NÜRBURGRING. Die Zwillingsbrüder Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (Hückeswagen) sind die Gesamtsieger der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2003. Beim DMV-250-Meilen-Rennen des AC Monheim, vorletzter von insgesamt elf Läufen auf dem Nürburgring, genügte ihnen ein zweiter Platz in der Klasse der VLN-Serienwagen bis 1850 Kubikzentimeter Hubraum zum Titelgewinn in der 27. Saison der von der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN) organisierten Serie. Das Reglement sieht für die Gesamtwertung drei Streichresultate vor, so dass die besten acht Ergebnisse berücksichtigt werden. Auch ein Ausfall im letzten Rennen, dem DMV Münsterlandpokal am 25. Oktober, könnte an der Titelentscheidung nichts mehr ändern. Der Titelgewinn ist auch ein Erfolg für Opel und vor allem für Kissling-Motorsport (Bad Münstereifel). Tuner Kissling hat den Siegerwagen, einen Opel Corsa Sport, aufgebaut und eingesetzt. Vor dem zehnten Lauf hatten die Remscheider Dr. Thomas Stoltz und Andreas Motte auf BMW M3 noch die Chance, das Rennen um den Titel bis zum letzten Lauf offen zu halten. Stoltz wurde in seiner Klasse Dritter. Das Team wurde mit einer Zeitstrafe von drei Minuten belegt, weil sein Partner Motte nicht zum Einsatz kam.
Einen nie gefährdeten Tagesgesamtsieg landeten im „Regenrennen“ über 3,5 Stunden Jürgen Alzen/Uwe Alzen/Arno Klasen (Kausen/Betzdorf/Karlshausen) auf Porsche 996. Für dieses Team war es der zweite Saisonerfolg. Gegen den Super-Porsche war kein Kraut gewachsen. „Der fährt in einer anderen Welt“, sagte ein Rennbeobachter. So freuten sich die BMW-Fahrer Johannes Scheid (Kottenborn), Oliver Kainz (Kottenheim) und Mario Merten (Nürburg) über ihren zweiten Platz fast so, als hätten sie ihren dritten Saison-Gesamtsieg erzielt. Merten feierte dann auch kräftig mit den Fritzsches, schließlich sind sie seine Nachfolger auf dem Meisterthron. Die Kölner Stefan Beil und Norbert Fischer fuhren beim 250-MeilenRennen ihren Porsche auf den dritten Platz vor Dr. Bert Flossbach/Kurt Thiim (Köln/Luxemburg) auf Porsche GT3 Cup und Gerhard Leffers/Rudi Adams (Bonn/Ahütte) auf BMW M3.
Die neuen Titelträger gehören zu den Fahrern, die die 1977 gestartete attraktivste Langstreckenrennserie Europas mitgeprägt haben. Insgesamt haben Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche, Heinz-Otto erblickte einst eine halbe Stunde früher als sein Bruder das Licht der Welt, jetzt sieben VLN-Titel gewonnen: 1990 und 1991 gewannen sie gemeinsam jeweils auf einem Opel Kadett GSI, 1993 gewann Heinz-Otto zusammen mit Roland Senge (Nümbrecht) auf Opel Astra GSI die Serie. Damals wie 2003 kam das Siegerfahrzeug von Helmut Kissling. Der Erfolgstuner aus der Eifel: „Wunderbar, nach zehn Jahren wieder den Namen Fritzsche in Verbindung mit Kissling auf der Meistertafel zu sehen. Und jetzt gleich im Doppelpack!“