NÜRBURGRING. Mit neuen Tabellenführem geht der der Deutsche Veedol Langstreckenpokal in seine vierte Runde. Bei der 30. Adenauer ADAC-Rundstrecken-Trophy am Samstag, 15. Mai, haben es Jens Lührsen und Uwe Unteroberdörster (Wildeshausen/Lohmar) selbst in der Hand, ihren Suzuki Swift zum vierten Klassensieg zu fahren und damit die Gesamtführung zu verteidigen. Die nach zwei Läufen führenden Klaus-Peter Thaler und Heinz Remmen verloren durch einen fünften Klassenrang im dritten Lauf erheblich an Boden. Derzeit werden sie den Bilstein-Cup wohl als Streichresultat betrachten und nach neuen Klassensiegen streben. Denn in kaum einem anderen Wettbewerb gilt so bestimmt die Weisheit, daß erst am Schluß zusammengezählt wird.
Drei Rennen sind im Veedol Langstreckenpokal ’99 gefahren, dreimal hießen die Gesamtsleger HansJürgen Tiemann/Peter Zakowski. Gegen ihre 8-Liter-Zehnzylinder Chrysler Viper war bisher noch kein Kraut gewachsen. Manchen Konkurrenten überkam angesichts der Überlegenheit des gelben GT-Renners der Frust, und die Verantwortlichen im Vorstand der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring sahen es ebenfalls mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist die Viper zweifellos eine Bereicherung und auch eine Attraktion für die Zuschauer. Auf der anderen Seite aber haben auch die Organisatoren ein Interesse daran, möglichst homogene Starterfelder in den einzelnenen Klassen zu haben. Das ist eben eine der Grundlagen für spannende Rennen. Nun wurde gehandelt.
Der Viper geht es an den Kragen. Bei der Adenauer ADAC-Rundstrecken-Trophy tritt sie mit verengtem Lufteinlaß an. Die Airrestriktoren müssen enger sein als zuvor, der Motor bekommt weniger Sauerstoff und leistet entsprechend weniger. Peter Zakowski: „Man hat uns aufgefordert, eine Leistungsbegrenzung herbeizuführen. Wir haben uns mit der VLN auf eine Maximalleistung von 500 PS geeiningt. Wir sind auch einverstanden, daß die Einhaltung dieser Grenze durch Prüfstandläufe überwacht wird.“
Eine gezähmte Viper und die Porsche-Armada wieder komplett, dazu der Mercedes 190 E von Vater Andreas und Sohn Ralf Schall, das verspricht Spannung an der Spitze und festigt die Stellung des Veedol Langstreckenpokals als attraktivster Langstrecken-Rennserie Europas. Die Zuschauer an der Strecke noch nie waren es bei den ersten drei Rennen so viele wie in diesem Jahr – müssen beim Lauf Nummer vier pro Runde etwas länger auf die Autos warten. Nach drei Rennen über die Kurzanbindung GrandPrix-Strecke und Nordschleife wird jetzt die komplette Grand-Prix-Strecke einbezogen. Zusammen mit der Nordschleife ergibt das eine 25,3 Kilometer lange Runde. Es ist exakt auch der Kurs, der beim ADAC-24-Stunden-Rennen (2. bis 6. Juni) gefahren wird. So nutzt manches Team den vierten VLN-Lauf auch zum Test für den großen Marathon.
Kris Nissen (Dänemark) und der Belgier Jean Francois Hemroulle fahren, wie schon beim ADAC-ACASBilstein-Cup, einen VW Bora TDI. Beim 24-Stunden-Rennen soll dieses Auto Jagd auf den Gesamtsieg machen. Auch Opel nutzt den vierten Lauf des Veedol Langstreckenpokals als Testgelegenheit. Zum zweitenmal setzen die Rüsselsheimer das Astra Kit Car ein. Neben Rennleiter Volker Strycek ist kein geringerer als Tourenwagen-Star Uwe Alzen als Fahrer gemeldet.