Erster Kampf in der Mercedes-Arena – Dritter Lauf zur Langstreckenmeisterschaft am 20. April

NÜRBURGRING. Premierenstimmung am Nürburgring: Am Samstag, 20. April, erlebt die neue „Mercedes-Arena“ ihr erstes Rennen. Trotz des langen und niederschlagsreichen Winters in der Eifel ist der neue Streckenabschnitt fristgerecht einsatzbereit. Der dritte Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, der 44. ADAC-ACAS-Bilstein-Cup, wird über die neue Nürburgring-Attraktion gefahren.

Als „Arena“ darf sich der neue, 780 Meter lange Streckenabschnitt mit seinen fünf Kurven zu Recht bezeichnen lassen. Wie in einer Arena können die Zuschauer das Geschehen von den Tribünen aus komplett verfolgen. Noch sind die zusätzlichen Arena-Tribünen T18 und T11a nicht aufgebaut. Aber die Besucher des Rennens am Samstag haben von der überdachten Tribüne T4 aus einen faszinierenden Ausblick auf weite Teile der Gesamtstrecke und sowie den totalen Überblick über die Mercedes-Arena. Karl-Heinz Gürthler, Geschäftsführer der „Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring“ (VLN), die für die Organisation der seit 1977 bestehenden Langstrecken-Serie verantwortlich ist, sagte nach einem „Probesitzen“ auf der T4: „Das ist gigantisch. Der Nürburgring ist noch spannender geworden. Wir freuen uns und sind auch etwas stolz darauf, dass wir hier als erste ein Rennen haben.“ Die offizielle Eröffnung der „Mercedes-Arena“ ist im Rahmen des Großen Allianz Preises von Europa (21. bis 23. Juli) vorgesehen. Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich wird dann dabei sein.

Für Hans-Jürgen „Jöckel“ Hilgeland, den VLN-Vorstandssprecher und Vorsitzenden des Automobil-Club Altkreis Schwelm (ACAS) bedeutet die Arena-Premiere auch, „dass wir uns auf unseren VLN-Partner Nürburgring GmbH verlassen können.“ Die Rennen eins und zwei zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft waren auf einem provisorischen Kurs, Nordschleife und Coca-Cola-Kurve des GP-Kurses, gefahren worden. Hilgeland: „Die Organisatoren haben auch unter diesen erschwerten Bedingungen ausgezeichnete Arbeit geleistet. Für unsere Teilnehmer war die Situation sicher nicht optimal. Sie haben sie aber ohne zu murren ertragen und das Beste daraus gemacht. Ich sehe für sie jetzt eine gewisse Belohnung für ihr Verständnis darin, dass sie die Mercedes-Arena als erste fahren dürfen.“ Eine „VLN-Runde“ besteht jetzt aus der GP-Sprintstrecke (Kurzanbindung) samt integrierter Mercedes-Arena und der legendären Nordschleife. Die Runde ist 24,432 Kilometer lang. Diese Angabe erfolgt allerdings noch ohne Gewähr, da die Strecke noch einmal vermessen wird.

Hilgeland rechnet mit einer Veränderung im Zuschauerverhalten. Er sagt: „Ich rechne damit, dass mehr Besucher vor dem Rennen in das Fahrerlager kommen und kurz vor dem Start auf die Tribüne gehen, um das Feld in den ersten Runden in der Mercedes-Arena zu sehen. Und dann werden sie zu ihren Stammplätzen an der Nordschleife fahren.“ Zeit genug ist dafür, denn die Distanzen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaftsläufe betragen 3½, vier und sechs Stunden. Teuer ist das totale Nürburgring-Vergnügen nicht: Das Ticket für den Besuch des Fahrerlagers, der Boxen und der geöffneten Tribünen kostet neun Euro, an der Nordschleife wird kein Eintrittsgeld erhoben.

Hermann Tilke, Architekt aus Aachen und Welt-Rennstreckenerbauer Nummer eins, hat bereits viel Positives zum jüngsten Werk seines Büros zu hören bekommen. Aber in diesem Fall reicht ihm nicht, was andere sagen. Tilke ist beim ADAC-ACAS-Bilstein-Cup selbst am Start. Der erfahrene Langstreckenpilot kann so sein „Baby“ Mercedes-Arena gleich bei der ersten Gelegenheit unter normalen Lebensbedingungen kennen lernen. Tilke fährt zusammen mit dem Mülheimer Willi Obermann einen BMW M3 GTR.