach der Anzahl der Starter in der Klasse. Und da haben Ex-Champcar-Fahrer Meier mit Partner Wolff und Jörg Viebahn, die in den gewöhnlich sehr stark besetzten Klassen V2 (VLN Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum) und N3 (Gruppe N/DN bis 2000ccm) starten, einfach die besseren Chancen.

Nicht weniger spannend als in der Meisterschaft geht es beim Kampf um den Tagesgesamtsieg zu. Die Porsche-Teams von Manthey Racing und Land Motorsport und Hermann Tilke/Ullrich Galladé/Dirk Adorf (Aachen/Wetter/Altenkirchen) auf V8STAR Jaguar haben in dieser Saison schon ganz oben auf dem Podium gestanden. Ohne einen aktuellen Gesamtsieg, dafür motiviert durch den Erfolg beim 6-Stunden-Rennen im vergangenen Jahr, geht Jürgen Alzen (Betzdorf) mit seinem Teamkollegen Michael Bartels (Monaco) im „Super-Porsche“ 996 an den Start. Auch der „Eifel-Blitz“, der BMW M3 GTRS von VLN-Urgestein Johannes Scheid (Kottenborn), Mario Merten (Nürburg) und Oliver Kainz (Kottenheim) wartet noch auf den ersten Sieg in dieser Saison. Das schwäbische Fahrerduo Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Schwieberdingen) gilt mit seinem BMW M3 ebenfalls als heißer Anwärter auf einen Tageserfolg. Zu rechnen ist auch mit einem Fahrzeug, das in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft bereits mehrere beeindruckende Gastauftritte gezeigt hat: dem von Phoenix Racing (Meuspath) vorbereiteten Opel Astra V8 Coupé. Der für die Nordschleife modifizierte DTM-Bolide wird pilotiert von Volker Strycek/Marcel Tiemann/Marcel Fässler (Dehrn/Monaco/Schweiz). Opel-Sportchef Strycek konnte im vergangenen Jahr gemeinsam mit Christian Menzel das letzte Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft gewinnen – auf einem aus der DTM stammenden Renner. Dass bei den „6 Stunden“ um den „Preis der Opel-Werke Bochum“ gefahren wird, dürfte die Mannschaft noch zusätzlich zu absoluten Höchstleistungen beflügeln.

Es sind nicht nur das Starterfeld, der packende Motorsport und die lange Renndistanz, die das 6-Stunden-Rennen zu einem echten Highlight der VLN-Saison machen. „Typisch Bochum“ lautet das Motto der traditionellen Fete, die am Freitagabend im Fahrerlager stattfindet. Am Show-Truck von Namenssponsor BFGoodrich wird ein buntes Programm geboten, und eine Band wird mit Live-Musik die Stimmung tüchtig anheizen. Auch die legendäre Brat- und Currywurst von Dönninghaus, die in der VLN-Familie längst Kultstatus genießt, wird nicht fehlen. Fans und Fahrer können sich auf eine Veranstaltung der Extraklasse freuen.

Zeitplan: Samstag, 11. September: 8.30 bis 10 Uhr Zeittraining; 12 Uhr Start zum Rennen über 6 Stunden.