NÜRBURGRING. Mit dem 27. DMV-Grenzlandrennen des Rheydter Club für Motorsport startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft in die \“zweite Halbzeit\“ der Saison 2004. Der sechste der insgesamt zehn Läufe zur größten europäischen Langstrecken-Serie wird nur eine Woche nach dem fünften Rennen gefahren. 131 Nennungen sind dennoch trotz des knappen Zeitabstands beim Veranstalter eingegangen. Das Rennen geht über die Zeitdistanz von vier Stunden, gefahren wird die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke.
Zwei der ersten fünf Rennen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft gewannen die Werkswagen von BMW Motorsport, je einmal waren der Jaguar V8STAR von Recaro Motorsport, der Porsche GT3-MR von Manthey Racing und der Porsche GT3 von Land Motorsport Porsche Zentrum Koblenz erfolgreich. Auf den ersten Sieg nach ihrem Wechsel vom Mercedes 190 E auf Opel Astra V8 Coupé zu Saisonbeginn warten noch Andreas und Ralf Schall (Dornstadt). Beim sechsten Rennen könnte er fällig werden. Am vergangenen Samstag zeigten die Schalls mit dem zweiten Platz, dass sie dem Ex-DTM-Opel die Kinderkrankheiten weitgehend ausgetrieben haben. Allerdings kein Grund, die Rechnung ohne die Konkurrenz zu machen. Olaf Manthey/Bert Lambrecht/Arno Klasen (Meuspath/Belgien/Karlshausen) gehören ebenso zu den Mitfavoriten wie Wilhelm D. Kern und Reinhold Renger mit einem weiteren Manthey-Porsche GT3 und Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz (Kottenborn/Nürburg/Kottenheim) mit dem bärenstarken BMW M3 GTRS.
Mit jedem Rennen steigt jetzt das Interesse an den Ergebnissen in den Klassen, in denen die Fahrer auf den vorderen Tabellenplätzen starten. Bei noch fünf Rennen und zwei obligatorischen Streichresultaten ist noch alles drin. Kein Fahrer sieht sich schon jetzt als Top-Favorit auf den Titelgewinn. Nicht einmal Tabellenführer Jörg Viebahn (Engelskirchen), der mit seinem Honda Civic Type-R von Schirra Motoring fünf Klassensiege nach Hause gefahren hat. 48,29 Punkte hat ihm das eingebracht, 1,04 Pünktchen mehr als das Duo auf Platz zwei, Arnd Meier (Hannover) und René Wolff (Köln) mit einem BMW 318is erreicht hat. Viel wird davon abhängen, wie stark bei den nächsten Rennen die jeweilige Klasse besetzt sein wird und ob die jetzigen Klassenbesten sich mit weiteren Siegen oder Top-Platzierungen vorne halten können. \“Schade, dass in meiner Klasse nicht mehr Autos am Start waren\“, bedauerte Ulli André (Köln) nach dem fünften Meisterschaftslauf. Zum vierten Mal gelang ihm mit einem Volvo S 60 von Mühlner Motorsport ein Klassensieg. Da aber lediglich vier Fahrzeuge in der Klasse SP4 gestartet waren, wurden André nur 8,75 Punkte gutgeschrieben, insgesamt hat er 44,81 und Platz vier in der Tabelle. Zum Vergleich: In der Klasse von Jörg Viebahn starteten am vergangenen Samstag 12 Autos, sein erster Platz brachte dem Engelskirchener 9,58 Punkte.
Reik Kleinherbers (Mülheim) und Christian Behling (Glauburg) werden auf Tabellenplatz fünf geführt. Mit einem BMW M3 GTR haben sie es in der Klasse VLN-Specials bis 3500 ccm Hubraum auf insgesamt 43,07 Punkte gebracht. Auf Platz sieben stehen Oliver Rövenich/Thomas Brügmann/Thomas Ambiel (Merzenich/Erftstadt/Flein). Die Drei vom Team Bonnfinanz Motorsport gehören zu den großen Entdeckungen der VLN-Saison 2004. Vier Klassensiege bei den VLN-Serienwagen bis 3000 ccm stehen bereits auf ihrem Konto. Um aber in der Tabelle noch weiter vorn zu stehen fehlen auch ihnen mehr Konkurrenten. Da hielten sie sich im letzten Rennen mit dem Wertungsgruppensieg gegen 41 Mitbewerber schadlos.
Beim DMV-Grenzlandrennen sind 14 Fahrzeuge aus der Seat Leon Supercopa-Serie am Start. Das Rennen ist ein Wertungslauf der noch jungen Serie. Die Fahrerbesetzung ist ausgezeichnet. So fährt Rallye-Legende Joachim \“Jocki\“ Kleint zusammen mit Sebastian Stahl, von der Presse gern als \“Schumi 3\“ bezeichnet, der Österreicher Sepp Haider, ebenfalls Rallye-Urgestein, fährt mit dem Düsseldorfer Marcel Lasée, einem großen deutschen Rennfahrertalent, die Schweizerin Chritina Surer, Freundin von Christian Abt, ist am Start, und Kenneth Heyer versucht, auf der Nordschleife im Seat Leon so gut zu sein, wie es einst sein Vater in den Escort- und Capri-Renntourenwagen von Zakspeed war.
Wegen Rahmenrennen der niederländischen Meisterschaft für historische Fahrzeuge der Gruppen G und F wurde der bei VLN-Läufen übliche Zeitplan geändert. Er sieht folgenden Ablauf vor: Samstag, 24. Juli: 8.30 Uhr bis 9 Uhr Training für historische Fahrzeuge), 9.15 Uhr bis 10.45 Uhr Zeittraining BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft; 11 Uhr Rennen historische Fahrzeuge (4 Runden); 13 Uhr Start 27. RCM-DMV-Grenzlandrennen.