Alzen/Klasen siegen, Merten „Halbzeitmeister“ – Spannender fünfter Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. Jürgen Alzen (Kausen) und Arno Klasen (Karlshausen) gewannen auf Porsche GT3 R den fünften Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring, das 42. ADAC-Reinoldus-Rennen des Dortmunder MSC. Das Rennen wurde vier Minuten vor Ende der auf vier Stunden festgesetzten Distanz wegen einer riesigen Ölspur im Streckenabschnitt „Aremberg“, verursacht durch einen Motorplatzer an einem BMW, aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Die Spitze befand sich zu diesem Zeitpunkt in der 25. Runde. So wurde der Stand nach 24 Runden als Rennergebnis gewertet. Alzen/Klasen siegten mit nur 1,5 Sekunden Vorsprung vor dem Duisburger Artur Deutgen auf einem BMW M3 von Dolate Motorsport (Neuwied).

Nach fünf der insgesamt zehn Rennen zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft darf sich der Nürburger Mario Merten „Halbzeitmeister“ nennen. Auf BMW 318iS gewann er zum fünften Mal die Klasse der VLN-Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum. Da sein Partner Michael Kok (Ascheberg) nicht bei allen fünf Rennen dabei war, ist Merten alleiniger Tabellenführer.

Das ADAC-Reinoldus-Rennen war von der ersten bis zur letzten Runde spannend. Bis kurz vor dem Start regnete es. Die meisten Teams rechneten mit weiteren Niederschlägen und setzten auf Regenreifen. Eine falsche Entscheidung, wie der Hochbetrieb an den Boxen bereits nach der ersten Runde zeigte. Der von der Pole Position gestartete Porsche von Wolfgang Destrée/Dr. Edgar Althoff/Paul Hulverscheid (Zornheim/Viersen/Wipperfürth) hatte ebenso verwachst wie die BMW von Deutgen, Johannes Scheid/Oliver Kainz (Kottenborn/Mayen) und Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Schwieberdingen), alle zu den Favoriten für den Tages-Gesamtsieg zählend.

Jürgen Alzen hatte sich für nachgeschnittene Slicks, so genannte „Intermediates“ entschieden. Er kam erst nach acht Runden an die Box. „Am Schluss war ich mit diesen Reifen pro Runde 15 Sekunden langsamer als mit profillosen Slicks. Aber wir haben uns einen zusätzlichen Boxenstopp erspart. Das müsste reichen, aber es wird wohl knapp werden“, sagte er mit einem Blick auf die Rundenzeiten von Deutgen. Als Deutgen nach der 15. Runde zum Routinestopp mit Tanken und Reifenwechsel an die Box kam, war der von Klasen gefahrene Alzen-Porsche wieder vorn. Allerdings nur bis zum Beginn der 18. Runde, als der nächste Stopp für den Porsche fällig war. Alzen machte sich an die Verfolgung von Deutgen. Aus der 23. Runde kamen der Porsche und der Dolate-BMW Seite an Seite über den Zielstrich, eine Runde später hatte Alzen nur 1,5 Sekunden Vorsprung. Genug zum Sieg und Anlass für ein Kompliment an den Zweiten. Alzen: „Das war knapp. Artur ist phantastisch gefahren.“

Bäder/Hagenmeyer wurden Dritte und gewannen zum fünften Mal die Klasse SP6. Auf dem vierten Gesamtrang landeten nach einem sehr guten Rennen Edgar Dören (Wuppertal) und Karl Christian Lück (Wiehl) auf Porsche GT3. Für Destrée/Althoff/Hulverscheid reichte es trotz eines technischen Problems noch zum fünften Gesamtrang. Ohne dieses Problem hätte dieses Team mit Sicherheit noch in den Kampf um den Gesamtsieg eingegriffen.

Zum fünften Mal in diesem Jahr gewannen die Willicher Frank Lorenzo und Harald Jacksties auf BMW M3 die Wertungsgruppe der VLN-Serienwagen. Artur Deutgen holte sich den Wertungsgruppen-Sieg bei den Fahrzeugen nach Gruppe-H-Reglement, die Gesamtsieger Alzen/Klasen gewannen – logischerweise – auch ihre Wertungsgruppe (Specials), und Ralph-Peter Rink/Frank-Dieter Lohmann (Frankfurt/Freudenberg) gewannen die für Honda Accord Type R ausgeschriebene Wertungsgruppe C. Riesige Freude bei Thorsten Kill (Siegen) und Josko Marevic (Daun). Sie fuhren erst ihr fünftes Autorennen und holten sich auf einem Honda Civic Type R den Sieg in der Wertungsgruppe N.

Einen Klassensieg verbuchten die BFGoodrich-Langstreckenmeister 2001, Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen auf Kissling-Opel-OPC-Astra.

17.000 Zuschauer verfolgten das Rennen, das auf der 24,43 Kilometer langen Kombination von Nürburgring-Nordschleife und Kurzanbindung Grand-Prix-Strecke gefahren wurde. Von 144 gestarteten Fahrzeugen erreichten 121 das Ziel.

Der nächste Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, das RCM-DMV-Grenzlandrennen des RCM (Rheydter Club für Motorsport), wird am Samstag, 27. Juli gefahren.

Rennergebnis 42. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen des Dortmunder MSC,
5. Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2002 (Plätze 1 bis 10):

1. Jürgen Alzen/Arno Klasen (Kausen/Karlshausen) Porsche 996 GT3 R, 3:44:38.192 Stunden (= 24 Runden), 156.624 km/h; 2. Artur Deutgen (Duisburg) BMW M3, 1.570 Sekunden Rückstand, 156.606 km/h; 3. Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Schwieberdingen) BMW M3, 1:34.552 Minuten Rückstand, 155.533 km/h; 4. Edgar Dören/Karl Christian Lück (Wuppertal/Wiehl) Porsche 996 GT3, 6:21.899 min, 152.309 km/h; 5. Wolfgang Destrée/Dr. Edgar Althoff/Paul Hulverscheid (Zornheim/Viersen/Wipperfürth) Porsche 911 GT3, 7:09.209 min, 151.790 km/h; 6. Willie Moore/David Cox (Großbritannien) BMW M3 E36 GTR, 7:47.721 min, 151.371 km/h; 7. Michael Schratz (Leverkusen) Porsche 996 GT3 R, 1 Runde zurück, 149.764 km/h; 8. Peter Schmidt/Johannes Vogel (Eltville/Wiesbaden) Porsche 964 RSR, 1 R., 149.697 km/h; 9. Harald Weiland/Matthias Weiland (Frankfurt/Neu-Isenburg) Porsche 996 GT3 Cup, 1 R., 147.171km/h; 10. Nico Unteregger/Elmar Grimm (Düsseldorf/Münster) Porsche 964, 1 R., 146.806 km/h.