Die Entscheidung im Veedol-Cup rückt näher – Drei Opel-Teams von Tuner Kissling jagen Scheid/Reck

Nürburgring. Drei Rennen vor Schluß geht der Deutsche Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring in seine entscheidende Phase. Rund ein Dutzend Teams haben noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg im Veedol-Cup, wobei ein Quartett die Vergabe des Meistertitels wohl unter sich ausmachen wird. Können die siebenfachen Saisonsieger Johannes Scheid aus Kottenborn und Sabine Reck aus Pulheim ihren Siegeszug in der Gruppe N fortsetzen? Wie schlagen sich die direkten Verfolger, die sich keinen Ausfall mehr erlauben dürfen? Rennsekretär Günther Spann aus Sinzig ist jedenfalls überzeugt: „Wir werden einen tollen Renntag erleben mit rund 150 Teams aus ganz Europa.“

Scheid/Reck dominierten bislang am Steuer ihres BMW M3 E36 und kassierten als einziges Team in allen sieben Saisonrennen Punkte für einen Gruppensieg. Bedingt durch das starterzahlenabhängige Punktesystem und die Berücksichtigung von zwei Streichresultaten können Scheid/Reck jedoch noch von mindestens drei Mitbewerbern überflügelt werden. „Leider hatten wir dieses Jahr nicht so viele Teilnehmer in unserer Klasse, so daß wir für unsere Siege nicht ganz so viele Punkte bekommen haben“, erläutert Sabine Reck das Reglement. „Zum Glück wird für den Wertungsgruppensieger jeweils die durchschnittliche Klassenstärke der Gruppe berücksichtigt.“ Auch wenn Scheid/Reck beim achten Rennen wieder gewinnen sollten: das gemischte Duo kann nur hoffen, daß die Konkurrenten in den stärker frequentierten Klassen nicht die Nase vorn haben werden. Die größten Hoffnungen, Scheid/Reck noch zu übertrumpfen, haben drei Opel-Teams aus dem Hause Kissling Motorsport. Günther Schmidt/Klaus-Peter Thaler (Essen/Gevelsberg) im Gruppe A-Opel Astra, Peter Hass/Bernhard Schmittner (Waldems/Aschaffenburg) im Gruppe H-Opel Manta 16V und der Hückeswagener Heinz-Otto Fritzsche mit einem Gruppe N-Opel Astra GSi 16V liegen unter Berücksichtigung der Streichresultate bereits vor dem BMW-Duo. Alle drei dürfen sich jedoch keinen Ausfall mehr erlauben! Peter Hass: „Wir müssen alle ausstehenden Rennen noch gewinnen, während Scheid und Reck sich noch einen oder sogar zwei Ausfälle erlauben können. Aber abgerechnet wird erst am Ende der Saison!“ Teamchef Helmut Kissling ist natürlich über die Konstellation nicht unglücklich: „Wir haben noch drei Eisen im Feuer und werden entsprechend hart arbeiten.“ Für den in Bad Münstereifel ansässigen Tuner wäre es nach 1993 (damals Fritzsche/Senge im Gruppe N-Opel Astra) der zweite Titelgewinn.

Hart umkämpft ist in dieser Saison auch die VLN-Junior-Trophäe für Teilnehmer bis 24 Jahre. Nach sieben Rennen führen mit 50,76 Punkten die Mülheimer Brüder Frank und Klaus Zils, die mit einem Peugeot 106 bereits zwei Klassensiege in der Gruppe N bis 1400 ccm feierten. Ihnen dicht auf den Fersen ist der Albstadter Honda-Pilot Thomas Wagenstetter mit 46,66 Punkten. Nur noch theoretische Chancen haben Jens Lührsen aus Wildeshausen mit seinem Suzuki Swift und Renault-Clio-Pilot Andre Klein aus Eitorf auf den Sieg dieser begehrten Trophäe. In der Sonderwertung der VLN-Serienwagen führen zwar noch Ludwig Hölzl/Herbert Lingmann (Berlin/München) mit ihrem BMW 318iS, doch der Wertungsausschluß vom dritten Rennen, der nicht als Streichresultat gewertet werden kann, verringert die Chancen immens. Martin Wagenstetter aus Rosenheim mit seinem BMW 318ti Compact und das Opel Astra-Duo Andreas Kramer/Martin Tschornia (Olsberg/Bestwig) gelten daher als Favoriten dieser Sonderwertung. Jörg Backhaus/Jürgen Eckel (Werl/Malsfeld) können sich mit einem weiteren Sieg beim 30. ADAC-Barbarossapreis bereits vorzeitig den Titel bei den Renault-Clio-Cup-Fahrzeugen sichern.