Tiemann/Zakowski gewinnen beim „Wetterlotto“

Nürburgring. Beim zweiten Rennen un den Deutschen Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring präsentierte sich der Eifelkurs von seiner berühmt berüchtigten Seite: Regenschauer von Galgenkopf bis Hatzenbach, Sonnenschein von Schwedenkreuz bis Hohe Acht, dazu eiskalter Wind stellten die knapp 150 Teams vor eine schwere Aufgabe beim Reifenpoker im „Wetterlotto“. Nach 23 Runden überquerten Hans-Jürgen Tiemann aus Soltau und Peter Zakowski aus Niederzissen am Steuer des Zakspeed-Mercedes-Benz 190E als Gesamtsieger die Ziellinie und gewannen verdient aufgrund einer fehlerfreien Leistung und der richtigen Reifenwahl. Mit 34,47 Sekunden Rückstand kreuzten Jürgen Alzen/Ulli Richter (Kausen/Essen) die Ziellinie dieses Mal als zweite, nachdem das Porsche 935-Duo nach dem Saisonauftackt gewonnen hatte.

Den Grundstein für ihren Erfolg legten Tiemann/Zakowski bereits in der Anfangsphase, als Startfahrer Hans-Jürgen Tiemann schon nach der ersten Runde die Regenreifen gegen profillose Slicks tauschte. Ulli Richter sichte erst einen Umlauf später die Boxengasse auf und verlor dadurch rund 20 Sekunden. Im weiteren Rennverlauf variierte der Abstand zwar, aber richtig nah kam das Porsche-Duo dem Mercedes nicht. Lange Zeit bestimmte der Bonner Routinier und Regenspezialist Olaf Manthey mit seinem Porsche GT2 das Geschehen an der Spitze, doch Partner Ulrich Gallade aus Wuppertal mußte in der zweiten Rennhälfte Zakowski und Alzen passieren lassen. Dennoch freuten sich Manthey/Gallade mächtig über ihren ersten Sieg in der Gruppe S und auch letztgenannter kam bei den schwierigen Bedingungen bestens zurecht. Harald und Matthias Weiland (Frankfurt/Obertshausen) überholten in der letzten Runde noch ihre Porsche GT2-Markenkollegen Gerd Winter/Friedrich-Wilhelm Kretzer (Wilnsdorf/Siegen) und sicherten sich den vierten Gesamtrang vor Edgar Dören/Karl-Christian Lück (Wuppertal/Wiehl), die mit dem Gruppe H-Porsche 935 in der Anfangsphase zu lange auf Regenreifen unterwegs waren.

In der Gruppe A tobte von Beginn an der Kampf zwischen dem Audi S2 von Franz-Rudolf Wilbert/Reinhold Mölig (Stromberg/Waldalgesheim) sowie dem BMW M3 von Werner Prüser/Rolf Jansen (Mönchengladbach/Köln). Beide Reams hatten bereits nach der Einführungsrunde auf profillose Pneus gewechselt, welches sich als richtig erwies. Trotz einer leichten Kaltverformung an der Frontpartie behielt das BMW-Duo im Ziel mit 28,87 Sekunden Vorsprung die Oberhand. In der Gruppe A bis 2000 ccm setzten sich Günther Schmidt aus Essen und Klaus Peter Thaler aus Gevelsberg durch, die dank diesem Erfolg auf den dritten Tabellenrang vorrückten. Neue Tabellenführer sind nun Herbert Lingmann/Ludwig Hölzl (München/Berlin), die mit ihrem BMW 318iS erneut die VLN-Serienwagen bis 1850 ccm gewinnen konnten, obwohl sie bei einer Startkarambolage im Castrol-S in die Wiese geschickt worden waren und das Rennen aus letzter Position in Angriff nehmen mußten. Heinz-Otto Fritsche und Kai Lutterbach (Hückeswagen/Düren) dominierten zwei Drittel lang mit ihrem Zwei-Liter Opel Astra (!) die Wertungsgruppe N, nachdem Startfahrer Fritsche mit der Wahl von Slicks richtig gepokert hatte. Nach drei Runden lag der dreifache Meister übrigens auf dem elften Gesamtrang! Mit zunehmender Renndistanz machte die PS-stärkere Konkurrenz dann jedoch Boden gut, so daß den Opel-Piloten „nur“ der Sieg in der Klasse bis 2000 ccm und Gruppenrang drei blieb. Sabine Reck/Johannes Scheid (Puhlheim/Kottenborn) mit dem BMW M3 sicherten sich somit den Sieg in der Wertungsgruppe N vor Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Mössingen/Schwieberdingen), mit einem BMW M3 E30 Sieger der Klasse bis 2500 ccm.