NÜRBURGRING. Hans-Jürgen Tiemann (Soltau) und Peter Zakowski (Niederzissen) heißen die überlegenen Sieger des zweiten von zehn Läufen zum Deutschen Veedol Langstreckenpokal auf dem Nürburgring. Auch beim DMV-4-Stunden-Rennen der Renngemeinschaft Düren war das Zakspeed-Team auf seiner Oreca Viper nicht zu stoppen. Platz zwei ging an Edgar Dören (Wuppertal) und Karl Christian Lück (Wiehl) auf Porsche 911 RSR vor Wolfgang Destree (Zornheim) und Kai Lutterbach (Düren), ebenfalls Porsche 911 RSR.
Die erneut über 15.000 Zuschauer rund um die Nordschleife des Nürburgrings erlebten ein Rennen, das an Spannung, Dynamik und Überraschungen den Saisonauftakt vor zwei Wochen noch überbot. Überraschung Nummer eins hieß Volker Strycek (Dehrn). Der Opel-Motorsportchef ging diesmal mit einem 94er DTM-Calibra an den Start. Überraschung Nummer zwei: Mit dem für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vorgesehenen Wagen fuhr er im Training die zweitbeste Zeit. Und auch im Rennen machte der Calibra der Viper Beine. Gleich nach dem Start, im Castrol-S, zog Strycek am Trainingsschnellsten Hans-Jürgen Tiemann vorbei und ging als Erster auf die legendäre Nordschleife. In Runde zwei holte sich Tiemann die Spitzenposition zurück und gab sie bis zum ersten Boxenstopp nicht mehr ab. Nach neun Runden rollten beide gemeinsam zum Tanken in die Boxenstraße und Edgar Dören übernahm auf seinem Porsche vorübergehend die Führung vor Wolfgang Destree und dem Kausener Jürgen Alzen. Drei Runden später hatten der für Tiemann in die Viper gekletterte Peter Zakowski und Volker Strycek den Rückstand wieder wett gemacht und setzten sich erneut an die Spitze. In Runde 16 nahte dann das Aus für das Opel-Team. Strycek mußte mit Zündaussetzern in die Box. Zwei Runden später stellte er den qualmenden Calibra endgültig ab. Peter Zakowski konnte indes einem ungefährdeten Sieg nach Hause fahren. Mit der absoluten Dominanz der Viper dürfte es nach dem zweiten Lauf zum VLN-Langenstreckenpokal möglicherweise nun zu Ende sein. Die VLN-Gesellschafter gaben dem Team Zakowski die Weisung, eine Leistungsreduzierung herbeizuführen.
Ein tolles Rennen lieferte das Team Scheid/Reck beim DMV-4-Stunden-Rennen ab. Nach einem Trainingscrash von Sabine Reck mußte ihr BMW M3 ohne gewertete Zeit aus der letzten Reihe ihrer 43 Autos starken Startgruppe ins Rennen gehen. Und auch dort lief wahrlich nicht alles nach Plan. Die Motoraufhängung löste sich im Verlauf des Rennens und dadurch hakte die Lenkung. Ein großes Handicap für die beiden Piloten. Doch Johannes Scheid und Sabine Reck, die gleich zweimal am Steuer des BMW saß, lösten ihr Problem mit Bravour und fuhren erneut als Sieger ihrer Klasse über die Ziellinie. In der Gesamtwertung des Rennens belegten sie nach 549,7 Kilometern Platz 14.
Die Punktetabelle des Veedol-Langstreckenpokals führen weiter Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Rennen (Finnentrop) auf ihrem vom Kissling-Team aufgebauten Opel Astra an. Sie dominierten auch das zweite Rennen der Saison im zahlenmäßig stärksten Feld an, der Gruppe A3, und führen als Elfte ins Ziel.