Langstrecke: Eine Rennserie im Höhenflug – Galladé / Manthey gewinnen zweiten Lauf zur BF Goodrich-Meisterschaft

NÜRBURGRING. Porsche-Gesamtsieg auch im zweiten von zehn Läufen zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Vor zwei Wochen hatten Edgar Dören / Karl-Christian Lück (Wuppertal / Wiehl) die ADAC-Westfalenfahrt als Auftaktrennen gewonnen. Jetzt fuhren der Dortmunder Ulrich Galladé und Olaf Manthey aus der Nürburgring-Gemeinde Meuspath beim „DMV-4-Stunden-Rennen“ der Renngemeinschaft Düren einen Porsche 996 GT-MR nach 24 Runden auf der 23,8 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke siegreich ins Ziel. Sie wurden nach 3:35:22.741 Stunden abgewinkt (die Renndistanz betrug offiziell 3 1/2 Stunden) und ereichten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 159,45 km/h.

Mit einer starken fahrerischen Leistung sicherten sich Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagemeyer (Schwiebendingen) auf BMW M3 E36 den zweiten Platz in der Gesamtreihenfolge und den Sieg in der Klasse SP6 (Specials bis 4000 ccm Hubraum). Auf Platz drei kamen Johannes Scheid / Mario Merten (Kottenborn / Nürburg) auf dem Scheid-BMW E46 GTRS. Johannes Scheid: „Ich konnte heute einfach nicht die Zeiten erreichen, die ich sonnst fahre. Ich war körperlich ziemlich fertig. In der letzten Woche habe ich Tag und Nacht gearbeitet. War wohl etwas zuviel.“

Vierter Platz im Gesamtklassement und Sieg in der Klasse H3 für die Sieger des Saisonauftaktes, Dören / Lück. In der Anfangsphase des Rennens kam es an der Spitze zu einem von den 18.500 Zuschauern begeistert verfolgten Dreikampf der Porsche-Teams Kersten Jodexnis / Oliver Mathai / Wolfgang Destrée (Hannover / Hannover / Zornheim), Dören / Lück und Galladé / Manthey. Als erster fiel Dören in der dritten Runde zurück. Ein gebrochener Stabilisator bremste den Altmeister und beeinträchtigte nach dem Fahrerwechsel auch den Vorwärtsdrang seines Partners. Lück: „Das Auto war eine Heckschleuder. Ich war eigentlich froh, als ich raus war und Edgar wieder am Steuer saß. Mit dem Ergebnis sind wir unter diesen Umständen mehr als zufrieden.“

Bis auf zwei Minuten baute Oliver Mathai dann seinen Vorsprung an der Spitze aus. Aber nach acht Runden war das spätere Siegerauto vorn. Zwei Runden früher als geplant kam Oliver Mathai an die Box. „Bremsprobleme“ rapportierte er Jodexnis und Destrée. Jodexnis nach dem Rennen: „Unter diesen Umständen hatten wir kein Vertrauen in die Bremsen mehr. Wolfagng Destrée und ich haben den Porsche dann praktisch nur noch um die Strecke getragen.“ 20. Platz im Gesamtklassement und viel Lob für die sportliche Einstellung war das Ergebnis.

Einer der „ganz heißen“ Favoriten fehlte in der Startaufstellung: Die Chrysler Viper von Meinhard Rittmeier (Wermelskirchen) und Alexander Burgstaller (München). Burgstaller kam im Training kurz vor dem Streckenabschnitt „Wippermann“ auf noch feuchter Piste von der Strecke ab. Das „Superauto“ wurde so stark beschädigt, dass die Zakspeed-Mechaniker viel Arbeit haben werden, um die Viper beim nächsten Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft in zwei Wochen wieder einsatzbereit zu haben.

Derzeit unangefochtene Tabellenführer in der Meisterschaft sind Joachim Schirra (Riedstadt) und Jürgen Delkus (Wesseling). Sie gewannen, wie bereits bei der ADAC-Westfalenfahrt, die Klasse SP14, die die Honda Accord Type-R Challenge bezeichnet. Wieder waren hier 22 Fahrzeuge am Start, damit wieder die stärkste Klasse, und somit für die Sieger wieder die höchste Punktzahl. Hartnäckigste Verfolger der Honda-Akteure sind Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen (Finnentrop), die mit ihrem Opel Astra GSI von Tuner Kissling erneut in der Klasse SP3 (Specials bis 2000 ccm) erfolgreich waren. Mit 17 Fahrzeugen war diese Klasse erneut stark besetzt, was Thaler / Remmen ebenfalls zu einer hohen Wertung brachte.

Das DMV-4-Stunden unterstrich die Bedeutung der von der „Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring“ (VLN) in diesem Jahr zum 25. Mal ausgerichteten Rennserie als bedeutendster Breitensport-Meisterschaft: 193 Nennungen waren eingegangen, nach dem Training standen 177 Fahrzeuge in der Startaufstellung, 115 erreichten das Ziel. Die hohe Ausfallquote zeugt von den hohen Anforderungen, die an Fahrer und Fahrzeuge gestellt werden. Zweifellos erlebt die VLN-Serie im Jubiläumsjahr einen Höhenflug.
Nächster Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2001: ADAC-ACAS-Bilstein-Cup am 21. April 2001. Veranstalter ist der AC Altkreis Schwelm im ADAC.

Rennergebnis 26. DMV-4Stunden-Rennen, 2. Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft 2001
(Plätze 1 bis 10):
1. Ulrich Galladé / Olaf Manthey (Dortmund / Meuspath) Porsche 996 GT-MR, 3:35:22.741 Stunden (= 24 Runden, Schnitt 159.452 km/h); 2. Michael Bäder / Tobias Hagemeyer (Ofterdingen / Schwiebendingen) BMW M3, 2:36.797 Minuten Rückstand (157.540 km / h); 3. Johannes Scheid / Mario Merten (Kottenborn / Nürburg) BMW M3 GTRS, 3:16.196 min (157.067 km / h); 4. Edgar Dören (Wuppertal) / Karl-Christian Lück (Wiehl) Porsche 911RSR, 5:41.322 min (155.349 km / h); 5. Peter Schmidt / Mario Ketterer (Eltville / Freiburg) Porsche 911 RSR, 6:31.160 min (154.767 km / h); 6. Harald Weiland / Matthias Weiland (Frankfurt / Neu-Isenburg) Porsche 996 Cup, 6:42.979 min (154.630 km / h); 7. Michael Krohn / Kevin Krohn (Hamburg) Porsche 911, 1 Runde zurück (150.282 km / h); 8. Sascha Kremers / Walter Prüser jun. (Mönchengladbach) BMW M3 E36, 1 R. (149.845 km / h); ). 9. Werner Hüsken (Mettingen) BMW M3, 1 R. (149.831 km / h); 10. Walter Prüser sen. / Rolf Jansen (Mönchengladbach / Köln) BMW Z3 Coupé, 1 R. (149.715 km / h).

Die BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft im Fernsehen: DSF Motodrom am Dienstag, 10. April, 21.15 Uhr