Start in die „heiße“ Schlussphase – Siebter Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. Mit dem 24. RCM-DMV-Grenzlandrennen geht nach siebenwöchiger Pause am Samstag, 22. September, die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in die siebte Runde. Für die insgesamt zehn Rennen umfassende Serie beginnt damit die „heiße“ Phase.

Der sechste Meisterschaftslauf, das ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen, war überschattet vom tödlichen Unfall des Esseners Ulli Richter. Das Rennen war unmittelbar nach dem Unfall abgebrochen worden. Zunächst wurde bekannt gegeben, dass die Wertung des Rennens nur mit halber Punktzahl erfolgen werde. Diese Entscheidung wurde aber später revidiert, da die für die Vergabe der vollen Punktzahl erforderliche Renndistanz bis zum Abbruch des auf sechs Stunden angesetzten Rennens erreicht war.

In den siebten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft gehen Ivano Giuliani (München) und sein Berliner Partner Manfred Werker mit 56,79 Punkten als Spitzenreiter. Sechs Mal gewannen sie auf BMW 318is ihre Klasse (VLN-Serienwagen bis 1850 ccm). Auf Platz drei rangiert Harald Thönnes (Mülheim-Kärlich), der Vizemeister des vergangenen Jahres. Auch Thönnes hat mit seinem VW Polo sechs Klassensiege erreicht (Gruppe N bis 1400 ccm), kommt aber wegen weniger Konkurrenz in seiner Klasse „nur“ auf 55,13 Punkte. Hinter Thönnes stehen mit den Zwillingsbrüdern Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (Hückeswagen) zwei weitere Fahrer mit sechs Klassensiegen, die ihnen 53,54 Punkte einbrachten. Die Fritzsches fahren einen Opel Astra OPC in der Klasse der VLN-Serienwagen bis 2000 ccm. Zusammen bringen es die Bergischen auf fünf Meistertitel in der 25-jährigen VLN-Geschichte.

Die Fahrer an der Tabellenspitze haben eines gemeinsam: Sie haben noch kein Streichresultat zu verzeichnen, sondern kamen in allen bisherigen Rennen auf die in ihrer Klasse höchstmögliche Punktzahl. Das ist zwar eine gute Ausgangsposition für die letzten vier Rennen, aber als Meisterschaftsfavorit Nummer eins darf sich noch niemand aus dem Quintett an der Spitze fühlen. Denn das VLN-Reglement billigt jedem Fahrer zwei Streichresultate zu. Die beiden schlechtesten Ergebnisse fallen aus der Wertung. Deshalb wird die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2001 spannend bis zum Ende des letzten Laufes, dem DMV-Münsterlandpokal am 17. November, bleiben.

Würde man in den derzeitigen Tabelle bei den Leuten auf den vorderen Plätzen jeweils das bisher schlechteste Rennergebnis streichen, hätte die Tabelle schon ein anderes Bild. Klaus Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen (Finnentrop) auf Opel Astra (Klasse Specials bis 2000 ccm) hießen nämlich dann die Zwei an der Spitze. Thaler/Remmen, derzeit auf dem 16. Tabellenplatz geführt, verbuchten den dritten Lauf als Null-Runde, gewannen aber bei den anderen fünf Rennen jeweils ihre – immer sehr stark besetzte – Klasse. Ein Streichresultat haben sie noch „frei“. Das heißt, um Meister zu werden, müssen sie noch drei Mal ganz stark punkten.

Doch bis zum Ende der Saison sind es noch vier Rennen, in denen sich sogar noch völlig neue, zum Teil unerwartete Situationen an der Spitze der Gesamtwertung ergeben können. Der Blick gilt zunächst aber dem nächsten Lauf, dem vom Rheydter Club für Motorsport im DMV ausgerichteten Grenzlandrennen. Die Renndistanz beträgt vier Stunden. Gefahren wird die 23,8 Kilometer lange Streckenkombination aus verkürztem Grand-Prix-Kurs und Nürburgring-Nordschleife. Wenn das Wetter mitspielt, werden mehr als 15.000 Zuschauer erwartet. Die werden hervorragenden Motorsport zu sehen bekommen. 184 Fahrzeuge sind genannt, womit sich die Serie in ihrem Jubiläumsjahr weiter auf Kurs in Richtung Teilnehmerrekord befindet. Zu den Favoriten auf den Tages-Gesamtsieg zählen die Porsche-Teams Ulrich Galladé/Olaf Manthey (Dortmund/Meuspath), Jürgen Alzen/Arno Klasen (Kausen/Karlshausen), Edgar Dören/Karl-Christian Lück (Wuppertal/Wiehl), sowie die Chrysler Viper mit Carl Reh (Trier) und Meinhard Rittmeier (Wermelskirchen). Als „verdächtig“ für einen Gesamtsieg gelten aber auch Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Schwieberdingen) auf BMW M3 und VLN-Erfolgslegende Johannes Scheid (Kottenborn) auf BMW M3 E46 GTRS.

Dass der Rheydter Club für Motorsport nicht nur eine Veranstaltung von Umfang und Aufwand eines Laufes zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft organisieren kann, sondern dass er in seinen Reihen auch Fahrer hat, die sich der Herausforderung der Nürburgring-Nordschleife immer wieder stellen, zeigt ein Blick in die Nennungsliste: Sascha Kremers und Walter Prüser jun. starten beim Rennen „ihres“ RCM auf BMW M3 E36, Vater Walter Prüser sen. Fährt zusammen mit Rolf Jansen einen BMW Z3, und Felix Findeisen wechselt sich am Steuer eines Porsche 993 mit Dr. Ernst Wawer ab.

Im Rahmenprogramm des siebten Laufes zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft wird ein Lauf zum FISC-Cup gefahren. Hier sind Sportwagen der englischen Marken Austin Healey und MG aus den Baujahren 1956 bis 1972 am Start. Dieses Rennen, für jeden Freund englischer Sportwagen-Kultur ein Hochgenuss, wird auf der verkürzten Grand-Prix-Strecke gefahren.

Der Zeitplan: Samstag, 22. September, 8.30 Uhr bis 9 Uhr Training FISC; 9.15 Uhr bis 10.45 Uhr Training VLN; 11 bis 12 Uhr Rennen FISC; 13 Uhr Start zum 24. RCM-DMV-Grenzlandrennen, siebter Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001; Renndistanz 4 Stunden.