NÜRBURGRING. Die Brüder Uwe und Jürgen Alzen (Betzdorf/Kausen) und Arno Klasen (Karlshausen) gewannen auf Porsche 996 den achten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Das 6-Stunden-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen wurde wegen eines Unfalls in der Startrunde abgebrochen und nach Beendigung der Rettungs- und Sicherheitsarbeiten neu gestartet und auf fünf Stunden Distanz verkürzt. Das siegreiche Team fuhr 33 Runden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination von Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke. Hinter dem Alzen-Porsche kam der von Wilhelm Kern/Nicolas Leutwiler/Axel Rohr (Kleinaspach/Schweiz/Waldsee) pilotierte Manthey-Porsche ins Ziel. Artur Deutgen (Duisburg) und Thomas Winkelhock (Waiblingen) fuhren mit einem Dolate-BMW M3 auf den dritten Platz vor dem Jaguar V8STAR von Dirk Adorf/Hermann Tilke/Ulrich Galladé (Altenkirchen/Aachen/Wetter). Den fünften Platz sicherten sich in einem spannenden Finale Martin Wurst/Reinhold Renger/Michael Prym (Oppenweiler/Rothenburg/Stolberg) auf Porsche GT3 MR vor Harald Weiland/Matthias Wieland (Frankfurt/Neu-Isenburg) auf Porsche GT.
Das vom MSC Ruhrblitz Bochum veranstaltete Ruhr-Pokal-Rennen „Um den Preis der Opel-Werke Bochum“ war wieder hervorragend besetzt. Zum Rennen starteten 174 Fahrzeuge. Ein spektakulärer Unfall brachte dann aber schnell den Rennabbruch. In der zweiten Startgruppe waren im dichten Pulk auf der Start- und Zielgeraden drei Fahrzeuge kollidiert. Während zwei der betroffenen Fahrer unverletzt aus ihren schwer beschädigten Fahrzeugen aussteigen konnten, war der Wuppertaler Ulrich Packeisen im Wrack seines BMW eingeklemmt. Rettungskräfte und die modernst ausgestattete Emergency-Unit waren sofort am Unfallort. Der leitende Rennarzt Dr. Helmut Hermann konnte schnell böse Ahnungen vertreiben: „Der Fahrer ist nicht schwer verletzt. Die Bergung ist schwierig, weil er eingeklemmt ist. Wir gehen deshalb sehr vorsichtig vor.“ Es stellte sich heraus, dass Packeisen einen Bruch des rechten Arms erlitten hatte.
Das Rennen wurde nach dem Neustart vom späteren Siegerauto bestimmt. Die Alzen-Brüder und Klasen fuhren nicht „auf der letzten Rille“, gingen nicht an die Grenzen des Potenzials ihres Autos, riskierten so weder Unfall noch Defekt. Hinter dem Alzen-Porsche ging es vor allem in der ersten Rennphase munter zur Sache. Mario Merten im Scheid-BMW M3 GTRS, dem Gesamtsiegerfahrzeug der beiden vorhergehenden Rennen, Wilhelm Kern im Manthey-Porsche und Dirk Adorf im Jaguar V8STAR sorgten mit einem packenden Dreikampf für Stimmung bei den 26.000 Besuchern. Als Merten nach der siebten Runde unplanmäßig an die Box kam, wurde aus dem Drei- ein Zweikampf. Am Scheid-BMW, den Merten in der letzten Trainingsrunde auf den zweiten Startplatz neben Alzen gefahren hatte, gab es Probleme mit der Bremse. Später zwang ein Leck im Ölkühler zu weiterem langen Aufenthalt in der Box. Unter solchen Bedingungen geben manche Teams auf, nicht aber Johannes Scheid. Scheid, Merten und Oliver Kainz (Kottenheim) gingen immer wieder zurück ins Rennen und wurden am Ende als 124. der Gesamtreihenfolge abgewinkt. Dass der Jaguar V8STAR „nur“ Vierter hinter dem Dolate-BMW der sehr stark fahrenden Deutgen und Winkelhock wurde, konnte von Adorf aufgeklärt werden: „Wir sind zwei Mal eine Runde zu früh zum Stopp an die Box gekommen. Dadurch mussten wir wenige Runden vor Schluss noch einmal tanken“, sagte er.
Der nächste Meisterschaftslauf, 35. ADAC-Barbarossapreis des MSC Sinzig, wird am Samstag, 27. September, gefahren.