Spannung trotz überlegener Chrysler Viper – Tiemann/Zakowski gewinnen auch den siebten Lauf zum Veedol-Langstreckenpokal

NÜRBURGRING. Nicht zu schlagen waren auch im siebten Lauf zum Deutschen Veedol Langstreckenpokal, dem RCM-DMV-Grenzlandrennen über vier Stunden auf dem Nürburgring, Hans-Jürgen Tiemann und Peter Zakowski (Soltau/Niederzissen) auf der Oreca Chrysler Viper von Zakspeed Racing. Der siebte Sieg in Folge brachte Zakowski/Tiemann zugleich dem Titelgewinn in der attraktivsten europäischen Langstrecken-Rennserie ein gutes Stück näher, da die härtesten Mitbewerber, der ehemalige Rad-Querfeldeinweltmeister Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen (Finnentrop) auf Opel Astra in ihrer Klasse hinter ihren Opel-Kissling-Teamgefährten Dr. Friedrich-Wilhelm Stallmann/Hans-Jörn Ley (Bad Honnef/Bonn) nur auf den zweiten Platz kamen. Da von den insgesamt zehn Läufen zum Veedol Langstreckenpokal nur die besten acht Rennergebnisse in der jeweiligen Klasse für die Gesamtwertung herangezogen werden, müssen Thaler/Remmen die noch ausstehenden drei Rennen gewinnen, wenn sie eine vorzeitige Titelentscheidung zugunsten von Tiemann/Zakowski verhindern wollen.

Trotz der deutlichen Überlegenheit der mit einem 8-Liter-Zehnzylindermotor bestückten Chrysler Viper freute sich der Wuppertaler Edgar Dören, zusammen mit Karl-Christian Lück auf Porsche 911 RSR Zweiter beim Grenzlandrennen, über seinen Erfolg. Dören: „Gegen die Viper ist kein Kraut gewachsen. Die fährt in einer eigenen Welt. Wir sind die besten vom Rest.“ Einem „Rest“, der genau 99 Autos stark war.

Dritter im Gesamtklassement und überlegene Klassensieger wurden beim 4-Stunden-Rennen Sabine Reck (Pulheim) und Johannes Scheid (Kottenborn) beim ersten Einsatz in einem Veedol-Langstreckenpokal-Lauf des Scheid-BMW M3. Beim 24-Stunden-Rennen war der Wagen ausgefallen, nachdem er von einem Konkurrenten gerammt worden war. Scheid: „Wir haben nun gezeigt, welches Potential in unserem Auto steckt.“ Der „Langstreckenkönig“ klagte über enorme Hitzeentwicklung im Fahrzeug. Unter der Hitze litten praktisch alle. Ulrich Galladé (Wuppertal), mit dem Essener Uli Richter auf einem Cup-Porsche auf Platz fünf in der Gesamtreihenfolge, nach dem ersten Fahrerwechsel: „Es war ungeheuer heiß, und das Auto war schwierig zu fahren. Ich hätte wohl lieber eine Doppelschicht im Walzwerk neben der Schmiedepresse gemacht. Die wäre bestimmt weniger anstrengend gewesen als die letzten Runden vor dem Fahrerwechsel.“

Trotz der Viper-Überlegenheit war das Rennen vor 17.000 Zuschauern, mehr als 90 Prozent von ihnen an der Nordschleife, äußerst spannend. Denn Lück/Dören, Kai Lutterbach/Wolfgang Destrée (Düren/Zornheim) auf Porsche sowie Andreas und Ralf Schall (Vater und Sohn) aus Dornstadt auf Mercedes 190 E lieferten sich lange einen begeisternden Kampf um Platz zwei, in dessen Verlauf der Schall-Mercedes während eines Boxenstopps der Chrysler Viper sogar kurzfristig die Führung übernahm. Schall/Schall schieden in der 14. Runde mit Getriebeschaden aus, Destrée/Lutterbach mußten eine Runde später das Rennen vorzeitig beenden.