NÜRBURGRING. DMV 250 Meilen Rennen des Automobilclub Monheim, neunter und vorletzter Lauf zum Deutschen Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1999 – die „Grüne Hölle“ im Endspurt ihrer letzten Saison im zu Ende gehenden zweiten Jahrtausend. Die letzten 24 Jahre der Eifelrennstrecke wurden vom Veedol Langstreckenpokal entscheidend mitgeprägt. Keine andere Rennserie kann auf eine so lange Tradition zurückblicken, keine andere hat dem Breitensport eine so zuverlässige, berechenbare Bühne geboten. Und diese Bühne wird im nächsten Jahr ihr silbernes Jubiläum feiern und dabei den Akteuren ein neues Drehbuch offerieren. Ein neues Reglement erfährt gerade den letzten Feinschliff und wird in Kürze veröffentlicht werden. Es bleibt dabei: Der Deutsche Veedol Langstreckenpokal Nürburgring ist in seiner Konzeption einmalig und ohne Alternative.
Einen Beleg für diese Tatsache liefert auch das Nennungsergebnis zum DMV 250 Meilen Rennen am Samstag, 9. Oktober. 134 Fahrzeuge sind gemeldet. Angesichts der Tatsache, dass die Saison fast beendet ist und unter Berücksichtigung des in praktisch allen Motorsportserien mit Breitencharakter feststellbaren Teilnehmerrückgangs ist dies ein ausgezeichnetes Ergebnis. Es sollte auch manchem Schwarzseher wieder die Augen für die Realität öffnen. Zwar gab es 1999 einen VLN-Lauf mit weniger als 100 Teilnehmern. Daraus aber eine „Existenzkrise“ der Serie herbeizureden und herbeizuschreiben, geht weit an den Tatsachen vorbei und berücksichtigt nicht ihren vitalen Gehalt.
Vor dem neunten VLN Lauf dürfen Peter Zakowski (Niederzissen) und Hans-Jürgen Tiemann (Soltau) schon mal feiern. Acht Mal haben sie ihre Oreca Chrysler Viper zum Lauf-Gesamtsieg gefahren. Insgesamt 76,08 Punkte stehen auf ihrem Konto. Der Wertungsmodus sieht zwei Streichresultate vor und berücksichtigt die Teilnehmerzahl in der jeweiligen Klasse. Für Tiemann/Zakowski bedeutet das: Selbst bei zwei Totalausfällen in den beiden restlichen Rennen ist ihnen der Meistertitel 1999 nicht mehr zu nehmen.
Die Überlegenheit der Chrysler Viper mit 8-Liter-Zehnzylindermotor fällt ins Auge und hat zu vielen Diskussionen Anlass gegeben. Die acht Siege des bulligen „Über-Autos“- Tiemann/Zakowski peilen den totalen Triumpf mit zehn Gesamtsiegen an – haben aber den Veedol Langstreckenpokal nicht seines sportlichen Grundgehalts beraubt. Spannende Rennen in den verschiedenen Klassen und Wertungsgruppen, gefeierte Erfolge und bittere Niederlagen bestimmen das Geschehen. Dass trotz der Viper-Siegesserie der Wettbewerb nichts von seiner Anziehungskraft verloren, sondern sogar noch an Attraktivität gewonnen hat, beweisen die Besucherzahlen. Durchschnittlich 15.000 Fans kamen zu jedem der bisherigen acht Rennen, mehr als je zuvor.
Mit dieser großen Fangemeinde rechnen auch die Veranstalter des DMV 250 Meilen Rennens. Der Kampf um die Platzierungen hinter Tiemann/Zakowski in der Gesamtwertung ist auf dem Höhepunkt. Der Rosenheimer Martin Wagenstetter (BMW M3) führt derzeit mit 71,47 Punkten die Verfolger an. Dahinter lauert der Bochumer Dino Drößiger (Honda Integra) auf seine Chance. Auf Drößigers Haben-Seite stehen 69.95 Punkte. Dr. Friedrich-Wilhelm Stallmann (Bad Honnef) und Hans-Jörn Ley (Bonn) haben es mit ihrem Opel Astra auf 69,48 Punkte gebracht und rangieren damit knapp hinter Drößiger. Aber der Vizemeister muß durchaus nicht aus diesem Kreis kommen. Unter Berücksichtigung der Streichresultate, bei stark besetzten Klassen und mit etwas Glück haben auch Fahrer noch eine Chance, die derzeit nicht unter den ersten Fünf geführt werden.
Immer wieder starten beim Veedol Langstreckenpokal auch motorsportlich ambitionierte Prominente aus Show, Sport und Medien. Bei den DMV 250 Meilen ist es die TV-Talkmasterin und Moderatorin Bettina Böttinger. Sie fährt zusammen mit der „Wüstenfüchsin“ Jutta Kleinschmidt einen Mitsubishi Carisma GDI.