Sieger-Opel hatte das Rennen fest im Griff – Menzel/Tiemann/Strycek gewinnen 4. Lauf zur Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. Opel-Erfolg beim ADAC-Eifelrennen, dem vierten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Christian Menzel/Volker Strycek/Marcel Tiemann (Kelberg/Dehrn/Monaco) landeten mit dem von OPC Team Phoenix (Meuspath) eingesetzten Opel Astra V8 Coupé einen in keiner Phase des Rennens über vier Stunden gefährdeten Sieg. Nach 25 Runden auf der 25,941 Kilometer langen Kombination von Nürburgring-Nordschleife und Grand-Prix-Kurs fuhren sie mit einem Vorsprung von fast zwei Minuten vor der vom Zakspeed Team Fuji (Niederzissen) eingesetzten Dodge Viper GTRS-R mit Peter Zakowski/Robert Lechner/Klaus Ludwig (Niederzissen/Österreich/Roisdorf) ins Ziel. Sie erreichten die Durchschnittsgeschwindigkeit von 161,91 km/h. Dritter wurde ein von Wilhelm-Dieter Kern (Kleinaspach) und Martin Wurst (Oppenweiler) gefahrene Manthey-Porsche 996 vor dem Mercedes 190 E von Andreas und Ralf Schall (Dornstadt) und dem BFGoodrich-Porsche 996 GT3 von Edgar Dören/Karl-Christian Lück (Wuppertal/Wiehl). Zum Rennen, das mit 29.000 Besuchern bisherigen Saisonrekord verzeichnete, waren 163 Fahrzeuge gestartet, von denen 123 in die Wertung kamen.

Für einige Spitzenteams wie OPC Phoenix und Zakspeed war das Eifelrennen der letzte Test vor dem vier Wochen später stattfindenden ADAC-24-Stunden-Rennen. Für Opel war es eine gelungene Generalprobe, für Zakspeed sicher auch. Die Niederzissener überraschten vor allem mit dem Einsatz des Routiniers Klaus Ludwig. Der zeigte auf der Viper auch überzeugend, dass er in der Zeit seit seinem offiziellen Rücktritt vom Motorsport keinen Rost angesetzt hat. Sauer war der Roisdorfer nur auf das Reglement, das der Viper nur 90 Liter Tankvolumen erlaubt, ihr aber gleichzeitig 1350 Kilogramm Gewicht vorschreibt und die Beatmung ihres 8-Liter-Zehnzylinders durch Luftbegrenzer erschwert. Ludwig: „Auf der Geraden ist mir jeder Porsche weggefahren.“ Bei der Konkurrenz dagegen wird vermutet, dass man bei Zakspeed bewusst „auf hohem Niveau klagt“ und die Karten noch nicht aufgedeckt hat.

Als Test für die 24 Stunden war auch der Auftritt des Audi Abt TT-R zu sehen, wie der Opel ein modifiziertes DTM-Auto. Kris Nissen (Dänemark), Martin Tomczyk (Rosenheim) und Karl Wendlinger (Österreich) waren die Fahrer. Kurzfristig war Nissen Spitzenreiter, als nach der achten Runde Marcel Tiemann den führenden Opel zum Routinestopp und Fahrerwechsel an die Box fuhr. Auch Klaus Ludwig in der Viper und der Duisburger Artur Deutgen im Dolate-BMW M3 waren jeweils für kurze Zeit an der Spitze, wenn bei OPC Team Phoenix ein Boxenstopp eingelegt wurde. Über die Gesamtdauer des Rennens aber hatte das fehlerlos arbeitende Team aus Meuspath am Nürburgring mit den fehlerlos agierenden Fahrern das Rennen fest im Griff. Das konnte die Abt-Truppe nicht von sich behaupten. Technische Probleme zwangen den Wagen nach Runde 16 zu einem langen Stopp. Danach nahm man das Rennen wieder auf, kam auf insgesamt 19 Runden und auf den 113. Gesamtrang. Aber die gesammelte Erfahrung war wichtiger als das Rennergebnis. Auf zwei Runden mehr als der Audi, und damit auf Platz 85, kam der Porsche GT-MR von Manthey Racing (Meuspath) mit Lucas Luhr (Mülheim-Kärlich) und Timo Bernhard (Miesau). Leistungsverlust infolge Problemen mit einem Turbolader und dadurch mehrere außerplanmäßige und lange Boxenstopps „bescherten“ das nicht standesgemäße Ergebnis.

Zu den prominenten Ausfällen zählte nicht nur der von Sänger Smudo (Die Fantastischen Vier) gefahrene VW New Beetle TDI, sondern auch der BMW M3 von Artur Deutgen und der BMW M3 GTRS von Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz (Kottenborn/Nürburg/Kottenheim). Motorschaden war in beiden Fällen die Ursache des verfrühten Endes.

An der Tabellenspitze hat es einen Wechsel gegeben. Nach dem vierten Rennen stehen zum dritten Mal neue Namen ganz vorn. Kai Riemer (Minden) und „Bugs Bunny“ aus Blankenheim gewannen zum vierten Mal die Klasse Renault Clio Cup und haben jetzt 37,05 Punkte. Da reicht, um sich – zumindest eine Woche lang – des Platzes an der Sonne zu erfreuen. Klaus Wagenstetter (Rosenheim), Tabellenführer nach dem dritten Lauf, fehlte beim Eifelrennen in der Startaufstellung. Mit einem Sieg in der Klasse Porsche Carrera Cup 2002 verbesserten sich Paul Hulverscheid/Bert Lambrecht (Wipperfürth/Belgien) mit nun 36,21 Punkten vom neunten auf den dritten Platz, direkt hinter den neuen Tabellenführern. Einen gewaltigen Sprung nach vorn machten die Remscheider Dr. Thomas Stoltz und Andreas Motte (BMW M3). Ihr erster Platz in der mit 14 Fahrzeugen stark besetzten Klasse der VLN-Serienwagen bis 2500 ccm Hubraum ließ ihr Punktekonto auf 35,59 anwachsen, womit sie in der Tabelle von Rang 17 auf Platz fünf vorrücken.

Der nächste Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, die 34. ADAC Adenauer Rundstrecken-Trophy wird bereits am Samstag, 10. Mai, gefahren.